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Der Psychologieprofessor Udo Rudolph gibt Tipps, wie man Vorsätze besser umsetzen kann, die auf der "Brücke" von einem zum anderen Jahr gefasst werden. Foto: privat

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Wie sich gute Vorsätze in die Praxis umsetzen lassen

Psychologie-Professor Udo Rudolph rät: Etwas mehr Geduld, Realismus und ein gutes Belohnungssystem helfen beim Durchhalten

Millionen Deutsche sind auch 2005 wieder mit einer Menge guter Vorsätze ins neue Jahr gestartet. Und nach wenigen Tagen ist schon so manches selbst gesteckte Ziel bereits passé - da brennt der Glimmstängel wieder, und auch die Anmeldung im Fitnessstudio lässt weiter auf sich warten. Was macht es bloß so schwer, die in der Silvesternacht formulierten Vorhaben auch wirklich umzusetzen? Mit dieser Frage hat sich der Chemnitzer Professor für Allgemeine Psychologie und Biopsychologie Udo Rudolph eingehend beschäftigt. Und er gibt sieben Tipps, wie aus guten Vorsätzen endlich Erfolgsgeschichten werden:

Sieben Experten-Tipps, um gute Vorsätze erfolgreich umsetzen zu können:

1. Nicht zu viel auf einmal wollen! Viele gute Vorsätze stehen einander eher im Weg. Konzentrieren Sie sich lieber auf eine Sache und verfolgen Sie diese dafür konsequent. Das Rauchen lässt sich eher abgewöhnen, wenn Sie nicht gleichzeitig noch auf Schokolade und Fernsehen verzichten wollen.

2. Bleiben Sie realistisch! Wenn Sie bislang eher ein Sportmuffel waren: Aus Ihnen wird binnen weniger Wochen mit Sicherheit kein Marathonläufer. Nehmen Sie sich vielmehr vor, regelmäßig eine Strecke zu joggen, die Sie nicht überfordert. Das bewahrt Sie vor Frust und verhilft zu Erfolgserlebnissen.

3. Werden Sie konkret! Sagen Sie nicht: Im neuen Jahr werde ich mir mehr Zeit für meine Familie nehmen. Sagen Sie vielmehr: Fortan sind alle Wochenend-Nachmittage für jegliche Büroarbeit tabu und gehören nur mir und meinen Liebsten.

4. Schritt für Schritt! Fangen sie klein an und steigern Sie sich lieber nach und nach. Das ist besser, als schon bei der ersten (zu hohen) Hürde aufgeben zu müssen. Gehen Sie also nicht gleich beim Zehn-Kilometer-Lauf an den Start, nehmen Sie sich vielmehr erst eine oder zwei Sportplatzrunden vor. Wer weiß, was daraus einmal wird, wenn Sie allmählich über sich hinauswachsen ...

5. Belohnen Sie sich! Und nicht erst dann, wenn Sie ihr großes Ziel erreicht haben. Bereits für das Erreichen eines wichtigen Zwischenziels sollten Sie sich etwas Gutes gönnen. Beispiel: Wenn ich es eine Woche ohne Nikotin schaffe, kaufe ich mir die CD, die ich längst schon haben wollte. Oder als Ansporn: Ich kaufe mir erst dann die CD, wenn ich eine Woche rauchfrei bleibe.

6. Machen sie Ihre Ziele publik! Vielen Menschen fällt die Überwindung leichter, wenn sie sich vor anderen beweisen müssen. Geben Sie also Ihrer Familie oder Freunden bekannt, woran Sie arbeiten wollen, und Sie werden sehen, über welches Durchhaltevermögen Sie plötzlich verfügen. "Ich werde euch schon zeigen, dass ich es kann!" - mit diesem Gefühl lässt sich so manche schwere Nuss knacken.

7. Durchhalten! Geben Sie nicht gleich beim ersten Rückschlag auf oder weil Sie meinen, Sie kommen nicht schnell genug voran. Sehen Sie eine solche Krise als Chance - um noch einmal in sich hineinzuhören. Was lässt sich besser machen? Wer kann mir helfen? Mit Sicherheit ist nicht das Ziel falsch, aber vielleicht muss der eingeschlagene Weg etwas verändert werden, damit sich der gewünschte Erfolg einstellt.

Weitere Informationen gibt Prof. Dr. Udo Rudolph, Professor für Allgemeine Psychologie und Biopsychologie der TU Chemnitz, unter Telefon (03 71) 531 63 92 oder per E-Mail udo.rudolph@phil.tu-chemnitz.de .

Alexander Friebel
04.01.2005

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