Zweimal Gold und dreimal Bronze bei der Leichtathletik-DM in Braunschweig
Erfolgreiche „Partnerhochschule des Spitzensports“: Max Heß holte sich erneut den Meistertitel im Dreisprung und Maria Purtsa sprang auf Platz 3, Corinna Schwab sprintete über 400 Meter auf Platz 1 und Rebekka Haase erreichte über 100 und 200 Meter den dritten Platz
Zweimal Gold und dreimal Bronze ist die Bilanz von vier Studierenden der Technischen Universität Chemnitz bei den Deutschen Meisterschaften in der Leichtathletik am 5. und 6. Juni 2021 in Braunschweig. Im Dreisprung erkämpfte sich Max Heß die Goldmedaille, seine Vereinskollegin holte Bronze. Rebekka Haase sprintete über 100 und 200 Meter ebenfalls auf Platz 3. Corinna Schwab sicherte sich auf 400 Meter Gold und verteidigte wie Heß den Titel aus dem Vorjahr. Die Kugelstoßerin Sarah Schmidt erreichte mit ihrer Wurfweite Platz 6.
Max Heß peilt nach seinem Sieg weiterhin die Olympianorm an
Der Ex-Europameister Max Heß, der an der TU Chemnitz Wirtschaftsingenieurwesen studiert, wurde zum fünften Mal nach 2016, 2017, 2019 und 2020 deutscher Freiluft-Meister im Dreisprung. Bei den nationalen Leichtathletik-Titelkämpfen setzte sich der 24-Jährige vom LAC Erdgas Chemnitz mit 16,51 Metern deutlich gegen die nationale Konkurrenz durch. Allerdings verfehlte Heß sein persönliches Ziel, eine Weite von 17,14 Metern zu springen. Damit hätte er die Olympianorm erreicht. Sein Fazit: „Es war ein schwieriger Wettkampf, es ging schwierig los, das Einspringen hat im strömenden Regen stattgefunden. Das hat einen ein bisschen erschlagen, dass auf einmal dann der Regen kam, punktgenau als wir begonnen haben, uns aufzuwärmen. Es hat sich dann ein bisschen durch den Wettkampf gezogen, auch die Anlage ist ja relativ neu, soweit ich mitbekommen habe. Die war dementsprechend auch sehr weich, das hat Energie gekostet beim Anlauf und in den Sprüngen selber. Vielleicht ist das die Begründung, warum es nicht ganz so weit ging.“ Nun freue er sich auf die anstehenden Wettkämpfe. „Am 19. Juni starte ich in Madrid, danach hoffentlich bei der Diamond League in Oslo, wenn ich reinkomme, und in Ungarn. Das sind die nächsten Ziele und dann werden wir uns auf Olympia vorbereiten - vorausgesetzt, es funktioniert alles.“
Neue persönliche Bestleistung für Maria Purtsa
Auch wenn die Dreispringerin Maria Purtsa in Braunschweig ihren Titel aus dem Vorjahr nicht verteidigen konnte, sprang sie erstmals in ihrer Karriere über die 14-Meter-Marke und erreichte mit einer Weite von 14,11 Meter eine neue persönliche Bestleistung. Damit holte sie sich die Bronzemedaille. Sie musste sich lediglich Favoritin Neele Eckhardt-Noack (14,26 Meter) und ihrer ehemaliger Vereinskollegin Kristin Gierisch (ebenfalls 14,11 Meter, aber mit einem besseren Zweitversuch) geschlagen geben. Zu ihrem Erfolgt sagte die 25-jährige Chemnitzer Psychologiestudentin nach dem Wettbewerb: „Ich konnte mich von Sprung zu Sprung reinsteigern. Meine Sprintleistungen haben angedeutet, dass ich in der Lage bin, 14 Meter zu springen. Ich bin so glücklich, dass mein Trainer und ich diese Marke endlich geschafft haben. Wir gehen den Weg der kleinen Schritte und jetzt war mal ein großer dabei. Das ist ein unvergesslicher Moment: Letztes Jahr der Deutsche Meistertitel in Braunschweig und jetzt die 14-Meter-Marke. Als mein Vater damals nach Deutschland gekommen ist, war er zuerst in Braunschweig. Ich glaube, das verbindet uns mit dieser Stadt. Ich weiß, dass meine Eltern mich so unfassbar unterstützt haben. Ich weiß, dass es nichts Schöneres gibt, als Erfolg zu teilen und das möchte ich in diesem Sinne machen. Es ist überhaupt so klasse, dass wir in dieser Pandemie-Zeit unter diesen Bedingungen hier diesen tollen Wettkampf genießen können. Es hat mit den Mädels so viel Spaß gemacht und der deutsche Dreisprung ist auf jeden Fall spannend.“
Rebekka Haase will sich im Olympiajahr gut positionieren
Die Sprinterin Rebekka Haase, die an der TU Chemnitz Psychologie studiert und für das Sprintteam Wetzlar startet, erreichte über 100 Meter mit 11,32 Sekunden Platz 3. Richtig zufrieden war die 28-Jährige mit diesem Ergebnis jedoch nicht: „Es hat von vorne bis hinten nichts so richtig gepasst. Schon der Vorlauf war sehr zäh. Ich weiß nicht, woran es lag. Immerhin ist es ein dritter Platz in sehr guter Konkurrenz geworden. Es ist in einem Olympiajahr wichtig, sich gut zu positionieren.“ Am Sonntag, dem zweiten Wettkampftag, wollte sie auf jeden Fall über die 200 Meter schönere Rennen zeigen, im Finale erreichte sie auch über diese Distanz Bronze. Mit dem Ergebnis von 23,24 Sekunden verpasste die aus dem Erzgebirge stammende Läuferin die Olympianorm knapp.
