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Pressestelle und Crossmedia-Redaktion
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Offener Brief des Rektors zum Jahreswechsel

Sehr geehrte Professorinnen und Professoren, Mitarbeitende und Studierende,
liebe Mitglieder und Angehörige der TU Chemnitz,

ich denke, niemand von uns hat vor einem Jahr auch nur annähernd mit dem gerechnet, womit wir 2020 konfrontiert waren – eine Pandemie, die unser Leben innerhalb kürzester Zeit verändert, uns vor äußerst große Herausforderungen stellt und uns in vielerlei Hinsicht massiv belastet. Wir alle kennen die Sorge um die Gesundheit und das Leben uns nahestehender Menschen, viele von uns kämpfen tagtäglich mit den besonderen Herausforderungen des Studiums oder der Arbeit an unserer Universität unter Corona-Bedingungen, einige von uns quälen sich zudem mit existenziellen Fragen. Studierende fragen sich, wie sie nach dem Verlust ihres Nebenjobs ihren Lebensunterhalt und damit ihr Studium finanzieren können; Drittmittelbeschäftigte stellen sich die Frage, ob ihr Arbeitsplatz aufgrund des (erwarteten) Drittmittelrückgangs sicher ist.

Zweifelsohne hat die Covid-19-Pandemie das Jahr 2020 weitgehend überschattet. Es gab aber auch unzählige  Lichtblicke – in allen Bereichen unserer Universität. Im Bereich „Forschung“ ist es unserem Kollegen Prof. Dr. Oliver Schmidt aus der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik an der Spitze eines internationalen Forschungsteams gelungen, den kleinsten mikroelektronischen Roboter der Welt zu entwickeln; im Bereich „Wissenschaftlicher Nachwuchs“ hat Frau Dr. Franziska Nestler aus der Fakultät für Mathematik 1,6 Mio. Euro beim BMBF zur Gründung einer KI-Nachwuchsforschungsgruppe eingeworben; im Bereich „Lehre“ ist das Projekt „TU4U – SelfE“ durch den Stifterverband mit der Hochschulperle Spezial im Monat Mai ausgezeichnet worden; im Bereich „Internationales“ haben wir das Re-Audit „Internationalisierung der Hochschulen“ der HRK sehr erfolgreich abgeschlossen; im Bereich „Transfer“ hat der Bund über 30 Mio. Euro für den Forschungscampus in Annaberg-Buchholz bereitgestellt; im Bereich „Bau“ konnten wir unsere neue Universitätsbibliothek in der „Alten Aktienspinnerei“ eröffnen; im Bereich „Hochschulkommunikation“ haben die Fachkonferenz „HZwo Connect“ zur Zukunft der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie im Freistaat Sachsen unter Beteiligung diverser Kabinettsmitglieder sowie die Jahrestagung der Deutschen Mathematiker-Vereinigung an der TU Chemnitz als hybride Konferenz stattgefunden; im Bereich „Hochschulpolitik“ haben wir zum fünften Mal in Folge und damit dauerhaft das „audit familiengerechte hochschule“ erhalten. Ein ganz besonderer Erfolg war in diesem Jahr sicherlich auch die erfolgreiche Bewerbung der Stadt Chemnitz um den Titel „Kulturhauptstadt Europas 2025“, die von unserer Universität tatkräftig unterstützt wurde.

