Zweites gemeinsames Wirtschaftsforum von TU Chemnitz und Industrieverein Sachsen 1828 e. V.
Das Wirtschaftsforum zeigte Transferpotentiale für die sächsische Wirtschaft auf
Um den Austausch mit der Wirtschaft sowie den Transfer in die Wirtschaft zu fördern, führt die TU Chemnitz seit vielen Jahren Wirtschaftsforen durch. In diesem Rahmen wurde im Januar 2024 im Zentrum für Materialien, Architekturen und Integration von Nanomembranen (MAIN) das zweite Wirtschaftsforum zusammen mit dem Industrieverein Sachsen 1828 e. V. durchgeführt.
Dass die Technische Universität Chemnitz (TUC) eine äußerst transferorientierte und transferstarke Universität ist, machte der Rektor, Prof. Dr. Gerd Strohmeier, gleich zu Beginn der Veranstaltung deutlich. Unter anderem verwies er auf die über 150 erfolgreich unterstützten Ausgründungen seit dem Jahr 2017 sowie das sehr gute Abschneiden im „Gründungsradar 2022“, in dem die TUC im Bereich der Gründungsförderung die viertbeste mittelgroße deutsche Universität ist, und im „Global University Employability Ranking“, in dem die TUC unter den deutschen Universitäten auf Platz 10 und weltweit auf Platz 123 liegt. „Wir setzen dabei auf einen intensiven Austausch mit der Wirtschaft, nicht zuletzt um dadurch den Transfer zu forcieren“, so der Rektor.
Der Präsident des Industrievereins Sachsen 1828 e. V., Prof. Dr. Udo Bechtloff, lobte in seiner Begrüßung die seit Jahren bestehende Zusammenarbeit zwischen dem Industrieverein und der TUC, die künftig weiter intensiviert werden soll. Er freue sich auf viele gemeinsame Projekte von Universität und Wirtschaft.
Im Anschluss präsentierten acht Referenten aus der TUC einen Querschnitt herausragender Forschungsprojekte aus den drei Kernkompetenzfeldern der Universität „Materialien und Intelligente Systeme“, „Ressourceneffiziente Produktion und Leichtbau“ sowie „Mensch und Technik“. Moderiert wurde dies von Prof. Dr. Uwe Götze, Prorektor für Transfer und Weiterbildung der TUC, der das verbindende Element der präsentierten Forschungsbeiträge hervorhob: Sie vermitteln wertvolle Erkenntnisse und Impulse für die Verbesserung der Ressourceneffizienz und damit für die Stärkung der ökologischen und sozialen, aber nicht zuletzt auch ökonomischen Nachhaltigkeit.
Prof. Dr. Carsten Deibel sprach zum Thema "Gedruckte organische Solarzellen: ein Beitrag zur Energiewende". Ziel sei es, gedruckte Solarzellen bei Raumtemperatur in hohen Stückzahlen in einem Rolle-zu-Rolle-Druckverfahren mit einem geringen Material- und Energieverbrauch herzustellen.
Prof. Dr. Thomas Lampke stellte vor, wie das Hochgeschwindigkeitsscherschneiden zu effizienten Produktionsketten in der Blechteilefertigung führen kann und wie die Forschungsarbeiten der TUC dessen Potenziale erschließen sollen.
Der "Forschung am Wundermaterial Graphen an der TU Chemnitz" widmet sich Prof. Dr. Christoph Tegenkamp. Mit den Untersuchungen seiner Gruppe sollen weitere Grundlagen für neuartige Quantenmaterialien mit maßgeschneiderten Eigenschaften und deren Anwendung, zum Beispiel in der Spintronik oder in der Elektronik, geschaffen werden.
"The Science of Cool – Made in Chemnitz” war das Thema von Prof. Dr. Markus Richter. Er ging u. a. auf den Aufbau der „Forschungsplattform Kälte- und Energietechnik“ (KETEC) in Reichenbach im Vogtland ein, wo derzeit ein Spitzenforschungszentrum für die Kälte- und Klimatechnik als neue Außenstelle der TU Chemnitz entsteht.
Prof. Dr. Martin Dix sprach zum Thema „Von der Energieeffizienz zur Kreislaufwirtschaft – mehr als ein Quantensprung“, unterstrich die an seiner Professur vorhandene Forschungskompetenz zur nachhaltigen Produktion und warb bei den anwesenden Wirtschaftsvertreterinnen und -vertretern um Mitwirkung beim Konzipieren neuer Studienangebote.
Prof. Dr. Oliver G. Schmidt stellte Ergebnisse der Spitzenforschung vor, die von internationalen Forschungsteams unter seiner Leitung erzielt wurden – u. a. den kleinsten mikroelektronischen Roboter und die kleinste Batterie der Welt – und wagte einen Blick in die Zukunft der Mikrorobotik, die von der TUC mitgestaltet wird, etwa durch die Entwicklung lebensnaher mikroelektronischer Systeme.
Mit der Zukunft der Produktionsarbeit, insbesondere der Kollaboration von Menschen und Maschinen, setzte sich Prof. Dr. Marco Ragni auseinander. Bei seiner Vision der Mensch-Technik-Interaktion greifen künftig nicht nur mechanische Zahnräder im Produktionsprozess ineinander, sondern Künstliche Intelligenz, Software und Sensorik – und natürlich der Mensch.
Im Anschluss präsentierte Prof. Dr. Thomas von Unwerth zahlreiche Forschungsprojekte an der TUC mit Bezug zu Wasserstoff, die in den letzten sechs Jahren insgesamt ein Projektvolumen von mehr als 50 Millionen Euro umfassen. Flankiert werden soll die Forschung, indem in der akademischen Lehre an der TU Chemnitz ein interdisziplinärer Studiengang „Wasserstofftechnologien“ an den Start gebracht wird.
Im Anschluss an die Präsentationen gab es beim Networking für Unternehmensvertreterinnen und -vertreter wie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Gelegenheit, die Impulse aus den Vorträgen im Gespräch aufzunehmen und sich über mögliche Anknüpfungspunkte und gemeinsame Projektideen auszutauschen.
Kontakt: Brita Jacob, Referentin (Schwerpunkt Transfer und Weiterbildung) im Büro des Rektors, Tel. 0371 531-36036, E-Mail wissenstransfer@tu-chemnitz.de
Mario Steinebach
30.01.2024