Pressemitteilung vom 11.12.2020
TU Chemnitz vergab Preise für herausragende Leistungen in Lehre, Forschung und Transfer sowie einen Sonderpreis für besonderes ehrenamtliches Engagement
Innovative Lehrkonzepte, erfolgreiche Projektakquise aus DFG- und Industrie-Mitteln, professionelle Wissenschaftskommunikation, erfolgreiche Einführung von Weiterbildungsstudiengängen sowie ehrenamtliches Engagement in der Covid-19-Pandemie wurden gewürdigt
Die Technische Universität Chemnitz vergab in diesem Jahr drei Lehrpreise, zwei Forschungspreise, zwei Transferpreis sowie einen Sonderpreis für besonderes ehrenamtliches Engagement. Die Lehrpreise dienen der Förderung der Lehr- und Lernkultur an der TU Chemnitz, sie nehmen einzelne Lehrveranstaltungen in den Blick und wollen dabei herausragendes Engagement entsprechend würdigen. Mit den Transferpreis werden herausragende Transferaktivitäten im Bereich der Wissenschaftskommunikation sowie in der Weiterbildung ausgezeichnet. Die Forschungspreise würdigen eine erfolgreiche Erstantragstellung bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) sowie die erfolgreiche Erstantragstellung eines industriefinanzierten Forschungsprojektes. Alle Preise sind jeweils mit 1.000 Euro dotiert.
„Seit 2018 wollen wir mit den an der TU Chemnitz vergebenen Lehrpreisen die Lehr- und Lernkultur an unserer Universität fördern, mit den Forschungspreisen insbesondere die Forschungskompetenz von Nachwissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler würdigen und mit den Transferpreisen die umfangreichen Transferaktivitäten an der TU Chemnitz noch sichtbarer machen. Außerdem würdigen wir in diesem Jahr das besondere ehrenamtliche Engagement während der Covid-19-Pandemie mit einem Sonderpreis“, sagt Prof. Dr. Gerd Strohmeier, Rektor der TU Chemnitz, und fügt hinzu: „Ich gratuliere allen Preisträgerinnen und Preisträgern sehr herzlich, danke ihnen vielmals für ihr herausragendes Engagement und wünsche ihnen weiterhin alles erdenklich Gute und viel Erfolg!“
Lehrpreis für den lernförderlichen Einsatz digitaler Technologien
Philipp Wabnitz, Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Professur Montage- und Handhabungstechnik an der Fakultät für Maschinenbau, erhielt für seine Bewerbung den „Lehrpreis für den lernförderlichen Einsatz digitaler Technologien“. Gewürdigt wird damit seine Entwicklung eines digitalen Übungs-Lehrkonzeptes für die Lehrveranstaltung „Montage- und Handhabetechnik/Robotik“, von der Studierende mehrerer Master-Studiengänge profitieren. Zudem hat Wabnitz Wissensinhalte im stark nachgefragten LiT.Webinar ,,Ad hoc Lehrdigitalisierung - Ein Einblick in Praxisbeispiele mit OPAL und ONYX" an viele Interessierte weitergegeben. Durch diesen Transfer in weitere Lehrveranstaltungen der TU konnten auch andere Lehrende und Studierende von der gelungenen Kombination vieler digitaler Werkzeuge profitieren, welche die Vermittlung, die Anwendung und das Prüfen von Inhalten und Kompetenzen verbinden. Der Lehrpreis wurde gesponsert von der msg systems ag.
