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Architekturwettbewerb für den „Neubau Chemie“ der TU Chemnitz entschieden

Entwurf des Dresdner Architekturbüros Code Unique Architekten GmbH überzeugte die Jury – Wettbewerbsentwürfe werden vom 6. Juli bis 31. August 2023 in der Universitätsbibliothek Chemnitz ausgestellt

Im Architekturwettbewerb des Freistaates Sachsen, vertreten durch den Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB), Niederlassung Chemnitz, für den „Neubau Chemie“ der Technischen Universität Chemnitz (TUC) setzte sich der Entwurf des Dresdner Architekturbüros Code Unique Architekten GmbH durch. Zu diesem Ergebnis kam eine Expertinnen- und Experten-Jury am 23. Juni 2023. Der Siegerentwurf wurde aus insgesamt 20 Einreichungen ermittelt.

Der Jury gehörten freie Architektinnen und Architekten, Fachleute des Sächsischen Staatsministeriums der Finanzen, des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Kultur und Tourismus, zwei Vertreter der TUC sowie Expertinnen und Experten des SIB und der Stadt Chemnitz an. Den Vorsitz hatte Prof. Dr. Claus Anderhalten, Architekt und Professor im Fachgebiet Umweltbewusstes Planen und Experimentelles Bauen an der Universität Kassel, inne.

Im nächsten Schritt wird der Siegerentwurf in die Bauplanung überführt. Die Planungen des „Neubaus Chemie“ der TUC stehen unter Leitung der SIB-Niederlassung Chemnitz.

Prof. Dr. Gerd Strohmeier, Rektor der TUC: „Wir freuen uns sehr, dass der dringend benötigte Neubau des Chemie-Gebäudes nun sichtbar voranschreitet. Bei dieser Gelegenheit ist es uns ein Bedürfnis, allen sehr herzlich zu danken, die dazu beigetragen haben. Dazu zählen die Abgeordneten des Sächsischen Landtags, das Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus, der Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement sowie auch viele Kolleginnen und Kollegen an der TU Chemnitz.“

Prof. Dr. Michael Sommer, Geschäftsführender Direktor des Instituts für Chemie und Inhaber der Professur Polymerchemie an der TUC: „Durch die architektonische Umsetzung werden im Chemie-Neubau funktionale und moderne Räumlichkeiten geschaffen, die ideale Bedingungen für Forschung und Lehre in der Chemie bieten. Der Neubau lädt Studierende, Beschäftigte und Neugierige ein, Chemie in Chemnitz näher kennenzulernen und mitzugestalten. In Kombination mit der jüngst erfolgten personellen und thematischen Neuausrichtung wappnet sich das Institut für Chemie für die Zukunft und wird sich als herausragender und sichtbarer sächsischer Standort für Forschung und Lehre in den Bereichen Wasserstoff, Katalyse und intelligente Funktions- und Membranmaterialien etablieren.“

Prof. Dr. Thomas Seyller, Dekan der Fakultät für Naturwissenschaften und Inhaber der Professur für Experimentalphysik mit dem Schwerpunkt Technische Physik an der TUC: „Aufgrund der räumlichen Nähe des Chemie-Neubaus zum Institut für Physik werden weitere notwendige Synergien zwischen den beiden Instituten der Fakultät für Naturwissenschaften geschaffen. Die Institute für Chemie und Physik arbeiten bereits eng zusammen. Durch das Wegfallen von Wegstrecken werden die Institute noch weiter zusammenwachsen, was sowohl Forschung als auch Lehre an der Fakultät für Naturwissenschaften erheblich stärkt.“

Prof. Dr. Marc Armbrüster, Jury-Mitglied und Inhaber der Professur Materialien für innovative Energiekonzepte an der TUC: „Im Rahmen des Wettbewerbes entstanden 20 Entwürfe mit einer sehr breiten Palette an kreativen Vorschlägen. Aus Sicht der zukünftigen Nutzerinnen und Nutzer standen im Preisgericht bei der Bewertung der vorgeschlagenen Institutsgebäude Sicherheitsaspekte sowie Funktionalität im Vordergrund. Diese werden beim Sieger-Entwurf in vorbildlicher Weise umgesetzt. Durch die gewählte Anordnung der Büro- und Laborflächen zueinander entstehen kurze Wege. Die Einbindung der Öffentlichkeit gelingt durch die Gestaltung des Foyers mit großem Experimentierhörsaal und inspirierenden Aufenthaltsflächen, die zu Austausch und Diskussion einladen.“

