Dem Bewegungsmangel Beine machen
TU-Absolvent Björn Lehnert gründet die zweite Kindersportschule in den neuen Bundesländern - Eröffnung am 30. August 2008
Björn Lehnert freut sich auf die Arbeit mit Kindern, die er spielerisch zu mehr Bewegung führen will. Foto: privat |
Er ist 27 Jahre alt, sportlich durchtrainiert und bestens ausgebildet: Die Rede ist von Björn Lehnert. Von 2001 bis 2006 studierte der gebürtige Zschopauer Sportwissenschaften und Betriebswirtschaftslehre auf Magister an der TU Chemnitz. Nach zwei Jahren als Trainer und Leiter in einem Fitnessstudio hat sich Lehnert nun vorgenommen, dem Bewegungsmangel in Zwickau Beine zu machen. Mit dem nächsten Schuljahr eröffnet er die zweite Kindersportschule (KiSS) in den neuen Bundesländern. "Nach mehreren Gesprächen mit Katrin Adler, der Leiterin der KiSS Chemnitz, ist die Idee immer mehr gereift, eine KiSS in Zwickau zu gründen. Seit Mai arbeite ich bereits mit Kindergärten zusammen, um erste Anlaufpunkte für die KiSS zu schaffen. Der offizielle Startschuss fällt am 30. August 2008 von 14 bis 18 Uhr, passend zum Schulanfang, mit einem Kinderfest im Sportforum Eckersbach. Wir werden Schultüten verteilen, verschiedene Parcours und Spiele vorbereiten, den sportlichsten Kindergarten von Zwickau suchen und gleichzeitig die neue Kindersportschule für die Muldestadt vorstellen", so der Sportwissenschaftler.
Für den aktiven Ringer, der beim RSK Gelenau in der zweiten Bundesliga kämpft, stand schon immer im Vordergrund, etwas mit Kindern zu machen. Mit dem KiSS-Projekt will er von nun an gegen das negative Phänomen Bewegungsmangel vorgehen: "Ich habe selbst ein Schockerlebnis in meinem eigenen Verein erfahren. Vor ein paar Jahren - bei einer Schnupperstunde in der dritten und vierten Klasse - habe ich Kinder erst ein paar Meter vorwärts und dann rückwärts laufen lassen. Beim Rückwärtslaufen sind sie mir der Reihe nach umgefallen. Da habe ich gesehen, dass der Bewegungsmangel schon längst bei uns angekommen ist. Dagegen etwas zu tun und die Gesellschaft dafür zu sensibilisieren, das ist das Kernstück, an dem ich mit der KiSS arbeiten will."
Ermöglicht wird dies durch die Vereinsangliederung an den ASV Zwickau und durch ein Stück Mut von Lehnert und der TU-Studentin Franka Schmidt. Gemeinsam mit einer dritten Kollegin aus Meerane werden sie 40 bis 50 Kinder in den Kursen der Altersstufen vier bis elf betreuen. 15 bis 20 Kinder sind schon für die Mini-KiSS angemeldet. "Unser Hauptaugenmerk bei den Kursen liegt auf den Bewegungselementen Rollen, Wälzen, Springen. Des Weiteren sind schon Einheiten wie Rückenschule für Kinder, Sport und Tanz oder Sport und Musik geplant. Der genaue Plan folgt im September auf unserer Homepage", erklärt Lehnert, der bereits seit acht Jahren als Übungsleiter in seinem Ringerverein tätig ist.
Die KiSS Zwickau wird bis auf weiteres erst einmal in der Sporthalle Scheffelberg zu Hause sein. Außerdem sind bereits zwei Hallenzeiten beim Sportforum Eckersbach und bei einer Grundschule beantragt. Dass der Start gut verlaufen wird, davon ist Lehnert überzeugt. Denn wer hat schon das Glück, einen klasse Partner mit der KiSS Chemnitz vor der Haustür zu haben: "Ich denke, wir können ungemein von der Chemnitzer KiSS, die von der TU wissenschaftlich betreut wird, profitieren. An dieser Stelle großen Dank an die KiSS-Leiterin, weil sie zu jeder Zeit bereit ist, mit Geräten und Ratschlägen zur Seite zu stehen." So soll die Zusammenarbeit in Zukunft weiter gefestigt werden. Unter anderem könnte ein KiSS-Cup in Sachsen stattfinden.
Die Kindersportschule Zwickau im Internet: http://www.kiss-zwickau.de
Weitere Informationen erteilt Björn Lehnert, Telefon 0171 3462351, E-Mail ringerbjoern@web.de
(Autorin: Carina Linne)
Katharina Thehos
21.08.2008