Sprinterin Corinna Schwab verteidigte ihren Titel aus dem Vorjahr
Am 6. Juni startete am Nachmittag im 400-Meter-Lauf der Frauen die Sprinterin Corinna Schwab, die in Chemnitz im Bachelorstudiengang Wirtschaftswissenschaften studiert. Ihr Ziel war es, ihren Titel bei den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften aus dem Vorjahr zu verteidigen. Und die Starterin des LAC Erdgas Chemnitz schaffte es: Nach 52,54 Sekunden lief sie als Erste durchs Ziel. Im Halbfinallauf hatte die 22-Jährige noch eine neue Saisonbestleistung von 51,93 aufgestellt und war damit nah an ihre persönliche Bestleitung von 51,73 Sekunden gekommen. Nach dem Finale sagte sie: „Von der Zeit habe ich mir mehr erhofft. Aber es war ein Meisterschaftsrennen und hier zählt der Titel.Ich bin glücklich, dass ich den Titel verteidigen konnte. Die Bedingungen waren schwieriger als gestern, aber ich möchte keine Ausreden suchen. Die enge Konkurrenzsituation in Deutschland fordert einen sehr gut. Man darf nicht nachlassen, man darf sich keinen Fehler erlauben, sonst stehen gleich drei Mädels parat, die dann schnellere Rennen zeigen. Ich möchte jetzt definitiv noch zeigen, was in mir steckt und werde mir gezielt Rennen dafür aussuchen." Die direkte Qualifikation für die Olympischen Spiele in Tokio verpasste die Nationalkaderläuferin in Braunschweig, denn dafür hätte sie eine Zeit von 51,35 Sekunden laufen müssen.
Kugelstoßerin Sarah Schmidt verfehlte einen Medaillenrang
Im Kugelstoßen erreichte Sarah Schmidt, die an der TU Chemnitz im Bachelorstudiengang Medical Engineering studiert und beim LV 90 Erzgebirge trainiert, mit 17,45 Metern Platz 6.
Weitere Informationen: www.leichtathletik.de
Hintergrund: TU Chemnitz ist „Partnerhochschule des Spitzensports“
Studium und Sport zu vereinen, das ist eine Herausforderung für viele Athleten auf höchstem Niveau. Mit der Initiative „Partnerhochschule des Spitzensports“ bietet die TU Chemnitz in Kooperation mit dem Olympiastützpunkt Chemnitz/Dresden und dem Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverband (adh) Spitzensportlerinnen und -sportlern viele Möglichkeiten, ihre akademische und sportliche Laufbahn im Einklang gestalten zu können. So zum Beispiel ein flexibler Aufbau des Stundenplans, individuell abgestimmte Abgabe- und Prüfungstermine sowie die Einführung von Urlaubssemestern als „Meisterschaftssemester“. Weitere Informationen: https://www.tu-chemnitz.de/usz/partnerhochschulen.php
Multimedia: Im Rückblick: In der Folge 32 von "TUCtalk" spricht TU-Studentin und Leistungssportlerin Maria Purtsa, was sie am Dreisprung fasziniert, warum die TU ideal für die Kombination von Sport und Studium ist und welche Pläne sie hat. In der Folge 22 von "TUCtalk" erzählte Rebekka Haase unter anderem, wie sie Studium und Sport unter einen Hut bekommt, wie sie das Spitzensportler-Programm der TU dabei unterstützt und wie sie sich ihr Leben nach dem Sport vorstellt. In der aktuellen Ausgabe von TUCreport (S. 27-28) finden sich Berichte über Leistungen von TU-Studierenden im Spitzensport aus dem Jahr 2020.
Mario Steinebach
06.06.2021