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TUCaktuell Ehrungen

Ausgezeichnete Bachelorarbeiten

Chemnitzer Förderverein für Physik e. V. würdigte hervorragende Studienergebnisse der beiden Chemnitzer Studenten Moritz Lobinski und Peter Henning

Der Chemnitzer Förderverein für Physik e. V. (CFP), der sich seit mehr als 20 Jahren in der Förderung physikalisch interessierter Schülerinnen und Schüler und des wissenschaftlichen Nachwuchses im Fach Physik sowie in verwandten Disziplinen engagiert, vergab vor wenigen Tagen seinen Förderpreis an Moritz Lobinski und Peter Henning von der Technischen Universität Chemnitz (TUC), die erfolgreich ihr Bachelorstudium Sensorik und kognitive Psychologie bzw. Physik abschlossen. „Beide Preisträger haben exzellente Studienleistungen in ihrem Bachelorstudium in den vergangenen Jahren gezeigt“, begründet der der Vorsitzende des Chemnitzer Fördervereins für Physik e. V., Prof. Dr. Dietrich R. T. Zahn, die Auszeichnung. Die beiden Studenten bleiben der TUC auch nach dem sehr guten Abschluss ihres Bachelorstudiums treu und studieren derzeit in den Masterstudiengängen Physik bzw. Sensorik und kognitive Psychologie.

Peter Henning hat eine Bachelorarbeit zum Thema „Sputterdeposition von einkristallinen Dünnschichten der Hoch-Entropie-Legierung CoCrFeNi“ im Rahmen seines Bachelorstudiengangs Physik verfasst. Das Forschungsgebiet der Hochentropielegierungen (eng.: high entropy alloys, kurz HEA) erfreut sich aufgrund vielversprechender Eigenschaften für Anwendungen und der Aussicht auf fundamentale Erkenntnisse zunehmender Aufmerksamkeit. HEA bestehen aus mindestens vier unterschiedlichen Elementen, deren molarer Anteil an der Legierung im Bereich zwischen 5 und 35 Prozent liegt, wobei die atomaren Gitterplätze im Kristall zufällig besetzt werden. Die hieraus resultierende Vielfalt an Zusammensetzungen und Mikrostrukturen ist von besonderem Interesse für unterschiedlichste Bereiche: einerseits sind erhöhte Härte und Korrosionsbeständigkeit ideal für technische Anwendungen, andererseits dienen HEA als Katalysatoren, beispielsweise bei der Elektrolyse von Wasserstoff. Obwohl es zur Oberflächenphysik der HEA bereits vereinzelte Untersuchungen gibt, sind die elektronischen und strukturellen Eigenschaften der HEA-Oberflächen noch sehr unzureichend erforscht, weil die für oberflächenphysikalische Untersuchungen erforderlichen kristallinen HEA bisher nicht leicht realisierbar waren. Daher war es Ziel der Bachelorarbeit, diese Lücke zu schließen und Hochentropielegierungen einkristallin zu erzeugen. Im Rahmen seiner Arbeit hat Henning ein "Rezept" entwickelt, einkristalline CoCrFeNi-Schichten auf MgO- und Al2O3-Substraten abzuscheiden. Von grundlegendem Interesse ist die Frage, ob sich bei diesen Materialien trotz des zufällig besetzten Gitters eine elektronische Bandstruktur bildet, was in der Arbeit mittels Photoemissionsmessungen geklärt werden konnte.

 Moritz Lobinski schrieb eine Bachelorarbeit zum Thema „Messung der Assoziation von Tonhöhe und Helligkeit mittels binokularer Rivalität und Eyetracking“ im Bachelorstudiengang Sensorik und kognitive Psychologie. Mithilfe von binokularer Rivalität und Eyetracking sollten vorherige Erkenntnisse validiert werden, nach denen höhere Töne mit helleren Farbtönen und tiefere Töne mit dunkleren Farbtönen assoziiert werden. Die von Lobinski gefundenen Ergebnisse liefern keine Evidenz dafür, dass die Tonfrequenz eines Stimulus einen Einfluss auf die Wahrnehmung unterschiedlich heller Flächen hat. Die Wahrnehmungsdauern zweier inkongruenter Stimuli unterschied sich nicht systematisch in Abhängigkeit eines gleichzeitig präsentierten auditiven Stimulus. Dahingegen ordneten die Probandinnen und Probanden bei der expliziten Abfrage höhere Tönen helleren Grautönen und tiefere Töne dunkleren Grautönen zu.

Weitere Informationen erteilt Prof. Dr. Dietrich R.T. Zahn, Telefon +49 (0)371 531-33036, E-Mail zahn@physik.tu-chemnitz.de

(Autor: Eckhard Fromm)

Mario Steinebach
11.07.2023

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