Aktuelles
Auf dieser Webseite informieren wir Sie über kommende Veranstaltungen und aktuelle Informationen, die im Zusammenhang mit der Juniorprofessur Digital Humanities stehen.
Zukünftige Veranstaltungen
Der Vortrag widmet sich der Untersuchung der Rolle und Entwicklung von Theoriebildung in den Digital Humanities und setzt sich mit den aktuellen Debatten und Kontroversen auf diesem Gebiet auseinander. Im Mittelpunkt steht die Betrachtung der vielfältigen Kontexte, in denen der Begriff „Theorie“ verwendet wird, wobei sowohl geisteswissenschaftliche als auch informatische, computerlinguistische und statistische Perspektiven berücksichtigt werden. Anhand von Fallstudien wird das Zusammenspiel unterschiedlicher theoretischer Ansätze in spezifischen Forschungssettings beleuchtet. Ziel des Vortrags ist es nicht nur, zur Reflexion über Theoriebildung in den Digital Humanities anzuregen, sondern auch neue Ansätze für eine partizipative und kollaborative Theorieentwicklung zu entwickeln.
Der Vortrag ist Teil der Vorlesungsreihe "Digital Humanities: Grundlagen, Methoden und Reflexion in interdisziplinärer Perspektive" an der Universität Hamburg.
Beteiligte Personen: Rabea Kleymann, Julia Nantke, Heike Zinsmeister
Die Zahl der Studiengänge in den Digital Humanities steigt an und wirft damit Fragen nach curricularen Inhalten auf. Die explizite Thematisierung von Theorien und theorieorientierten Fragen ist in diesen DH-Studiengängen bislang selten. Es existiert keine einheitliche Definition von “Theorie” in den DH, dennoch versucht die DHd Arbeitsgruppe Digital Humanities Theorie relevante, klassische oder vielzitierte Items dieses Bereichs zu identifizieren und strukturiert, d. h. modularisiert für das Selbststudium aber insbesondere die Lehre aufzubereiten. Neben klassischen Texten werden auch Projekte, Berichte, Software und Datensätze berücksichtigt, die Module umfassen in ihrer Struktur auch hochschuldidaktische Angaben wie Fragen und Lernziele. Der Zugang zu diesem “Starterkit DH Theorie” soll multiperspektivisch gestaltet sein. Das Poster bündelt die bisherigen Aktivitäten der AG zum Starterkit, skizziert den aktuellen Arbeitsstand und lädt zur Diskussion des und der Beteiligung am Starterkit ein.
Das Poster wird auf der Konferenz "Digital Humanities im deutschsprachigen Raum 2025" vom 3. bis zum 7. März in Bielefeld ausgestellt.
Beteiligte Personen: Jonathan Geiger, Tessa Gengnagel, Philipp Hegel, Rabea Kleymann, Alexa Lucke
Vergangene Veranstaltungen
Im gegenwärtigen Diskurs über Funktion und Einsatz großer generativer Sprachmodelle gewinnen die Begriffe der Interpretation und Interpretierbarkeit an Relevanz. So werden Sprachmodelle nicht nur selbst als interpretationsbedürftig wahrgenommen. Vielmehr verändern sie auch unser Nachdenken über geisteswissenschaftliche Interpretationsverfahren. Der Vortrag nimmt nun diese neuen interpretativen Konstellationen zum Ausgangspunkt, um nach dem Bedeutungsbegriff zu fragen. Wie und wo wird Bedeutung im Sprachmodell repräsentiert und transformiert? Wie prägt der Bedeutungsbegriff die diskursiven Formationen über KI? Anhand von konkreten Fallbeispielen untersucht der Vortrag einzelne Bausteine der sozio-technischen Architektur von Sprachmodellen, wie das Transformermodell, den Tokenizer oder die Trainingsdatensätze. Dabei zeigt der Vortrag auf, wie diese neuen interpretativen Konstellationen Prozesse der geisteswissenschaftlichen Bedeutungsgenerierung sowie unsere Auffassungen von Textrepräsentation und Sprache beeinflussen.
Dieser Vortrag ist Teil des Workshops "(Generative) KI für Kultur- und Textdaten" vom 04.-05.11.2024 in Weimar und wird in Zusammenarbeit mit Julian Schröter, München, gehalten. Der Workshop wird organisiert von der DHd-AG Angewandte Generative KI in den Digitalen Geisteswissenschaften. Die AG widmet sich der Erforschung und Anwendung generativer KI, insbesondere von Large Language Models (LLMs), in den digitalen Geisteswissenschaften.