Lehrpreis für innovative Lehrveranstaltungskonzepte
Den „Lehrpreis für innovative Lehrveranstaltungskonzepte“ erhielt Prof. Dr. Dagmar Gesmann-Nuissl, Inhaberin der Professur Privatrecht und Recht des geistigen Eigentums (Jura II) an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, für ihr Konzept des Online-Seminars „Arbeitsrecht und Mediation“, das sich an Studierende unterschiedlicher Studienrichtungen der TU Chemnitz richtet, die sich für ein praxisnahes Arbeits- und Arbeitsorganisationsrecht interessieren. Das auf OPAL stattfindende Online-Seminar besticht durch seine vorbildliche Verknüpfung unterschiedlicher Lerninhalte und -methoden sowie der gleichzeitigen maximalen Flexibilität in der Bearbeitung einer arbeitsrechtlichen Problemstellung durch die Studierenden. Es ist eine gelungene Bereicherung der rechtswissenschaftlichen Lehre. Das Konzept der kooperativen Kontroverse fördert durch den Aufbau von Konflikt (Recht) und anschließender Lösung (Mediation) den wissenschaftlichen Diskurs und den Transfer in die Praxis. Dieser Lehrpreis wurde gesponsert von der GPP Chemnitz – Gesellschaft für Prozessrechnerprogrammierung mbH.
Lehrpreis für lehrende Nachwuchswissenschaftler und Nachwuchswissenschaftlerinnen
Der „Lehrpreis für lehrende Nachwuchswissenschaftler und Nachwuchswissenschaftlerinnen“ wurde in diesem Jahr vergeben an Franziska Schreiter, ehemalige Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Lehrerbildung, für die Entwicklung und Umsetzung des Lehrkonzepts für das Seminar „Gemeinsamer Unterricht - Vielfalt leben“ im Studiengang Lehramt an Grundschulen. Dieses Seminar zeichnet sich insbesondere durch seine weit gefasste Herangehensweise an die Thematik der Inklusion aus. Das Konzept der „reflexiven Inklusion“ nimmt entsprechend Differenzkategorien wie Geschlecht, Ethnizität oder Milieu ebenso in den Blick wie Behinderung – und zwar systematisch, nicht hierarchisiert und intersektional. Hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang vor allem der Einbezug sexueller Bildung, was auch die Thematisierung von sexualisierter Gewalt in der Schule beinhaltet. Das Seminar verbindet innovative Lehrformen und bringt Studierenden ein Thema hoher sozialpolitischer Relevanz in besonderer Art und Weise näher.
Forschungspreis in der Kategorie „DFG – Erfolgreiche DFG-Erstantragstellung“
Dr. Thomas Mehner, Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur Werkstoff- und Oberflächentechnik an der Fakultät für Maschinenbau, erhielt den Forschungspreis der TU Chemnitz in der Kategorie „DFG – Erfolgreiche DFG-Erstantragstellung“ für das von der DFG geförderte Projekt „Makromechanisches Modell zur Vorhersage der Anfälligkeit für Säurekorrosion und Wasserstoffversprödung austenitischer dünner Bleche und Folien nach komplexen Umformprozessen“. Dabei handelt es sich um eines von mehreren Teilprojekten zu Untersuchung des Korrosionsverhaltens an der Professur Werkstoff- und Oberflächentechnik (Prof. Dr. Thomas Lampke). Dieser Forschungspreis wurde gesponsert von der wohnen in chemnitz gmbh.
Forschungspreis in der Kategorie „Industrie – Erste erfolgreiche Akquise eines industriefinanzierten Forschungsprojektes“
Den Forschungspreis 2020 der TU Chemnitz in der Kategorie „Industrie – Erste erfolgreiche Akquise eines industriefinanzierten Forschungsprojektes“ erhielt Jun.-Prof. Dr. Danny Kowerko, Inhaber der Juniorprofessur Media Computing an der Fakultät für Informatik. Kowerko erhielt die Auszeichnung für das Projekt „OphthalVis 2.0 – Entwicklung individueller Therapieansätze bei AMD, DMÖ und RVV durch Analyse aufbereiteter Massendaten mit maschinellen Lernverfahren“. Dabei geht es insbesondere um Augenerkrankungen wie der altersbedingten Makuladegeneration (AMD), dem diabetischen Makulaödem (DMÖ) sowie dem retinalen Venenverschluss (RVV). Dieser Forschungspreis der TU Chemnitz wurde von AKKA Technologies gefördert.
