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Wie das Netzwerk des NSU funktionierte

Expertin aus Heidelberg spricht am 10. Mai 2022 ab 19 Uhr im Rahmen von Ringvorlesung „Neue Rechte“ der TU Chemnitz über das „Unterstützer:innen-Netzwerk des NSU“

Seit einigen Jahren lassen sich ein Erstarken und eine erhöhte Sichtbarkeit der sogenannten „Neuen Rechten“ in der Gesellschaft beobachten. Den Hintergründen und wissenschaftlichen Einordnungen zu diesem Phänomen widmet sich eine Ringvorlesung der Technischen Universität Chemnitz unter dem Titel „Neue Rechte: Themen und Tendenzen der Forschung“. Am 10. Mai 2022, 19 Uhr, spricht im Rahmen dieser Reihe Dr. Lotta Mayer von der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft e. V. in Heidelberg sowie Mitarbeiterin am Max-Weber-Institut für Soziologie der Universität Heidelberg. In ihrem Online-Vortrag mit dem Titel „Von Chemnitz durch die ganze BRD: Das Unterstützer:innen-Netzwerk des NSU als Bedingung der Möglichkeit einer bundesweiten rechtsterroristischen Anschlagserie“ zeigt sie unter anderen auf, durch wen und über welche Wege der sogenannte „Nationalsozialistische Untergrund“ (NSU) Unterstützung erhielt.   

Eine Teilnahme an diesem und den späteren Vorträgen ist nur nach Voranmeldung per E-Mail an tobias.frank@phil.tu-chemnitz.de möglich. Aufgrund des Infektionsschutzes besteht eine Teilnehmerinnen- und Teilnehmer-Begrenzung. Nutzerinnen und Nutzer des Bildungsportals "OPAL" können sich auch darüber anmelden.

Organisiert wird die Ringvorlesung gemeinsam von Prof. Dr. Stefan Garsztecki, Inhaber der Professur Kultur- und Länderstudien Ostmitteleuropas, Jun.-Prof. Dr. Thomas Laux, Inhaber der Juniorprofessur für Europäische Kultur und Bürgergesellschaft, sowie Jun.-Prof. Dr. Marian Nebelin, Inhaber der Juniorprofessur Antike und Europa mit besonderer Berücksichtigung der Antikerezeption, der TU Chemnitz.

Umfassende Einordnungen zum Phänomen der „Neuen Rechten“

In der Ringvorlesung untersuchen Expertinnen und Experten von der TU Chemnitz sowie von weiteren Universitäten und Forschungseinrichtungen sowohl die Traditionen, die Vorläufer und die Genese dieser politischen Strömungen. Darüber hinaus geht es um aktuelle Strukturen, Inhalte und Organisationsformen. Besonders im Fokus steht das Verhältnis zur Demokratie, zum Konservatismus und zu Europa. Dabei werden sowohl internationalen Varianten der Neuen Rechten wie auch ihre sächsischen Ausformungen in den Blick genommen.

„Die Neuen Rechten sind unterschiedlichen Netzwerken, Gruppen und Organisationen wie der identitären Bewegung, Reichsbürgerinnen und -bürger und sogenannte Querdenkerinnen und -denkern zuzuordnen“, sagt Thomas Laux. Der Osteuropa-Experte Stefan Garsztecki ergänzt: „Inhaltlich verbindet diese Gruppen die Ablehnung des Liberalismus, liberaler freiheitlicher Grundordnung und ganz allgemein der Grundlagen und Erträge der Aufklärung.“ Weil all diese Phänomene und Dynamiken auf zunehmende Polarisierungen in der Gesellschaft hinweisen, sei es besonders wichtig, diese politischen Strömungen und ihre geschichtlichen Hintergründe zu untersuchen, ergänzt der Historiker Marian Nebelin.

Weitere Termine:

  • 17.5.: Erst das Vaterland, dann Europa. Ideologische Traditionslinien und aktuelle Politikentwürfe der Neuen Rechten in Polen (Prof. Dr. Stefan Garsztecki, TU Chemnitz)
     
  • 24.5.: Soziale Medien als wichtige Aktionsarenen rechter Akteure: das Beispiel der „Freien Sachsen“ (Prof. Dr. Susanne Rippl, TU Chemnitz)
     
  • 31.5.: Facetten der Antikerezeption der Neuen Rechten in Deutschland, Frankreich und den USA (digital) (Dr. Frank Görne, Justus-Liebig-Universität Gießen / Jun.-Prof. Dr. Marian Nebelin, TU Chemnitz / Dr. Katarina Nebelin, Alpen-Adria-Universität Klagenfurt)
     
  • 7.6.: Von Pegida und den „Spaziergängen“ – die Neue Rechte auf den Straßen Sachsens (digital) (Dr. Piotr Kocyba, TU Chemnitz)
     
  • 14.6. Algorithmische Querfront: Neue Rechte, Querdenker:innen und Brückennarrative? (Dr. Marcus Nolden, TU Chemnitz)
     
  • 21.6. Risikodemokratie: Chemnitz zwischen rechtsradikaler Hochburg, politischer Abstinenz und europäischer Kulturhauptstadt (Dr. Ulf Bohmann, TU Chemnitz / Dr. Jenni Brichzin, Bundeswehr Universität München / Prof. Dr. Henning Laux (TU Chemnitz)
     
  • 28.6. Kulturrassismus und Migration (Prof. Dr. Heidrun Friese, TU Chemnitz)
     
  • 5.7. Mittelalter-Transformationen und Mittelalter-Bilder der Neuen Rechten (Prof. Dr. Martin Clauss, TU Chemnitz) 
     
  • 12.7. Feindliches Klima: Die Rechte und die ökologische Transformation (digital) (Prof. Dr. Matthias Quent, Hochschule Magdeburg-Stendal)

Weitere Informationen erteilt Jun.-Prof. Dr. Marian Nebelin, E-Mail marian.nebelin@phil.tu-chemnitz.de

Matthias Fejes
04.05.2022

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