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Fliegende Lesungen aus geschlossenen Häusern

Veranstaltungsreihe „Der fliegende Sessel“ sendet vorübergehend Video-Lesungen aus Orten, die coronabedingt nicht zugänglich sind

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Der fliegende Sessel“ des Instituts für Germanistik und Interkulturelle Kommunikation der Technischen Universität Chemnitz können derzeit keine öffentlichen Lesungen stattfinden. „Solange coronabedingt viele sonst offene Leseorte geschlossen bleiben, ändert unser fliegender Sessel vorübergehend seinen Kurs und ermöglicht anstelle von offenen Lesungen in offenen Häusern nun offene Lesungen in geschlossenen Häusern“, berichtet Coretta Storz, Hauptinitiatorin der Lesereihe. Die neu konzipierten „fliegenden Lesungen“ können nun als Video-Podcast online angesehen werden.

Literarischer „Perspektivwechsel“ auf dem Landeplatz im Museum für Naturkunde

Der erste geschlossene Landeplatz ist das Museum für Naturkunde im Chemnitzer Kulturkaufhaus DAStietz. Die Ausstellung „Chemnitzer Perspektiven“, die Luftaufnahmen von Chemnitz vor 100 Jahren und heute zeigt, ist Drehort der ersten Videolesungen. „Bei den Filmaufnahmen, die im Dezember begonnen haben, wird penibel auf Hygieneregeln geachtet“, berichtet Kameramann Hanocheng Lou, Masterstudent im Studiengang Interkulturelle Kommunikation: „Die Lesenden begegnen sich nicht, die Interviews werden mit großen Abständen und mit Mundschutz durchgeführt. Bei den Lesungen ohne Mund-Nase-Bedeckung haben wir Stative für Nahaufnahmen im Einsatz, um die Abstände zu wahren.“

Das Thema der ersten fliegenden Lesungen lautet „Perspektivwechsel“ – passend zum Thema der Ausstellung, die so trotz Schließung des Museums für Naturkunde noch etwas Aufmerksamkeit bekommt. Insgesamt stehen hier vier „fliegende Lesungen“ im Programm – alle mit selbstgeschriebenen Texten von Chemnitzer Autorinnen und Autoren. Die ersten drei Lesungen sind bereits auf dem YouTube-Kanal des Instituts für Germanistik und Interkulturelle Kommunikation zu sehen: https://youtube.com/playlist?list=PLMen6UQFE2VqusF333BsWhV_z2JmeHC0V. Weitere Lesungen erscheinen in Kürze.

Wo Texte das Fliegen lernen können

„Ob künftig weitere geschlossene Orte zu Landeplätzen für fliegende Lesungen werden, hängt von verschiedenen Faktoren ab“, sagt Storz und ergänzt: „Wenn die sonst offenen Häuser weiter geschlossen bleiben und wir finanziell und personell Möglichkeiten finden für künftige Dreharbeiten, würden wir gern weiteren Texten das Fliegen beibringen und so im digitalen Raum Begegnungen zwischen Texten, Lesenden, Hörenden und Landeplätzen ermöglichen.“

Stichwort: „Der fliegende Sessel“

„Der fliegende Sessel“ ist seit 2014 eine offene Lesebühne des Instituts für Germanistik und Interkulturelle Kommunikation der Technischen Universität Chemnitz und seit Herbst 2020 Mikroprojekt im Rahmen der Bewerbung der Stadt Chemnitz zur europäischen Kulturhauptstadt 2025.

Weitere Informationen: https://www.tu-chemnitz.de/phil/ifgk/germanistik/fliegendersessel/

Mario Steinebach
11.01.2021

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