Obwohl die Covid-19-Pandemie die volle Aufmerksamkeit des Rektorats gefordert hat, haben wir auch in diesem Jahr das Ziel verfolgt, nicht nur zu verwalten, sondern auch zu gestalten. So haben wir z. B. eine Ordnung zum Schutz vor und Umgang mit Diskriminierung und sexualisierter Gewalt verabschiedet,  die Wanderausstellung „Die Rosenburg“ ausgerichtet und zusammen mit Bundesministerin Christine Lambrecht eröffnet, Wahlprüfsteine für die Chemnitzer OB-Wahl erstellt, mit dem Personalrat eine Dienstvereinbarung über das Verfahren zur Vergabe von Leistungsprämien abgeschlossen, die Zentrale Einrichtung MAIN sowie eine W3-Professur MAIN geschaffen, ein Oberassistenzstellen-Konzept eingerichtet, die Systemakkreditierung weiter vorangetrieben (u. a. über die Beauftragung einer Akkreditierungsagentur, den Aufbau des Qualitätsmanagementsystems Lehre und die Einrichtung der Siegelvergabekommission), eine Anschubfinanzierung für ein nach der RL Validierungsförderung des Freistaates Sachsen gefördertes Projekt ausgeschrieben sowie zusammen mit sieben anderen europäischen Universitäten das Europäische Hochschulnetzwerk UNIVERS gebildet. Sehr gefreut hat mich auch, dass das SMWK meinem Vorschlag gefolgt ist und Herrn Regierungsoberrat Thomas Lang als kommissarischen Kanzler der TU Chemnitz bestellt hat. Weitere ausgewählte Aktivitäten im Jahr 2020 können Sie dem beigefügten Bericht entnehmen.

Selbstverständlich haben wir uns auch für das Jahr 2021 trotz anhaltender Einschränkungen durch die Covid-19-Pandemie viel vorgenommen. So werden wir u. a. im Senat die Ordnung für die universitätsweite Ethikkommission diskutieren, sodass dieses wichtige Gremium im neuen Jahr seine Arbeit aufnehmen kann. Zudem werden wir die neue Zielvereinbarung mit dem SMWK abschließen, wozu in diesem Jahr zwei Verhandlungsrunden stattgefunden haben, die insgesamt sehr positiv verlaufen sind.  Besonders freut mich dabei, dass es nach aktuellem Verhandlungsstand gelungen ist, die Planungsgröße für die Studierendenzahl im Jahr 2024 von 9.400 auf 10.000 zu erhöhen – ein wichtiges Ziel, das wir mittlerweile seit vielen Jahren verfolgt haben. Um diese Zahl 2024 auch zu erreichen bzw. (innerhalb des Korridors) zu überschreiten, werden wir 2021 eine breit angelegte Werbeaktion für unsere Studiengänge durchführen. Zudem ist es gelungen, ein kriminologisches Institut nach Chemnitz zu holen, das im nächsten Jahr gegründet, von unserem Kollegen Prof. Dr. Frank Asbrock geleitet und eine starke Anbindung an die TU Chemnitz haben wird.

Am Ende des Jahres ist es mir, wie immer, ein großes Bedürfnis, mich bei Ihnen allen zu bedanken: für Ihr großartiges Engagement zum Wohle unserer Universität – in äußerst schwierigen Zeiten. Wie immer gilt mein Dank allen Mitgliedern und Angehörigen sowie sämtlichen Einrichtungen und Gremien unserer Universität, speziell dem Senat, dem Hochschulrat, den Fakultäten (und dabei insbesondere den Dekaninnen und Dekanen), den Zentralen Einrichtungen, der Verwaltung, dem Personalrat, dem StuRa, der Vertretung Akademischer Mittelbau der TU Chemnitz, den Mitgliedern des Rektorats, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Büros des Rektors. Ganz besonders möchte ich mich bei Ihnen für Ihre Unterstützung beim Umgang mit der Covid-19-Pandemie bedanken. Es ist mir bewusst, wie groß die Entbehrungen für Sie alle sind. Sie sind aber nicht vergeblich: Sie schützen die Gesundheit unserer Beschäftigten und Studierenden sowie ihrer Angehörigen – und retten mitunter Leben. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir gemeinsam – als „TUC-Familie“ – diese schwere Krise überwinden werden, und hoffe sehr, dass wir im Jahr 2021 wieder einen deutlichen Schritt in Richtung Normalität machen können.

Ich wünsche Ihnen – trotz der Covid-19-Pandemie – schöne und erholsame Feiertage, einen guten Jahreswechsel sowie alles erdenklich Gute für das Jahr 2021 und freue mich sehr auf die weitere Zusammenarbeit mit Ihnen!

Mit herzlichen Grüßen – und: Bleiben Sie gesund!

Ihr Gerd Strohmeier

Mario Steinebach
22.12.2020

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