Sehnsucht nach Freiheit
Der Fachschaftsrat Maschinenbau der TU Chemnitz lädt am 29. April 2008 zum Zeitzeugenvortrag "SED-Diktatur, Widerstand berichtet" ein
Die Referenten Uli Schaarschmidt und Uli Korbel (v.l.). Foto: privat |
1969 studierten sie in Freiberg, Halle, Dresden oder waren Soldaten in Gotha und Johann-Georgenstadt. 1971 wurden sie von der Staatssicherheits-Justiz in Chemnitz verurteilt und ins Zuchthaus eingeliefert. Uli Schaarschmidt und Uli Korbel gehörten zu einer Gruppe, die einen gewaltlosen Widerstand gegen die SED-Diktatur ins Leben riefen. Den Ausschlag für ihre Aktion hatte die Niederschlagung des Prager Frühlings im Jahr 1968 gegeben. Alle sieben wurden zu langjährigen Zuchthausstrafen verurteilt; 1972 kaufte die Bundesregierung sie frei.
Auf Einladung des Fachschaftsrats der Fakultät für Maschinenbau und des Fachschaftsrats der Philosophischen Fakultät der TU Chemnitz sprechen Uli Schaarschmidt und Uli Korbel über ihre Sehnsucht nach Freiheit. Sie berichten von der Ermittlung im "Operativen Vorgang Student", den Zuständen in der Untersuchungshaft im Chemnitzer Gefängnis des Ministeriums für Staatssicherheit auf dem Kaßberg und den Haftbedingungen in den Zuchthäusern Brandenburg und Cottbus. Die Zeitzeugen sprechen zum ersten Mal vor Studierenden von ihren Erfahrungen. "Wir wollen auch über politische Auswirkungen und den heutigen Freiheitsbegriff sowie das Bedürfnis nach Freiheit diskutieren, wenn wir gefragt werden", so Schaarschmidt, der heute als Designer und Künstler in München lebt. Uli Korbel arbeitet als Landessportpfarrer in Chemnitz.
Der Vortrag am 29. April 2008 beginnt um 19 Uhr im Hörsaalgebäude der TU Chemnitz, Reichenhainer Straße 90, Raum N115. Der Eintritt ist frei.
Weitere Informationen erteilt Kristian Onischka, Fachschaftsrat Maschinenbau, Telefon 0371 531-16000, E-Mail onk@hrz.tu-chemnitz.de.
Katharina Thehos
23.04.2008