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„Lasst uns gemeinsam und vor allem früh genug für die Toleranz und gegen die Fremdenfeindlichkeit vorgehen!“

Wirtschaftsmathematiker Prof. Dr. Vladimir Shikhman von der TU Chemnitz gehört dem neugegründeten Netzwerk jüdischer Hochschullehrender in Deutschland, Österreich und der Schweiz an

Prof. Dr. Vladimir Shikhman, Inhaber der Professur Wirtschaftsmathematik der Technischen Universität Chemnitz (TUC), ist Mitglied des Netzwerks jüdischer Hochschullehrender in Deutschland, Österreich und der Schweiz, das sich am 1. Februar 2024 konstituierte. In diesem Netzwerk haben sich bisher mehr als 70 Professorinnen und Professoren sowie Lehrbeauftragte zahlreicher Fachrichtungen an Universitäten und Hochschulen in Deutschland, Österreich und der Schweiz zusammengefunden, um dem zunehmenden Antisemitismus in unserer Gesellschaft, darunter auch an Hochschulen, entgegenzutreten und den jüdischen Hochschullehrenden ein Forum, eine Stimme und die Möglichkeit für gemeinsames Auftreten zu geben.

Vladimir Shikhman ist Deutscher und Jude. Der in Russland geborene Wissenschaftler lehrt seit 2016 an der TUC Wirtschaftsmathematik. In Chemnitz wurde er Zeitzeuge der rechtsextremen und fremdenfeindlichen Ausschreitungen im Jahre 2018 und blickt, wie er sagt, „mit großer Sorge insbesondere seit dem Terroranschlag der Hamas vom 7. Oktober 2023 gegen Israel und dessen Folgen auf den zunehmend grassierenden Antisemitismus in all seinen Formen in unserer Gesellschaft“. Seine Motivation im länderübergreifenden Netzwerk der jüdischen Hochschullehrenden mitzumachen, beschreibt er wie folgt: „Beim Studium der Geschichte, beispielsweise beim Besuch im KZ Sachsenhausen und im Kaßberg-Gefängnis in Chemnitz, habe ich mich oft gefragt, was hätte ich im Hitler-Deutschland oder in der Stalin-Sowjetunion denn gemacht? Wäre ich vielleicht doch zu ängstlich und bequem gewesen, um gegen Ungerechtigkeit und Diskriminierung meiner Mitbürgerinnen und Mitbürger aufzustehen. Ich weiß es nicht, ehrlich gesagt bin ich mir nicht so sicher, dass ich da genug Mut aufgebracht hätte. Umso mehr, glaube ich, sollten wir die Situation heute nicht entgleiten lassen, so dass sich diese Wahl einer bzw. einem gar nicht stellt. Lasst uns gemeinsam und vor allem früh genug für die Toleranz und gegen die Fremdenfeindlichkeit vorgehen! Dazu gehört selbstverständlich die Bekämpfung des Antisemitismus in jeglicher Form, was eines der Hauptziele des vor kurzem gegründeten Netzwerkes ist.“

Auch außerhalb dieses Netzwerks sucht Shikhman immer wieder das offene Gespräch in der Gesellschaft und spricht in Veranstaltungen u. a. über die jüdische Identität und das jüdische Leben in Deutschland. „Wer das Netzwerk jüdischer Hochschullehrender in Deutschland, Österreich und der Schweiz – auch als Gast – unterstützen möchte, kann sich gern bei mir melden“, sagt Shikhman.

Kontakt: Prof. Dr. Vladimir Shikhman, Telefon +49 (0)371 531-36149, E-Mail vladimir.shikhman@mathematik.tu-chemnitz.de bzw. direkt über die E-Mail-Adresse Juedische.Hochschullehrende@gmail.com

Mario Steinebach
05.02.2024

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