Pressemitteilung vom 30.08.2013
Auf gute Nachbarschaft
Chemnitzer und Krakauer Nachwuchsforscher untersuchen den sozialen Zusammenhalt an der Binnen- und Außengrenze der Europäischen Union
Seit 2004 ist Polen Mitglied der Europäischen Union. Die östliche Außengrenze der EU verläuft seitdem nicht mehr zwischen Deutschland und Polen, sondern zwischen Polen und der Ukraine. Wie sich der Zusammenhalt der Bevölkerung diesseits und jenseits dieser beiden Grenzen entwickelt, untersuchen jetzt vier Nachwuchsforscher der Technischen Universität Chemnitz und der Jagiellonen Universität in Krakau.In dem Projekt "Soziale Kohäsion: eine vergleichende Studie zur Lage in der polnisch-deutschen und polnisch-ukrainischen Grenzregion" untersuchen sie den gesellschaftlichen Zusammenhalt im Kontext des europäischen Integrationsprozesses. "Dabei wird die soziale Kohäsion als ein Faktor betrachtet, der zur Stärkung gutnachbarschaftlicher Kontakte in der polnisch-deutschen sowie der polnisch-ukrainischen Grenzregion beitragen kann", erklärt Piotr Kocyba von der beteiligten Chemnitzer Professur Kultur- und Länderstudien Ostmitteleuropas. Dieser These gehen die Wissenschaftler mit leitfadengestützten Experteninterviews nach, die sie mit Vertretern lokaler (meinungsbildender) Eliten aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft durchführen. "Ziel ist es, die Mechanismen und Praktiken zu identifizieren, die für die Entwicklung der nachbarschaftlichen Kontakte über die Grenze hinweg förderlich, aber auch hinderlich sind. Hierbei betrachten wir vor allem auch den Abbau von Stereotypen als Einflussfaktor", ergänzt Kocyba.
Das Projekt soll zudem die Zusammenarbeit der Nachwuchsforscher sowie der Studierenden der beiden Partneruniversitäten in Chemnitz und Krakau fördern. "Dies erfolgt unter anderem durch die Präsentation der Ergebnisse der Studie auf einer Konferenz und in einem Workshop im September 2014 sowie durch die im Projekt vorgesehenen Publikationen", so Kocyba. Die Kooperation wird fortgeführt durch zwei an der Jagiellonen Universität in Krakau sowie an der TU Chemnitz organisierte Sommerschulen mit dem Ziel der Stärkung interkultureller Kompetenzen des akademischen Nachwuchses. Darüber hinaus soll in einem Folgeprojekt zur grenzüberschreitenden Kooperation die Zusammenarbeit zwischen den beiden Universitäten vertieft werden.
Das Projekt "Soziale Kohäsion" wird ab 1. September 2013 von der Deutsch-Polnischen Wissenschaftsstiftung (DPWS) mit rund 15.000 Euro für ein Jahr gefördert.
Weitere Informationen erteilt Piotr Kocyba, Professur Kultur- und Länderstudien Ostmitteleuropas, Telefon 0371 531-38521, E-Mail piotr.kocyba@....