Beeindruckt vom Zusammenspiel zwischen moderner Bibliothek und Industriekultur
Schriftstellerin Jenny Erpenbeck besuchte vor der Verleihung des Internationalen Stefan-Heym-Preises der Stadt Chemnitz am 31. März 2023 die Universitätsbibliothek
Der Internationale Stefan-Heym-Preis der Stadt Chemnitz ist am 1. April 2023 an die deutsche Schriftstellerin Jenny Erpenbeck verliehen worden. Einen Tag zuvor besuchte sie in Begleitung ihres Mannes und der ersten Literaturstipendiatin der Stadt Chemnitz, Arna Aley, auch die Universitätsbibliothek (UB) der Technischen Universität Chemnitz. Hier wurden die Gäste von Angela Malz, Direktorin der UB, durch das Gebäude geführt. „Frau Erpenbeck äußerte sich begeistert über unsere Uni-Bibo. Besonders beeindruckte sie das Zusammenspiel zwischen moderner Bibliothek und Industriekultur“, berichtet Malz und ergänzt: „„Ich bin sehr stolz, dass eine international sehr bekannte Schriftstellerin unsere Universitätsbibliothek besucht hat.“
Die in Ostberlin geborene Schriftstellerin Jenny Erpenbeck schlug neben ihrer Karriere als Theaterregisseurin in Deutschland und Österreich eine Laufbahn als Schriftstellerin ein. 1999 erschien ihr Debütroman „Geschichte vom alten Kind“. Neben weiteren Romanen wie „Heimsuchung“ (2008), „Aller Tage Abend“ (2012), „Gehen, ging, gegangen“ (2015) und „Kairos“ (2021) veröffentlichte Jenny Erpenbeck Essays sowie Dramen, die sie zum Teil selbst inszenierte. Ihre Werke wurden in mehr als 30 Sprachen übersetzt. Insbesondere für ihr literarisches Schaffen wurde sie mit einer Reihe nationaler und internationaler Preise, zuletzt dem Uwe-Johnson-Preis, geehrt. Werke von Jenny Erpenbeck sind auch Im Freihandbereich der Universitätsbibliothek zu finden.
Hintergrund: Internationaler Stefan-Heym-Preis & Internationale Stefan-Heym-Förderpreise
Der Internationale Stefan-Heym-Preis der Stadt Chemnitz wird in Erinnerung an das Leben, Werk und Wirken von Stefan Heym, den Sohn und Ehrenbürger der Stadt, verliehen. Mit diesem Preis zeichnen die Internationale Stefan-Heym-Gesellschaft und die Stadt Chemnitz Autorinnen und Autoren sowie Publizistinnen und Publizisten aus, die sich im Sinne Stefan Heyms mit ihrer Arbeit in herausragendem Maße in den öffentlichen Diskurs einmischen und nachhaltig Akzente setzen, die von gesamtgesellschaftlicher Bedeutung sind. Der Preis wird alle drei Jahre vergeben und gilt mit 20.000 Euro als einer der am höchsten dotierten Literaturpreise in Deutschland. Zum Kuratorium, das über die Vergabe des Preises entscheidet, gehört u. a. Prof. Dr. Bernadette Malinowski, Inhaberin der Professur Neuere Deutsche und Vergleichende Literaturwissenschaft an der TU Chemnitz
Zeitgleich mit der Verleihung des Internationalen Stefan-Heym-Preises lobt die Stadt Chemnitz auch die Internationalen Stefan-Heym-Förderpreise aus. Bis zum 15. September 2023 können Bewerbungen bei der Stadt Chemnitz eingereicht werden. Die Förderpreise haben einen Gesamtwert von 20.000 Euro. In Form eines anteiligen Preisgeldes werden Projekte und Initiativen gefördert, die im Bereich von Kunst, Kultur, Wissenschaft und Forschung oder der Pflege von Stefan Heyms Nachlass aktiv sind und die sich im Geiste von Stefan Heym kritisch, couragiert und produktiv mit gesellschaftlichen Fragen auseinandersetzen. Bewerben können sich Personen, Initiativen, Institutionen, private und öffentliche Einrichtungen und Vereine. Die geförderten Projekte sollen bis zur Verleihung des nächsten Internationalen Stefan-Heym-Preises im Jahr 2026 umgesetzt werden. Über die Vergabe der Förderpreise entscheidet das Kuratorium zur Vergabe des Internationalen Stefan-Heym-Preises.
Mario Steinebach
03.04.2023