Transferpreis in der Kategorie „Wissenschaftskommunikation“
Den Transferpreis in der Kategorie "Wissenschaftskommunikation" erhielt Dr. Andreas Bischof von der Fakultät für Informatik für Konzeption, Organisation der Finanzierung und Koordination der Produktion des TUCscisast, dem innovativen Wissenschaftspodcast der TU Chemnitz, um aktuelle Forschungsergebnisse und Persönlichkeiten der TU in die Gesellschaft zu vermitteln. Der TUCscicast ergänzt das Medien-Portfolio der Pressestelle und Crossmedia-Redaktion der TU Chemnitz. Die Produktion erfolgt audiotechnisch, grafisch und redaktionell auf höchstem Niveau. Verantwortlich dafür zeichnen neben der Pressestelle und Crossmedia-Redaktion Moderatorin Lara-Lena Gödde und Redakteur Pascal Anselmi vom Auftragnehmer BeBe Medien GmbH. Zudem wird der Podcast, der sich an die breite Öffentlichkeit richtet, neben der Website der TU Chemnitz auf allen gängigen Plattformen für on-demand-Audio, wie Spotify, Apple Podcasts und Deezer, angeboten und über diverse Kommunikationskanäle beworben, was zu sehr hohen Abrufzahlen führte. Dieser Transferpreis wurde gesponsert von der TUCed - An-Institut für Transfer und Weiterbildung GmbH.
Transferpreis in der Kategorie „Weiterbildung, Lebenslanges Lernen und weitere gesellschaftlich relevante Beiträge“
Der Transferpreis in der Kategorie „Weiterbildung, Lebenslanges Lernen und weitere gesellschaftlich relevante Beiträge“ wurde an Prof. Dr. Udo Rudolph, Annett Meylan und Tina Hahnemann von der Fakultät für Human- und Sozialwissenschaften für die erfolgreiche Einführung der berufsbegleitenden (Weiterbildungs-)Studiengänge „Präventionsmanagement – Kompetenzen für soziale Interventionen“ (Bachelor und Master) vergeben. Die beiden deutschlandweit einzigartigen berufsbegleitenden Studiengänge ermöglichen es Praktikerinnen und Praktikern im Berufsleben, übergreifende und netzwerkbezogene Kompetenzen in der gesellschaftlich hoch relevanten Präventionsarbeit zu erwerben und sich so beruflich weiterzuqualifizieren. Im Fokus stehen Themen wie Gesprächsführung, Konfliktlösung und systemisches Arbeiten in kleinen Gruppen. Dieser Transferpreis wurde gesponsert von der TUCed – An-Institut für Transfer und Weiterbildung GmbH.
Sonderpreis für besonderes ehrenamtliches Engagement
Das herausragende ehrenamtliche Engagement von Michael Storz (Fakultät für Informatik) und Coretta Storz (Philosophische Fakultät) für die lokale Koordination der internationalen Initiative „Makers vs. Virus“ und für die Organisation der ehrenamtlichen Produktion persönlicher Schutzausrüstung gegen Covid-19-Infektionen in Chemnitz und Umgebung wurde mit einem Sonderpreis gewürdigt. Die Preisträger bringen seit mehreren Monaten ihre Expertise aus ihren Fachbereichen ein, um eine Gruppe von 3D-Drucker-Besitzern außerhalb und innerhalb der TU Chemnitz zu koordinieren und Anfragen aus der Gesellschaft nach Schutzausrüstung zu bedienen. Sie setzten sowohl Technologien der Universität, darunter Prototyping-Technik der Professur Medieninformatik, als auch fachliche Kompetenzen verbunden mit der Professur Deutsch als Fremd- und Zweitsprache ein. Der Sonderpreis wurde gesponsert von der TUCed – An-Institut für Transfer und Weiterbildung GmbH.