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Das "Musicon Valley" drängt auf den Weltmarkt

Marketingexperten der TU Chemnitz entwickeln neue Vermarktungsstrategien für den Verbund der vogtländischen Musikinstrumentenbauer und optimieren deren Vertrieb

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Die Firma Wunderlich Geigenbau in Markneukirchen gehört zum Netzwerk "Musicon Valley". Im Bild: Geigenbaumeister Jörg Wunderlich in seiner Werkstatt. Foto: Frank Fickelscherer-Faßl

An der Professur Marketing und Handelsbetriebslehre der TU Chemnitz startete ein Projekt mit dem Thema „Chancen und Risiken des vogtländischen Musikinstrumentenbaus im nationalen und internationalen Wettbewerb“. Marketingexperten der TU Chemnitz unter Leitung von Prof. Dr. Cornelia Zanger sind darin Partner des "Musicon Valley“, das im Rahmen der InnoRegio-Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung mehr als 120 vorwiegend kleine und mittelständische Unternehmen der Musikinstrumentenbranche in einem regionalen Netzverbund vereint.

Die Chemnitzer Forscher begleiten zwei Jahre lang wissenschaftlich das vogtländische Musikinstrumentenbau-Cluster und tragen damit dazu bei, eine historisch über Jahrhunderte gewachsene Ansammlung von Unternehmen einer Branche traditioneller Handwerkskunst zu einem leistungsfähigen modernen Verbund zu entwickeln. Die Region – früher im Umfeld als „Musikwinkel im Vogtland“ bekannt geworden – vereint Kompetenzen im Instrumentenbau, die von der Massenproduktion bis hin zur Fertigung besonderer Einzelstücke in aufwändiger meisterlicher Handarbeit reicht. Die beteiligten kleinen und mittelständischen Unternehmen verfügen heute zumeist über detaillierte klangphysikalische Kenntnisse, die zusammen mit den von Generation zu Generation weitergegebenen Erfahrungen zu vielen Innovationen geführt haben. Sowohl unter Berufsmusikern als auch in Musikschulen aus aller Welt haben Firmen aus der vogtländischen Region seit langem einen klangvollen Namen.

"Dennoch läuft die Region Gefahr, im Zuge des heute in den meisten Branchen zu verspürenden globalen Wettbewerbsdrucks an Bedeutung zu verlieren. Wie nie zuvor, drängen neue Wettbewerber auf den ohnehin heiß umkämpften Markt semiprofessioneller und professioneller Musikinstrumente. Das ist nicht zuletzt auf weltweit stattfindenden Messen zu beobachten", berichtet Prof. Dr. Zanger. Aus diesem Grund wurde vom "Musicon Valley"-Projektteam der Kontakt zum Marketing-Lehrstuhl an der TU Chemnitz gesucht.

Das Praxisziel, auf das die Forscher hinarbeiten, ist die Belebung des Netzwerkes im Sinne einer sich daraus abzuleitenden internationalen Marktbearbeitung durch die beteiligten Unternehmen. Eine solche Marktbearbeitung bildet die Grundlage für den weiteren Erfolg der strategischen Kundenorientierung, insbesondere für die Kommunikation nach außen und für die Gestaltung der Vertriebswege. Wissenschaftlich sollen durch das Projekt neue Impulse für das Netzwerkmarketing entstehen. Während sich bisherige Ansätze meist mit dem internen Netzwerkmarketing von regionalen Netzwerken zur Verbesserung und schließlich zur Optimierung von Wertschöpfungsketten beschäftigen, wird die ebenso wichtige Frage des externen Netzwerkmarketings meist nicht strategisch betrachtet. Im Rahmen der InnoRegio-Initiative "Musicon Valley" wurden in vielen bisher durchgeführten Projekten Wertschöpfungsprozesse verbessert und Instrumente weiterentwickelt. Der entscheidende Schritt besteht nun darin, den Netzverbund durch einen kompetenzkonformen Auftritt optimal im internationalen Wettbewerb zu positionieren und Vermarktungsstrategien zur Erhöhung der Bekanntheit und der Kundenbindung sowie zur Vertriebsoptimierung zu entwickeln.

Weitere Informationen erteilt Dipl.-Kffr. Sandra Kaminski, Telefon (03 71) 5 31 - 53 82, E-Mail sandra.kaminski@wirtschaft.tu-chemnitz.de .

Mario Steinebach
04.02.2005

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