In der protokollarischen Erklärung der Jury heißt es zum Siegerentwurf: Dem Siegerentwurf „gelingt mit einer einfachen Kubatur ein klarer Auftritt zum Campusplatz. Zwei zueinander versetzte Riegel bilden einen klaren Gebäudeschwerpunkt.“ Weiter heißt es, dass die an den Stirnseiten entstehende eingeschossige Sockelausbildung hinsichtlich der raumweitenden Reaktion in Richtung Hörsaalgebäude überzeuge. Darüber hinaus betont die Jury: „Durch die Gliederung der Nutzungsbereiche in einen dem Campusplatz zugewandten Büroteil und einen nach Süden orientieren Laborteil erreicht der Verfasser eine sehr selbstverständliche, klar gegliederte Unterbringung des Raumprogramms ohne wesentliche Abweichungen. Sowohl der zentrale Eingang als auch das der Baukörperrichtung folgende Atrium erschließen das Gebäude sehr selbstverständlich.“

Ausstellung in der Universitätsbibliothek Chemnitz zeigt Entwürfe des Wettbewerbs

Die Ergebnisse des Architekturwettbewerbs werden vom 6. Juli bis 31. August 2023 in der Universitätsbibliothek (UB) Chemnitz, Straße der Nationen 33, ausgestellt und können zu den Öffnungszeiten der UB (Montag bis Samstag von 9:00 bis 22:00 Uhr) besichtigt werden. In der Prüfungsperiode vom 16. Juli bis 12. August gelten erweiterte Öffnungszeiten.

Hintergrund: Neubau für das Institut für Chemie der TUC

Das Institut für Chemie der TUC gehört zur Fakultät für Naturwissenschaften. Es leistet einen bedeutenden Beitrag hinsichtlich innovativer und zukunftsorientierter Forschung – u. a. in den Bereichen Wasserstoffforschung, Katalyse und intelligente Funktionsmaterialien. Damit trägt es auch wesentlich zu den Kernkompetenzen „Materialien und Intelligente Systeme“ sowie „Ressourceneffiziente Produktion und Leichtbau“ der TUC bei.

Zudem ist das Institut für Chemie integraler Bestandteil im Bereich innovativer Lehre der MINT-Fächer. Darüber hinaus ist das Institut maßgeblich am Wissens- und Technologietransfer zu außeruniversitären Forschungseinrichtungen und in die Wirtschaft beteiligt und leistet auf diese Weise wichtige Beiträge zur Innovationsstrategie des Freistaates Sachsen und zum Strukturwandel im Freistaat.

Das Institut für Chemie ist gegenwärtig im historischen Böttcher-Bau der TU Chemnitz am Universitätsteil Straße der Nationen 62 untergebracht. Da in den bestehenden Räumen in diesem denkmalgeschützten Umfeld die Anforderungen an eine zeitgemäße Forschung und Lehre nur bedingt realisierbar sind, soll das Institut für Chemie durch einen Neubau mit hochmodernen Lehr-, Labor- und Forschungsflächen auf dem Campus Reichenhainer Straße einen neuen Standort erhalten.

Auf dem Campus Reichenhainer Straße sind unter anderem bereits das Institut für Physik, das Zentrum für Materialien, Architekturen und Integration von Nanomembranen (MAIN), die Ingenieurwissenschaften sowie das Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik (IWU) und das Fraunhofer-Institut für Elektronische Nanosysteme (ENAS) angesiedelt, mit welchen das Institut für Chemie durch Forschung, Lehre und Transfer eng verflochten ist.

Durch die damit verbundene räumliche Zusammenführung der Fakultät für Naturwissenschaften sowie die Nähe zur Fakultät für Maschinenbau, zur Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik und den Fraunhofer-Instituten sollen bereichernde Synergieeffekte in Lehre und Forschung erzielt werden. Der „Neubau Chemie“ stellt damit das Institut für Chemie sowie auch die Fakultät für Naturwissenschaften gänzlich neu auf und stellt wichtige Weichen für die Zukunft.

Das Vorhaben wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts.

Multimedia: Einen lebhaften Einblick in das Chemiestudium (Bachelor/Master) an der TUC gibt ein aktuelles Studiengangvideo: www.mytuc.org/zyqv

(Autoren: Matthias Fejes, Alwin-Rainer Zipfl (SIB))

Update: Die Meldung wurde am 6. Juli um 15:20 Uhr mit Fotos von der Ausstellungseröffnung ergänzt.

Mario Steinebach
06.07.2023

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