Pressemitteilung vom 21.05.2024
Augen auf für digitale Meisterwerke!
Forschungsprojekt an der TU Chemnitz untersucht Wahrnehmung, Gestaltung und Nutzerfreundlichkeit digitaler Ausstellungen – Derzeit werden Teilnehmerinnen und Teilnehmer für Eye-Tracking-Studie gesucht
In den letzten Jahren ist die Digitalisierung auch in Museen und Galerien allgegenwärtig geworden. Insbesondere digitale Ausstellungen, auch virtuelle oder Online-Ausstellungen genannt, sind ein wichtiger Bestandteil dieser Digitalisierungsbestrebungen im Kulturbereich. Sie ermöglichen es Museen, Bibliotheken und Archiven, Teile ihrer Sammlungen in digitaler Form zu präsentieren. Dabei kommen Softwarelösungen zum Einsatz, die ein Besuchserlebnis ähnlich dem in physischen Ausstellungen schaffen, aber auch darüber hinausgehen, zum Beispiel durch interaktive Visualisierungen und gamifizierte Erlebniswelten.
Viele Fragen zur tatsächlichen Nutzung digitaler Ausstellungen durch die Besucherinnen und Besucher sind jedoch noch unbeantwortet. Bisherige Studien konzentrieren sich häufig auf deren Vor- und Nachteile, ohne spezifische Gestaltungsformen systematisch miteinander zu vergleichen. Im Forschungsprojekt „Digitale Ausstellungen – Von der Typologie zur Rezeptionsperspektive“ der Professur Germanistische Sprachwissenschaft, Semiotik und Multimodale Kommunikation an der Technischen Universität Chemnitz wird ein moderner Mixed-Methods-Ansatz gewählt, der die empirische Untersuchung verschiedener Ausstellungsdesignformen mit experimentellen Studienreihen mittels Eye-Tracking verbindet.
„Wir wollen die Wahrnehmung von Online-Ausstellungen verstehen und herausfinden, ob ähnliche Lerneffekte wie bei physischen Ausstellungen möglich sind“, sagt Dr. Martin Siefkes, Leiter des Chemnitzer Forschungsteams, das Antworten auf mehrere Fragen sucht: Wie können Exponate in der digitalen Welt am besten präsentiert, angeordnet und erklärt werden, um eine optimale Besucherfreundlichkeit und nachhaltige Vermittlung zu erreichen? Lässt sich der traditionelle Ausstellungsbegriff auch digital rechtfertigen? „Unser Projekt untersucht die Gestaltungsformen digitaler Ausstellungen in Abhängigkeit von Zielen, Inhalten und Kontexten und leitet daraus fundierte Empfehlungen für die Gestaltung und Weiterentwicklung digitaler Ausstellungen ab. Die Ergebnisse sollen Museen und Kultureinrichtungen bei ihren Entscheidungen zur Digitalisierung unterstützen und zu einer sachlichen Diskussion über den Einsatz digitaler Technologien beitragen“, so Julia Pfeiffer, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Professur Germanistische Sprachwissenschaft, Semiotik und Multimodale Kommunikation.
Das Forschungsteam der TU Chemnitz sucht derzeit Teilnehmerinnen und Teilnehmer für eine Eye-Tracking-Studie. Den Probandinnen und Probanden werden innerhalb von 60 bis 75 Minuten ausgewählte digitale Ausstellungen auf einem bildschirmbasierten Eye-Tracker gezeigt, der die Augenbewegungen aufzeichnet. Die erhobenen Daten werden anschließend anonym ausgewertet. Die Studie findet in einem Labor auf dem Campus Reichenhainer Straße statt. Die Teilnahme wird mit zehn Euro vergütet. Interessierte können sich per E-Mail ( digitale-ausstellungen@…) an das Forschungsteam wenden.
Weitere Informationen zum Forschungsprojekt: https://blog.hrz.tu-chemnitz.de/digitale-ausstellungen
Kontakt: Julia Pfeiffer, Telefon 0371 531-39041, E-Mail julia.pfeiffer@…, und Dr. Martin Siefkes, Telefon 0371 531-31492, E-Mail martin.siefkes@…