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TU-Professor Lothar Kroll mit Sächsischem Verdienstorden ausgezeichnet

Prof. Dr. Lothar Kroll wurde am 16. Oktober 2020 als Zeichen dankbarer Anerkennung für hervorragende Verdienste um den Freistaat Sachsen und seine Bevölkerung mit dem Sächsischen Verdienstorden durch Ministerpräsident Michael Kretschmer geehrt

  • Ein älterer Mann hält eine Mann am Kinn und lächelt.
    Prof. Dr. Lothar Kroll wurde in Dresden mit dem Sächsischen Verdienstorden ausgezeichnet. Foto: Vivek Bakul Maru

Für seine herausragenden wissenschaftlichen Verdienste und sein Wirken im Freistaat Sachsen erhielt Prof. Dr. Lothar Kroll, Leiter der Professur Strukturleichtbau und Kunststoffverarbeitung (SLK) und Koordinator der Zentralen Einrichtung MERGE an der Technischen Universität Chemnitz am 16. Oktober 2020 den Sächsischen Verdienstorden. Sachsens höchste staatliche Auszeichnung überreichte der Ministerpräsident des Freistaats, Michael Kretschmer, in einer feierlichen Zeremonie in der Sächsischen Staatskanzlei.

Das Land Sachsen würdigte damit Krolls langjährigen, überdurchschnittlichen Einsatz in Wissenschaft und Forschung sowie den Wissenstransfer und Austausch im Rahmen zahlreicher grenzübergreifender Kooperationen, vor allem zwischen seinem Heimatland Schlesien und seiner Wahlheimat Sachsen, aber auch als Initiator und treibende Kraft zahlreicher europaweiter Projekte.

Kroll erhielt die Auszeichnung gemeinsam mit insgesamt zehn Männern und Frauen, die sich im politischen, wirtschaftlichen, kulturellen, sozialen, gesellschaftlichen oder ehrenamtlichen Bereich in herausragendem Maße engagiert haben.

Forschungslandschaft Sachsen bereichert

Die Forschungslandschaft in Sachsen bereichert Kroll vor allem mit seiner Expertise und seinen Leistungen auf dem Gebiet der Schlüsseltechnologie Leichtbau. So ist er neben seiner engagierten Leitung der Professur SLK, die mit 160 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bundesweit zu den größten Professuren zählt, auch langjähriger Koordinator der Zentralen Einrichtung MERGE an der TU Chemnitz. Im Rahmen der Exzellenzinitiative von Bund und Ländern wurde MERGE als erster und einziger Bundesexzellenzcluster auf dem stark umkämpften Technologiefeld Leichtbau vom 1. November 2012 bis zum 31. Oktober 2019 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. Unter der Federführung ihres Koordinators leistet die Forschungseinrichtung seit nunmehr acht Jahren zukunftsweisende Arbeit auf dem Gebiet Leichtbau, mit dem übergeordneten Ziel, dem Klimawandel als globaler Herausforderung unserer Zeit zu begegnen. In dieser Zeit hat sich Chemnitz dank MERGE zu einem international bedeutenden Zentrum für Leichtbauforschung entwickelt.

Im Rahmen der Ehrung wurde zudem Krolls Arbeit als Direktor des Instituts für Strukturleichtbau und des An-Institutes CETEX an der TU Chemnitz und Leiter des Kunststoffzentrums Oberlausitz am Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik sowie sein Einsatz für die 2017 gegründete Leichtbau-Allianz Sachsen hervorgehoben, die es sich zur Aufgabe macht, den Freistaat zu einer der weltweit führenden Kompetenzregionen im Leichtbau zu entwickeln. Besondere Anerkennung fand dabei auch sein Fokus für die enge Zusammenarbeit von Wissenschaft und Industrie, die vor allem kleinen und mittleren Unternehmen, die über keine eigene Forschungsabteilung verfügen, zugutekommt.

Zur Person: Prof. Dr. Lothar Kroll

Lothar Kroll wurde am 9. April 1959 in Glogowek (Polen, ehem. Oberglogau) geboren und wuchs dort aufgrund des hohen deutschen Bevölkerungsanteils mehrsprachig und multikulturell auf.  Er studierte Fahrzeugtechnik und Maschinenbau an der Politechnika Opolska und der Technischen Universität Clausthal. 1992 wurde er am Institut für Technische Mechanik der TU Clausthal promoviert.

2006 wurde er als Professor für Strukturleichtbau und Kunststoffverarbeitung an die TU Chemnitz berufen, wo er drei Jahre später die Gründung des Instituts für Strukturleichtbau initiierte, dessen Leitung er ebenfalls übernahm. Im Folgejahr wurde er Direktor des CETEX Instituts für Textil- und Verarbeitungsmaschinen gGmbH, eines An-Instituts der TU Chemnitz. 2010 etablierte er die Chemnitzer Allianz Textiler Leichtbau (ATL), die dem Ausbau des Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Chemnitz im Zukunftsfeld Leichtbau gewidmet ist. Im November 2012 wurde er Koordinator des an der TU eingerichteten Bundesexzellenzclusters „Technologiefusion für multifunktionale Leichtbaustrukturen“ (MERGE), der inzwischen in die Zentrale Einrichtung MERGE überführt wurde.

Von 2013 bis 2016 war Kroll Dekan der Fakultät für Maschinenbau der TU Chemnitz. Seit 2013 leitet er das Fraunhofer Kunststoffzentrum Oberlausitz. Im Mai 2015 befürwortete der Sächsische Landtag das Fraunhofer-Forschungszentrum STEX (Systeme und Technologien für textile Strukturen), welches wenige Monate später die Arbeit unter seiner Leitung aufnahm. Im Februar 2016 wurde er zudem Sprecher der Fraunhofer-Allianz TEXTIL, ein Zusammenschluss aus deutschlandweit 13 Fraunhofer-Instituten, die sich mit Technischen Textilien befassen. Seit 2017 ist er Gründungsmitglied des Vorstandes der Leichtbau-Allianz Sachsen. Im selben Jahr wurde er zum Sprecher des Arbeitskreises der Kernkompetenz „Ressourceneffiziente Produktion und Leichtbau“ der TU Chemnitz ernannt. Seit 2018 ist Kroll Direktor des neugegründeten Fraunhofer Project Center „Advanced Lightweight Technologies“ (ALighT) in Opole, Polen.

Seine schlesischen Wurzeln prägten zahlreiche Kooperationen der vergangenen Jahre. So rief Kroll gemeinsam mit den Technischen Universitäten in Wrocław und Opole die Polish-German Bridge Conference ins Leben, die dem Austausch zwischen Industrie und Wissenschaft der Länder Deutschland und Polen dient. Diese Partnerschaften waren ebenfalls maßgeblich für die Arbeit im Rahmen der Internationalisierungsstrategie für die Leichtbauforschung „MERGEurope“.

Hintergrund: Sächsischer Verdienstorden

Der Sächsische Verdienstorden wurde 1996 gestiftet und erstmals am 27. Oktober 1997 verliehen. Ihn können in- und ausländische Persönlichkeiten erhalten, die sich um den Freistaat Sachsen und seine Bevölkerung besonders verdient gemacht haben. Außerordentliche Leistungen, insbesondere im politischen, sozialen, kulturellen oder wirtschaftlichen Bereich sowie auf dem Gebiet der Umwelt sind Kriterien für eine Verleihung. Insgesamt darf die Zahl der lebenden Ordensträger 500 nicht überschreiten. Bisher wurde der Sächsische Verdienstorden 339 Mal verliehen.

(Autorin: Eva Laurie)

Matthias Fejes
19.10.2020

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