Internationale Tagung zur Funktionalen Pragmatik erstmals im digitalen Format
„Sprache_Denken_Wirklichkeit“ stand im Mittelpunkt der von der Professur Deutsch als Fremd- und Zweitsprache der TU Chemnitz organisierten Tagung, zu der 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer begrüßt wurden
Vom 23. bis 25. September 2021 fand die Internationale Tagung zur Funktionalen Pragmatik statt, die sich bereits zum 14. Mal jährte, aber zum ersten Mal digital durchgeführt wurde. Organisiert und ausgerichtet wurde die Tagung von der Professur Deutsch als Fremd- und Zweitsprache der Technischen Universität Chemnitz (Leitung: Prof. Dr. Winfried Thielmann). Der sprachwissenschaftliche Ansatz der Funktionalen Pragmatik betrachtet Sprache als gesellschaftliche Handlungsform und untersucht, wie Menschen sprachlich handeln und welche Funktionalität die sprachlichen Mittel dabei haben.
Neun Plenarvorträge und zwei Arbeitsgruppen widmeten sich dem Tagungsthema „Sprache_Denken_Wirklichkeit“ aus verschiedenen Blickwinkeln, wobei der Fokus der Tagung auf der Verwendung von Sprache in ihren spezifischen Wirkungsbereichen lag. Das Spektrum der Vorträge reichte von der alltäglichen Verwendung von Sprache in Nachbarschaftsgesprächen bis hin zur Wissensvermittlung durch Sprache in schulischen und wissenschaftlichen Institutionen. Auch Untersuchungen zu Kneipengesprächen, Slam Poetry, simulierten Arzt-Patienten-Gesprächen und kindlichem Erwerb von Nebensätzen, belegt anhand von Daten vom familiären Essenstisch, wurden im Tagungsverlauf vorgestellt und diskutiert. Tagungskoordinatorin Dr. Friederike Hinzmann von der Professur Deutsch als Fremd- und Zweitsprache leitete einen interaktiven Workshop zu Wissensvermittlung im digitalen Seminar durch die Nutzung der Chatfunktion in ZOOM. Das Thema war vor allem im Hinblick auf die aktuellen Entwicklungen in der Digitalisierung universitärer Lehre für die Teilnehmenden von besonderem Interesse.
Erstmalig fand im Rahmen dieser internationalen Tagung ein Nachwuchsvernetzungstreffen statt. Etwa 20 junge internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler kamen zusammen, um sich über ihre anstehenden Projekte und nächsten Schritte im Forschungsprozess auszutauschen, gemeinsame Forschungsinteressen auszumachen und Kontakte zu knüpfen.
Auch wenn die Tagung aufgrund der aktuellen Bestimmungen digital stattfand, kam der kollegiale Austausch nicht zu kurz: In den Pausen wurden verschiedene Vernetzungsmöglichkeiten angeboten, u. a. wurden in Kooperation mit dem Zentrum für Sport und Gesundheitsförderung der TU Chemnitz zwei bewegte Pausen angeboten. Den Tagungstag konnten die Teilnehmenden im Anschluss bei einem Spieleabend oder gemeinsam in einer lockeren Abendrunde bei einem virtuellen Umtrunk ausklingen lassen.
Über 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben sich zu diesem Anlass digital zusammengefunden. „Auch wenn die Diskussionsmöglichkeiten durch das virtuelle Format eingeschränkt sind, ist es doch eine wunderbare Möglichkeit, sich auszutauschen und einen Einblick in die aktuellen Forschungsprojekte zu gewinnen“, so Prof. Dr. Winfried Thielmann, Leiter der Tagung und Inhaber der Professur Deutsch als Fremd- und Zweitsprache. „Aber natürlich hätten wir unsere Gäste gern in Chemnitz begrüßt und ihnen – mit einem gewissen Stolz – die zukünftige europäische Kulturhauptstadt gezeigt“, fügt Thielmann hinzu. Da ein Stadtspaziergang vor Ort nicht möglich war, wurde auch hier eine digitale Lösung gefunden: Mit der Kamera hat das Team der Professur Deutsch als Fremd- und Zweitsprache individuelle Aufnahmen von Chemnitz eingefangen und zu drei Stadtführungsvideos für alle Teilnehmenden zusammengefügt. Die Besucherinnen und Besucher der Tagung waren so – wenn auch von weltweit verteilten Schreibtischen aus – dennoch zu Gast in Chemnitz.
(Quelle: Tagungskoordinatorin Dr. Friederike Hinzmann)
Mario Steinebach
04.10.2021