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Ein ganz besonderer Forschungsneubau für die TU Chemnitz

Grundsteinlegung für neues Elektronenmikroskopisches Zentrum, das künftig den Zugang zu den neuesten Technologien und Methoden der Materialforschung ermöglicht, erfolgte im Universitätsteil Erfenschlager Straße 73

An der Technischen Universität Chemnitz (TUC) erfolgte am 18. September 2023 die Grundsteinlegung für das neue Elektronenmikroskopische Zentrum. Der sächsische Finanzminister Hartmut Vorjohann, Dr. Andreas Handschuh, Staatssekretär im Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus, sowie die Prorektorin für Forschung und Universitätsentwicklung der TUC, Prof. Dr. Anja Strobel, hinterlegten feierlich die Grundsteinlegungsurkunde auf dem Baufeld an der Erfenschlager Straße 73. Dort entsteht unter Leitung des Staatsbetriebes Immobilien- und Baumanagement (SIB) auf 600 Quadratmetern ein Neubau für zwei hochauflösende Transmissionselektronenmikroskope. Diese hochempfindlichen Geräte sind für eine zeitgemäße Werkstoffuntersuchung durch zahlreiche Professuren der Fakultäten für Maschinenbau, Naturwissenschaften sowie Elektrotechnik und Informationstechnik der TUC von herausragender Bedeutung. Die Inbetriebnahme des Elektronenmikroskopischen Zentrums ist für das Jahr 2025 geplant.

Sachsens Finanzminister Hartmut Vorjohann erklärte: „Der Freistaat Sachsen ist stolz, dass wir die Möglichkeit haben, ein Elektronenmikroskopisches Zentrum an der TU Chemnitz zu schaffen. Wir investieren hier gemeinsam mit der EU rund elf Millionen Euro. Das ist eine große finanzielle Kraftanstrengung, die einmal mehr die Bedeutung von Wissenschaft, Forschung und Lehre unterstreicht. Wir sind gespannt auf die bedeutenden Entdeckungen und Durchbrüche, die in den kommenden Jahren aus dieser Investition resultieren werden.“

Dr. Andreas Handschuh, Staatssekretär im Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus, unterstrich: „Mit der hochmodernen Transmissionselektronenmikroskopie werden für die TU Chemnitz die Voraussetzungen geschaffen, ihre Kernkompetenz – die Erforschung und Weiterentwicklung von Materialien als Grundlage für zukünftige Technologien – zu stärken. Wir erhoffen uns mit diesem Vorhaben auch einen wesentlichen Input für die Bewerbung der TU Chemnitz in der nächsten Exzellenzinitiative, bei der die ingenieurwissenschaftlichen Fächer ihre Stärken ausspielen sollen.“

Prorektorin Prof. Dr. Anja Strobel sagte: „Mit dem Elektronenmikroskopischen Zentrum der Technischen Universität Chemnitz entsteht eine fakultätsübergreifende Plattform im Bereich der Materialforschung, in der die Expertise aus verschiedenen Forschungsbereichen vereint wird. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus rund 30 Arbeitsgruppen unserer Universität werden hier tätig sein und dazu beitragen, die Kernkompetenz der TU Chemnitz im Bereich Materialien und Intelligente Systeme sowie die internationale Sichtbarkeit des Forschungsstandortes Chemnitz auf diesem zukunftsträchtigen Gebiet weiter zu erhöhen.“ Das Zentrums stärke zudem den MINT-Bereich der TU Chemnitz und schaffe attraktive Bedingungen für die Gewinnung und Ausbildung des akademischen Nachwuchses, indem es Studierenden sowie Nachwuchsforscherinnen und -forschern den Zugang zu neuesten Technologien und Methoden in der Materialwissenschaft ermögliche.

Parallel zur Bauplanung des Elektronenmikroskopischen Zentrums wurden stellvertretend für die drei beteiligten Fakultäten durch die Professoren Bernhard Wunderle, Martin Wagner und Christoph Tegenkamp bereits die Mittel für Großgeräte bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) erfolgreich eingeworben. So wird in Zukunft eine Ionenfeinstrahlanlage die präzise und teilautomatisierte Herstellung von wenige Nanometer dünnen Materialproben ermöglichen. Dies ist die Voraussetzung für eine tiefgründige Materialanalyse in den beiden neuen Transmissionselektronenmikroskopen, die ebenfalls im künftigen Funktionsgebäude installiert werden.

„Diese hochempfindlichen Elektronenmikroskope ermöglichen es den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, tief im Innern von Materialien deren Struktur und Eigenschaften auf molekularer und atomarer Ebene zu erforschen und anschließend die Erkenntnisse für zukünftige Anwendungen nutzbar zu machen“, sagt Prof. Dr. Andreas Undisz, Inhaber der Professur Elektronenmikroskopie und Mikrostrukturanalytik an der TU Chemnitz, der das neue Zentrum ab Mitte 2025 leiten wird. So könne man zum Beispiel Vorgänge, die zu Materialschäden führen, sehr detailliert untersuchen, wodurch präzisere Aussagen zur Belastbarkeit und zur Lebensdauer von Bauteilen ableitbar seien. „Mit der Vereinigung von Funktionsbau und modernsten Geräten entsteht nun eine Forschungsinfrastruktur auf internationalem Niveau, die wir als wesentliche Grundlage für die Weiterführung und Schärfung der fakultätsverbindenden Materialforschung dringend benötigen", so Undisz.

Für die Baumaßnahme werden aktuell Gesamtbaukosten von rund elf Millionen Euro veranschlagt. Davon stammen rund 6,3 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Der Anteil des Freistaates Sachsen beläuft sich auf rund 4,7 Millionen Euro. Das Bauvorhaben wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts.

(Quelle: u.a. Pressemitteilung des Sächsischen Staatsministeriums der Finanzen)

Mario Steinebach
18.09.2023

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