„industriebaupreis 2020“ würdigt TU-Forschungsgebäude MAIN
Unter 122 Projekten wurden neben drei Hauptpreisen und einem Sonderpreis auch eine Anerkennung für den Neubau des Zentrums für Materialien, Architekturen und Integration von Nanomembranen (MAIN) ausgesprochen
Heinle, Wischer und Partner aus Dresden, die Planer des 2018 fertiggestellten Neubaus des „Zentrums für Materialien, Architekturen und Integration von Nanomembranen“ (MAIN) der Technischen Universität Chemnitz an der Rosenbergstraße, erhielten am 24. Juni 2020 beim Architekturwettbewerb „industriebaupreis 2020“ eine Anerkennung in der Kategorie „Bauwerk“. Insgesamt wurden 122 Arbeiten bei der dritten Auflage des Wettbewerbs eingereicht. Ausgelobt wurden die Preise u. a. vom Lehrstuhl für Industrial Real Estate Management an der Universität Stuttgart, vom Bund Deutscher Architekten Baden-Württemberg sowie von der Architekten- und der Ingenieurkammer Baden-Württemberg.
Im Juryprotokoll steht zur Begründung der Anerkennung für das Forschungsgebäude MAIN: „Die konsequent durchgehaltene Modularität der im Raster von 1,20 Meter gestalteten weißen Metallelementfassade unterstreicht den hohen Nutzungs- und Qualitätsanspruch an die Komplexität dieses Entwicklungsgebäudes. Damit steht die Architektur im Einklang mit den inneren Querschnittfunktionen von Präzisionslaboren, Büros und Tageslicht durchfluteten „Wissensgärten“, die über zweigeschossig verbundene Aufenthaltsräume ideale Kommunikationsmöglichkeiten bieten. Insgesamt ist es Wissenschaftlern und Architekten gelungen die besonderen spezifischen Nutzungsanforderungen durch Synergien im Flächenzusammenspiel umzusetzen und in einer aussagekräftigen Industriearchitektur zu vereinen“, so Prof. Thomas Brandin, ehemaliger Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Industriebau e.V. (AGI). Aufgrund der Corona-Maßnahmen wurde die Preisverleihung im digitalen Format durchgeführt.
Stichwort: Neubau Forschungsgebäude MAIN
Der 78 Meter lange MAIN-Neubau schafft am Eingang zum Campus der TU Chemnitz an der Reichenhainer Straße neue Blickbeziehungen zu den anderen Gebäuden in diesem Quartier. Die Baumaßnahme wurde gemäß dem Siegerentwurf der Architekten Heinle, Wischer und Partner (Dresden) von der Niederlassung Chemnitz des Staatsbetriebes Sächsisches Immobilien- und Baumanagement durchgeführt. Das Gebäude mit ca. 3.800 Quadratmetern Nutzfläche wurde als massiver Stahlbetonskelettbau mit tragenden Wandscheiben und Decken ausgeführt, um erschütterungsfreie Messungen zu ermöglichen. Als Erschütterungsschutz für die empfindlichen Laborgeräte ruht der Komplex auf einer rund 1,60 Meter starken Bodenplatte aus Stahlbeton. Funktionales Highlight sind die Reinräume, welche die Fertigung von Bauteilen in staubfreier Umgebung ermöglichen. Im Gebäude wurden auch zwei sogenannte „Wissensgärten“ als Orte der Begegnung und des Austausches geschaffen, die etagenübergreifend die Idee der Verbindung von Forschungsbereichen unterstützen. Gestaltet wurden diese Bereiche von der Dresdner Künstlerin Patricia Westerholz, die den Wettbewerb „Kunst am Bau“ mit ihrer Arbeit „layers and structures“ gewann.
Mario Steinebach
28.06.2020