Lehren aus der Bankenkrise
Workshop "Methoden der Banksteuerung" beleuchtet am 27. September 2007 in Dresden die Schwachpunkte der Risikosteuerungssysteme deutscher Banken
Wenn - wie im August 2007 - die Börsenkurse fallen, müssen die Banken die richtigen Steuerungssysteme an der Hand haben, um einen Zusammenbruch abzuwenden. Foto: Mario Steinebach |
Monatelang kannten die Börsenkurse in diesem Jahr nur eine Richtung: bergauf. Doch im August 2007 war damit plötzlich Schluss. Private Hypothekengläubiger in den USA wurden reihenweise insolvent. Folge war ein weltweiter Crash an den Wertpapiermärkten. Die Auswirkungen überraschten selbst Experten. Allein in Deutschland brachen zwei Banken fast zusammen - darunter die Sächsische Landesbank. "Diese Krise der internationalen Kapitalmärkte ist zugleich auch eine Krise der modernsten Banksteuerungssysteme", so Prof. Dr. Friedrich Thießen, Inhaber der Professur für Finanzwirtschaft und Bankbetriebslehre an der TU Chemnitz und geschäftsführender Direktor des "Netzwerks für Finanzstudien Sachsen". Die in Deutschland betroffenen Kreditinstitute haben Steuerungssysteme verwendet, die ab Jahresende für alle Banken verbindlich werden. Diese Systeme galten als geeignet, um auch schwierige Risikokonstellationen handhaben zu können. Jetzt sind bereits vor ihrer offiziellen Einführung die Mängel offensichtlich geworden. Wo liegen die Schwachpunkte der neuen Risikosteuerungssysteme und was ist möglicherweise zu ändern?
Dieser Frage geht der Workshop "Methoden der Banksteuerung" am 27. September 2007 nach. Experten aus verschiedenen Banken und Sparkassen sowie von der TU Chemnitz, der TU Dresden und der Ludwig-Maximilians-Universität München diskutieren die Banksteuerung. Der Workshop dauert von 14 bis 19 Uhr und findet statt im Festsaal der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Technischen Universität Dresden. Veranstalter ist das "Netzwerk für Finanzstudien Sachsen" (NFSS), in dem sich wirtschaftswissenschaftliche Professuren von vier sächsischen Universitäten zusammengeschlossen haben. Die Veranstaltung im Vorfeld der 14. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Finanzwirtschaft (DGF) kostet für DGF-Mitglieder 99 Euro, alle anderen bezahlen 149 Euro.
Das ausführliche Programm und eine Möglichkeit zur Anmeldung im Internet: http://www.nfss.de
Weitere Informationen erteilt Stephan Schnorr, Geschäftsführer NFSS, Telefon 0371 531-34190, E-Mail stephan.schnorr@wirtschaft.tu-chemnitz.de
Katharina Thehos
25.09.2007