Beteiligte Personen: u.a. Rabea Kleymann, Julian Schröter
Die Konferenz "I, Expert" an der Technischen Universität Chemnitz fördert den wissenschaftlichen Dialog über die neuesten Forschungsergebnisse der Partner aus Chemnitz und Zaragoza. Die Teilnehmenden werden über Themen wie Rekontextualisierung in der Wissenschaftskommunikation, den Diskurs verschiedener Genres der Wissenschaftskommunikation und ihre eigenen Erfahrungen in der Wissenschaftskommunikation berichten. Studierende und junge Wissenschaftler*innen werden zudem ihre Forschungsprojekte vorstellen und wertvolles Feedback erhalten. In einem Workshop erarbeiten die Teilnehmenden eine Liste von Genres in der Wissenschaftskommunikation und charakterisieren diese. Die Liste wird verwendet, um während der Herbstschule eine Best-Practice-Sammlung zu erstellen.
Beteiligte Personen: u.a. Rabea Kleymann, Marina Ivanova
Erste internationale Tagung "Literarisches Recycling für postdigitale Leser".
Eine digitale Epistemologie für das Recycling von Literaturen? Digitale Literaturstudien in der Diskussion
Fakultät für Philologie, Universidad Complutense de Madrid, 26. und 27. September 2024
Organisiert von der Forschungsgruppe LEETHI
Jetzt, wo wir in einem postdigitalen Zustand leben (ohne es zu merken), wo jedes kulturelle Objekt mit einer für viele erreichbaren digitalen Technologie recycelt zu werden scheint, ist es an der Zeit, sich die Frage nach den konzeptionellen und methodologischen Modellen zu stellen, die diesen Technologien zugrunde liegen und durch diese erzwungen werden.Welche kulturellen Recyclings (des Lesens, der Literaturen, der Literaturgeschichten) schlagen die sogenannten Digital Humanities vor? Wir stellen fest, dass durch die Konstruktion digitalisierter Korpora, durch die vor allem quantitativen und probabilistischen Methoden der DH sowie durch die Fähigkeit von Maschinen, Daten zu zählen, ein Modell der Objektivität und eine Epistemologie vorgeschlagen wird, das mit pluralen Hermeneutiken zu kollidieren scheint.Wenn diese Methoden es ermöglichen, die Vergangenheit durch neue Linsen zu betrachten, wie können wir dies tun, ohne die Zwischenräume und Ambiguitäten zu vergessen, die sie auslassen? Wie können uns die Phänomene der Vergangenheit, wie die transkulturellen oder transtemporalen Verflechtungen und die Medialität anderer Epochen, als Kontrastfolie zur Gegenwart helfen, genau die Mediatisierung und das Recycling der Literatur heute zu verstehen, insbesondere die, die durch die Methoden der Digital Humanities erfolgen?Wenn wir seine Geschichte (besonders seit dem Positivismus des 19. Jahrhundert, aber auch vor diesem) und die Institutionalisierung der Disziplin (der Digital Humanities) betrachten, lässt sich feststellen, dass es sich nicht um ein neues Modell handelt, sondern um ein altes, das als solches zu konservativen Prinzipien und Hierarchien neigt. Es handelt sich jedoch um ein Modell, das als innovativ angesehen wird, da es eine soziokulturelle Verwendung in der Literaturwissenschaft schafft, modifiziert und einführt. Deshalb müssen wir die epistemologischen Verzerrungen (biases) dieses Modells hinterfragen. In der Kultur, in den Literaturen sind Verzerrungen zu beobachten. Wir müssen die spezifischen Merkmale digitaler Methoden im Bereich der Literaturwissenschaft, ihre Konzeptualisierungen und die ihnen zugrunde liegenden Epistemologien kritisch hinterfragen, um künftige Orientierungen zu finden, aber auch ihre Grenzen und blinden Flecken: Wir brauchen Kritische Digitale Humanities.
Die Sprachen der Tagung sind Spanisch, Deutsch und Englisch. Die eingeladenen Vorträge werden ins Spanische übersetzt.
Weitere Informationen zur Tagung finden Sie auf der Webseite der Universidad Complutense de Madrid.
Beteiligte Personen: u.a. Rabea Kleymann, Anita Traninger, Miriam Llamas, Amelia Sanz