Im Fokus: Tragbare Technologien zur Fitness- und Gesundheitsüberwachung
Professur Sportmedizin und Sporttherapie forscht zur Personalisierung und Individualisierung von körperlichem Training im Kontext des Gesundheits-, Breiten- und Leistungssports
Die Professur Sportmedizin und Sporttherapie (Leitung: Prof. Dr. Moritz Schumann) der Technischen Universität Chemnitz ist an zwei Verbundprojekten zur Weiterentwicklung tragbarer Technologien zur Fitness- und Gesundheitsüberwachung mit einem Gesamtvolumen von über 30 Millionen Euro beteiligt. Davon werden der Chemnitzer Professur Fördermittel in Höhe von rund einer Million Euro über einen Zeitraum drei Jahren zur Verfügung gestellt. Zu den Kick-Off-Meetings in La Playa de Mogán (Spanien) bzw. Graz (Österreich) im Mai und Juli 2024 war jeweils ein Team der Professur Sportmedizin und Sporttherapie anwesend.
Zum Hintergrund der Projekte: Die Selbstkontrolle beim körperlichen Training erfordert zuverlässige Daten über Vitalparameter, die in Echtzeit geliefert werden. Aber nicht nur die COVID-19-Pandemie hat gezeigt, wie wertvoll tragbare Gesundheitstechnologien in der medizinischen Fernversorgung sind. Trotz zum Teil beachtlicher Fortschritte in der Entwicklung von Sensorsystemen und Algorithmen, besteht weiterhin Bedarf bspw. bei der Erschließung neuartiger Biosignale und Aktivitätsmuster (wie bspw. im Wasser), Verbesserungen der Batterielebensdauer und des Energiemanagements für den kontinuierlichen Einsatz der Geräte sowie sichere, zuverlässige und effiziente Datenanalysen mittels KI-gesteuerter Algorithmen und Konnektivität mit dem Internet of Things.
Das von der Europäischen Union geförderte Projekt EU-TRAINS („Towards an Ecosystem of User-centric devices and services for multisport Training and Remote healthcare enabled by an Artificial Intelligence-based Network of Sensors“) zielt darauf ab, eine vollständig europäische Wertschöpfungskette für halbleiterbasierte Geräte in verschiedenen Gesundheitssystemen zu ermöglichen und Europa einen Wettbewerbsvorteil bei sensorgestützten Gesundheitstechnologien zu verschaffen. Das Projektkonsortium besteht aus 18 führenden Forschungsinstitutionen sowie Industriepartnern und vereint damit Expertise aus Österreich, Deutschland, Italien, Frankreich, den Niederlanden, Finnland, Polen, der Ukraine und Spanien. Koordiniert wird das Projekt vom österreichischen Forschungszentrum Silicon Austria Labs.
Im Projekt H2TRAIN („Enabling digital technologies for Holistic Health-lifestyle motivational and assisTed supeRvision supported by Artificial Intelligence Networks”) steht die Integration bereits bestehender oder weit fortgeschrittener Technologien in ganzheitliche Sensornetzwerke im Vordergrund. Das Projekt wird hälftig durch die Europäische Union und das Bundesministerium für Bildung und Forschung bzw. das Sächsische Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr gefördert. Das Konsortium umfasst mehr als 30 Partner aus Industrie und Forschung und wird koordiniert durch die Universidad de las Palmas de Gran Canaria.
Beide Projekte schließen sich in die bisherigen Arbeiten der Forschungsgruppe um Prof. Schumann ein und verknüpfen verschiedene Expertisen mit dem Ziel einer weiteren Personalisierung und Individualisierung von körperlichem Training im Kontext des Gesundheits-, Breiten- und Leistungssports. „Die Projekte stehen damit auch symbolisch für die Neuausrichtung der Professur Sportmedizin und Sporttherapie, insbesondere mit Blick auf eine Einbettung in die internationale sportmedizinische Forschungslandschaft, und bieten zugleich verschiedene Anknüpfungspotenziale für die regionale Wirtschaft“, so Schumann.
Weitere Informationen erteilt Prof. Dr. Moritz Schumann, Telefon +49 (0)371 531-33268, E-Mail moritz.schumann@hsw.tu-chemnitz.de.
Mario Steinebach
25.07.2024