Forschung hautnah: Innovationen für den Mittelstand live erleben
Drei Professuren der Fakultät für Maschinenbau der TU Chemnitz beteiligen sich am 13. Juni 2024 am Innovationstag Mittelstand des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz in Berlin
Rund 300 Ausstellerinnen und Aussteller, darunter junge Unternehmen, Start-ups, Familienunternehmen und Forschungseinrichtungen, stellen am 13. Juni 2024 beim Innovationstag Mittelstand des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) ihre wegweisenden Entwicklungen vor, die mit Unterstützung der themenoffenen Innovationsförderung des BMWK realisiert werden konnten. Vor Ort präsent ist auch die Professur Produktionssysteme und -prozesse (Leitung: Prof. Dr. Martin Dix). Dr. Joachim Regel und Sven Winkler, Wissenschaftliche Mitarbeiter dieser Professur, präsentieren Ergebnisse der beiden ZIM-Projekte „TrustAR - Datenschutzkonforme Augmented-Reality-Anwendung“ und „ThermCAM – Thermische Werkzeugkartierung mittels cyber-physischem Werkzeugsystem für den CAM-Prozess“.
In „TrustAR“ haben die Chemnitzer Forscherinnen und Forscher gemeinsam mit ihrem bayrischen Partner, der Advanced Realtime Tracking GmbH, eine datenschutzgerechte Augmented-Reality-Lösung entwickelt. Dabei werden Gesichter erkannt und verfremdet, ohne das Tracking zu beeinträchtigen. Ziel des Projektes war es das Vertrauen in die Augmented-Reality-Technologie zu stärken und ihre Nutzbarkeit in Unternehmen zu verbessern. Bei „ThermCAM“ haben die Forscherinnen und Forscher mit einem Chemnitzer Softwareanbieter, der ARC Solutions GmbH, ein sensorisches Spannfutter zur Temperaturmessung entlang der Werkzeugstruktur entwickelt. Damit lassen sich verschiedene Werkzeuge unter realen Prozessbedingungen thermisch charakterisieren. Ziel war es, die Fertigungsgenauigkeit durch eine maschinenunabhängige Bahnkorrektur zu erhöhen. In Vergleichsversuchen konnte durch die Anpassung des NC-Programms die thermisch bedingte Abweichung um bis zu 85 Prozent reduziert werden.
Beim Innovationstag Mittelstand stellt darüber hinaus die Professur Strukturleichtbau und Kunststoffverarbeitung (Leitung: Prof. Dr. Lothar Kroll) die Ergebnisse eines Projektes zur CNC-Bearbeitung von Oboen-Mundstücken unter Verwendung von parametrischen CAD-Daten der Mundstück-Oberflächengeometrie vor. Das im Projekt entstandene CNC-Bearbeitungszentrum revolutioniert die Herstellung von Doppelrohrmundstücken für die Oboe, aber auch für Instrumente wie Fagotte und Englischhorn. Die Technologie ersetzt den aufwändigen, fehleranfälligen Hobelprozess durch eine automatisierte, hochpräzise Frästechnologie. Vorteile sind eine erhebliche Entlastung der Musikerinnen und Musiker, eine reduzierte Ausschussrate und die zuverlässige Reproduzierbarkeit komplexer Fräskonturen. Das kompakte, benutzerfreundliche System ermöglicht eine einfache Fixierung sowie eine schnelle Bearbeitung der Mundstücke. Ziel war es, ein portables, leicht zugängliches Bearbeitungszentrum für Endanwender zu entwickeln.
Die Professur Technische Thermodynamik (Leitung: Prof. Dr. Markus Richter) informiert über Diffusoren mit Drallbeladung von schlanken Heißwasserspeichern.
Weitere Informationen zum Programm des Innovationstages Mittelstand, zu den Ausstellern und zur Anfahrt finden Interessierte hier: https://innovationstag-mittelstand-bmwk.de
(Autoren: Katja Klöden, Mario Steinebach)
Mario Steinebach
12.06.2024