Neue Berufungen an die Universität
Zum 1. November 2020 wurden an die TU Chemnitz zwei Professoren durch den Rektor neu berufen
Prof. Dr. Andreas Undisz wird an die Fakultät für Maschinenbau und Prof. Dr. Martin Weigel an die Fakultät für Naturwissenschaften der Technischen Universität Chemnitz gehen. Die beiden Professoren erhielten ihre Berufungsurkunden bereits. Die feierliche Berufung durch den Rektor der TU Chemnitz, Prof. Dr. Gerd Strohmeier, wird aufgrund der aktuellen Situation an der Universität zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt.
Zur Person: Prof. Dr. Martin Weigel
Prof. Dr. Martin Weigel hat ab dem 1. November 2020 die Professur „Simulation naturwissenschaftlicher Prozesse“ an der Fakultät für Naturwissenschaften der TU Chemnitz inne. Zuletzt war er Professor am Zentrum für Fluide und Komplexe Systeme an der Fakultät für Ingenieurswissenschaften und Mathematik sowie Leiter des Hochleistungsrechenzentrums der Coventry University (GB).
Weigel hat Physik an der Universität Mainz studiert und 2002 seine Promotion zum Thema „Vertex Models on Random Graphs“ mit dem Prädikat „summa cum laude“ an der Universität Leipzig abgeschlossen. Im Anschluss forschte er mit einem Postdoc-Stipendium in Leipzig weiter, bevor er von 2003 bis 2005 an die University of Waterloo (Kanada) wechselte. Mit einem Marie-Curie-Stipendium der Europäischen Kommission arbeitete er daraufhin zwei Jahre an der Heriot-Watt-Universität in Edinburgh an Themen an der Schnittstelle zwischen statistischer Physik und Quantengravitation. Im Jahre 2008 etablierte er eine Nachwuchsgruppe zur Physik ungeordneter magnetischer Systeme an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz mit einer Förderung im renommierten Emmy-Noether-Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), die er bis 2014 leitete. Nach einer Lehrstuhlvertretung an der Universität des Saarlandes wechselte er 2011 an die Coventry University, zunächst als Senior Lecturer, ab 2013 als Reader und seit Juni 2020 als Professor.
Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der statistischen Physik von Systemen im Gleichgewicht und Nichtgleichgewicht, mit Anwendungen vor allem in der Physik der magnetischen Systeme sowie der weichen Materie. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Untersuchung von Effekten eingefrorener Unordnung und Frustration wie etwa in Gläsern, Spingläsern und Zufallsfeldsystemen.
In einer weiten Reihe von Arbeiten hat er insbesondere auch zur Weiterentwicklung von Simulationsmethoden wie „Monte Carlo“ und „Molekulardynamik“ beigetragen, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf der Entwicklung hocheffizienter Algorithmen speziell für Rechnungen auf hochgradig parallelen Systemen liegt.
Zur Person: Prof. Dr. Andreas Undisz
Prof. Dr. Andreas Undisz übernimmt ab dem 1. November 2020 die Professur „Elektronenmikroskopie und Mikrostrukturanalytik“ an der Fakultät für Maschinenbau der TU Chemnitz. Zuletzt war er Hochschullehrer an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena.
Andreas Undisz hat an der Universität Jena Werkstoffwissenschaft studiert. Es schloss sich daran 2009 die Promotion mit dem Thema „Optimierung von strukturellen und funktionellen Eigenschaften von NiTi mit Pseudoelastizität/Formgedächtnis für den medizinischen Einsatz“. Die Dissertation erhielt das Prädikat „summa cum laude“.
Anschließend wechselt er als Postdoc mit einem Feodor Lynen-Forschungsstipendium an das Massachusetts Institute of Technology (MIT). Seit 2012 war er Gruppenleiter am Otto-Schott-Institut für Materialforschung in Jena. Seine Habilitationsschrift zum Thema „The variability of natural NiTi surfaces“ reichte er 2018 an der Universität Jena ein. Im gleichen Jahr erhielt er die Lehrbefugnis und den Titel „Privatdozent“.
Andreas Undisz erforscht Zusammenhänge von Struktur und Eigenschaften moderner Werkstoffe. Sein Fokus liegt neben Aspekten des Werkstoffvolumens insbesondere auf Grundlagen der Entstehung von Werkstoffoberflächen. Zugang dazu erhält er durch moderne Methoden der Elektronenmikroskopie und Mikrostrukturanalytik. Die Erkenntnisse sind Grundlage für die gezielte Optimierung von Werkstoffen und ihren Oberflächen, z.B. für den Einsatz in minimalinvasiven Implantaten, der Energieerzeugung oder der Mobilität.
Matthias Fejes
30.10.2020