Trotz anfänglichen Fehlerpunkten erkämpfte sich Marco Thomä bei den Deutschen Meisterschaften den dritten Platz. Foto: privat |
Mit vollem Risiko aufs Siegertreppchen
TU-Student Marco Thomä erreichte bei den Deutschen Meisterschaften der Fahrradtrialer den dritten Platz und geht bei der Europa- und Weltmeisterschaft an den Start
Am ersten Maiwochenende trafen sich Deutschlands Fahrradtrialer im hessischen Melsungen zur Deutschen Meisterschaft (DM) 2008. 77 Starter fanden den Weg in das Melsunger Lindenwäldchen, um bei herrlichem Sonnenschein ihre neuen Deutschen Meister auszufahren. In den vergangenen Jahren wurde immer eine DM-Serie ausgefahren, aber in diesem Jahr wurde das Reglement den internationalen Wettbewerben angepasst. Das bedeutet, es gab am Samstag die Qualifikation und am Sonntag das Finale der jeweils besten sechs Fahrer.
TU-Student Marco Thomä vom MSC-Thalheim kam mit den einfacheren Hindernissen in seinen ersten beiden von drei Runden nicht gut zurecht. Mit 17 und 16 Fehlern aus den ersten beiden Umläufen war sein Strafpunktekonto schon ziemlich voll, doch in Runde drei gelang ihm mit nur einem Punkt, eine fast fehlerfreie Fahrt und er qualifizierte sich als Vierter sicher für das Finale der besten sechs Elitefahrer.
Das Elitefinale wurde als Highlight für die Zuschauer bis zuletzt aufgespart, dabei mussten fünf Sektionen jeweils zweimal durchfahren werden. Nach der ersten Runde teilte sich Thomä den Platz des Führenden mit Felix Heller (RSG Hannover). Im zweiten Durchgang in der dritten Sektion ging Thomä beim entscheidenden Sprung volles Risiko ein. Er schaffte den Sprung, bekam allerdings mit dem Vorderrad nicht mehr die Kurve und kippte vornüber aus der Sektion. Damit war der Traum vom ersten DM-Titel bei den Herren ausgeträumt, denn mit nunmehr zehn Fehlerpunkten konnte er Heller nicht mehr einholen. Trotzdem versuchte er alles und überwand sogar im vierten Anlauf das schwerste Hindernis des Wettbewerbs, hatte danach aber Zeitstrafpunkte bekommen, wodurch auch Platz zwei nicht mehr zu erreichen war. "Leider fehlte wohl am Ende etwas die Kraft", resümiert der 19-Jährige und ergänzt: "Im letzten Jahr war ich aufgrund meiner langen Verletzungspause sehr glücklich über den dritten Platz, aber in diesem Jahr ist es eine Enttäuschung."
Dennoch kann sich das Ergebnis sehen lassen: Aufgrund seiner Leistung bei der DM und den vorangegangenen guten Weltcup-Platzierungen qualifizierte sich der Kitzscheraner sowohl für die Europameisterschaft Ende Mai als auch die Weltmeisterschaft Mitte Juni.
(Autoren: Marco Thomä und Martin Schwarze)
Katharina Thehos
22.05.2008