Ein Jubiläumsgruß mit einem Hauch von Superlative
Was der 70. Geburtstag des Liedermachers Rolf Zuckowski und die erste elektronische Spieldose der Welt gemeinhaben
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Liedermacher Rolf Zuckowski gehört bereits seit 2013 zu den Impulsgebern der Spieldose. Auch seine Hit-CD "In der Weihnachtsbäckerei" erklingt dank der TU Chemnitz in bester CD-Klangqualität aus der Dose, die passende Motivscheibe wurde in der Seiffener Werkstatt gestaltet. Foto: Kleinkunst aus dem Erzgebirge Müller GmbH -
Zwischen Tradition und Moderne: Mirko Caspar (l.) zeigt ein Schnittmodell der weltweit ersten elektronischen Spieldose. Sein Kollege Mirko Lippmann hat für die neueste Spieldosengeneration eine Software zur Erzeugung und Erkennung runder Strichcodes entwickelt. So kann die passende Musik zu den auswechselbaren magnetischen Motivtellern zugeordnet werden. Foto: Bildarchiv der Pressestelle/Stefanie Richter. -
Jubiläumsedition: Auf der neuesten Plattform rotieren Figuren, die für die vier Jahreszeiten stehen, wenn der Titel "Die Jahresuhr" erklingt. Die Musiktitel gelangen über eine an der TU Chemnitz entwickelte Bluetooth-Schnittstelle in die elektronische Spieldose. Foto: Kleinkunst aus dem Erzgebirge Müller GmbH
„Januar, Februar, März, April, die Jahresuhr steht niemals still.“ Wer kennt nicht dieses Kinderlied des Hamburger Musikers, Komponisten und Autors Rolf Zuckowski? Seit 25 Jahren hat er diesen Titel in seinem Repertoire und er selbst feiert am 12. Mai 2017 seinen 70. Geburtstag. Aus Anlass des runden Jubiläums ist eine neue, aus 125 hölzernen Einzelteilen bestehende Motivplattform für Spieldosen zusammen mit einer Seiffener Holzkunst-Firma entstanden. Im Herzen der weltweit ersten elektronische Spieldose verbirgt sich jede Menge Know-how von Informatikern der TU Chemnitz um Prof. Dr. Wolfram Hardt. Entwickelt wurde sie bereits 2009 gemeinsam mit der Kleinkunst aus dem Erzgebirge Müller GmbH und dem Dresdener Trompetenvirtuosen Ludwig Güttler.
Was ist das Besondere der Spieldose? Über Computer oder Handy kann sie kabellos über eine Bluetooth-Schnittstelle mit mehreren Stunden Musik bestückt werden. Diese Spieldose läuft nicht mehr mechanisch. Sie ist batteriebetrieben und spielt die lizenzierte Musik über eine integrierte Platine und einen Lautsprecher ab. Wissenschaftler der Professur Technische Informatik haben diese bereits vorhandene Soundelektronik um eine Bluetooth-Funktion und die nötige Software erweitert. Auch für die automatische Erkennung der auswechselbaren magnetischen Motivscheiben entwickelten die Informatiker eigens eine Software zur Erzeugung und Erkennung runder Strichcodes. „Die Motivplattformen verwandeln mit einem Handgriff den Spieldosenkörper mit seinem elektronischen Herz in ein ganzjähriges Produkt“, sagt Ringo Müller, Geschäftsführer der Kleinkunst aus dem Erzgebirge Müller GmbH. Das 1899 gegründete Traditionsunternehmen arbeite bereits seit 2012 mit Rolf Zuckowski zusammen und fertige seitdem mehrere Motivplattformen für die elektronischen Spieldosen. Vier der mittlerweile 18 verschiedenen Motivplattformen hat der Liedermacher mitgestaltet. „Das Besondere an diesen Spieldosen ist die authentische Musikwiedergabe“, sagt Rolf Zuckowski über das Produkt. „Die Bluetooth-Schnittstelle dieser Spieldose ermöglicht auch etwas älteren Dosen von der kontinuierlichen Weiterentwickelung zu partizipieren“, fügt Ringo Müller nicht ohne Stolz hinzu. Der Erfolg der elektronischen Spieldose gibt allen an der Entwicklung Beteiligten Recht, denn die Spieldose erklingt längst nicht nur in Deutschland, sondern bei Kunden rund um den Globus - unter anderem in den USA, in Südkorea und in Japan.
Weitere Informationen erteilt Mirko Lippmann, Telefon 0371 531-38646, E-Mail mirko.lippmann@informatik.tu-chemnitz.de.
Mario Steinebach
12.05.2017