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Tiefgang durch wissenschaftliche Breite

Prof. Dr. Andreas Goerdt geht nach langjähriger Lehr- und Forschungstätigkeit an der TU Chemnitz in den Ruhestand

Nach seiner Lehr- und Forschungstätigkeit an der Technischen Universität Chemnitz (TUC) tritt der Informatiker Prof. Dr. Andreas Goerdt, langjähriger Inhaber der Professur Theoretische Informatik der TUC, in den Ruhestand ein. Die offizielle Überreichung der Dankesurkunde durch den Rektor der TUC, Prof. Dr. Gerd Strohmeier, erfolgte am 5. September 2023.

Andreas Goerdt studierte bis 1982 Informatik an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen. Nach einem einjährigen Studienaufenthalt an der Universität Edinburgh in Schottland wurde er 1986 an der RWTH Aachen promoviert. Inhaltlich beschäftigte er sich in seiner Promotionsphase mit der Korrektheit von Programmen. Nach einjähriger Tätigkeit bei einer Großforschungseinrichtung wechselte er 1987 an die Universität-Gesamthochschule Duisburg, dann an die Universität Paderborn, wo er sich 1992 habilitierte. Nach einem halbjährigen Forschungsaufenthalt am International Computer Science Institut in Berkeley, Kalifornien, und einer Lehrstuhlvertretung an der Universität Paderborn nahm Andreas Goerdt zum Sommersemester 1994 den Ruf auf die Professur Theoretische Informatik an der TUC an.

Hier etablierte er das Gebiet „Theoretischen Informatik, Komplexität und Algorithmik“ in Forschung und Lehre. Darauf aufbauend wurde in den letzten Jahren der Bereich des Quantencomputing in der Lehre und auch durch wissenschaftliche Publikationstätigkeit bearbeitet. Die umfangreichen Erfahrungen in der Lehre brachte Goerdt in den letzten Jahren in seine Tätigkeit als Studiendekan der Fakultät für Informatik der TUC und als Prüfungsausschussvorsitzender ein.

Ein wesentlicher Forschungsschwerpunkt von Goerdt lag auf dem Gebiet der zufälligen Eingaben von Programmen. Seine Forschungsarbeiten führten zu Einladungen an die Universitäten Toronto und Patras und zu erfolgreich eingeworbenen Drittmittelprojekten. 

Zusammen mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Rußland und der Universität Ulm ist Goerdt Autor einer Arbeit, die im Jahr 2000 auf der großen Theorietagung der Informatik in Europa (ICALP) als beste Publikation ausgezeichnet wurde. Die durch die Forschungstätigkeit entstandenen Kontakte erwiesen sich auch bei der Bearbeitung von Dissertationen als hilfreich.

„Das Credo der Arbeit an der Professur Theoretische Informatik war, auch immer eine gewisse thematische Breite zu leben beziehungsweise zuzulassen“, so Goerdt. Dieses habe sich bewährt und erst kürzlich zu einer abgeschlossenen Promotion in einem ganz anderen Gebiet, dem der Datenkompression, geführt.

Goerdt bleibt nach seinem Eintritt in den Ruhestand der TUC im Wintersemester 2023/2024 durch einen Lehrauftrag verbunden.

Mario Steinebach
06.09.2023

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