Daumendrücken für das Finale von "Jugend forscht"
Zwei von der TU Chemnitz betreute Schülerprojekte nehmen vom 26. bis 29. Mai 2005 am Bundeswettbewerb in Dortmund teil
Jeremias Epperlein (l.) und Roman Böttger schafften durch ihren Sieg beim sächsischen Landesausscheid den Sprung zum Bundesfinale von "Jugend forscht". Foto: "Jugend forscht" |
Roman Böttger vom Carl-von-Bach-Gymnasium Stollberg und Jeremias Epperlein vom Johannes-Kepler-Gymnasium nehmen vom 26. bis 29. Mai 2005 am 40. Bundeswettbewerb "Jugend forscht" in Dortmund teil. Die beiden von der TU Chemnitz betreuten Gymnasiasten hatten zuvor beim sächsischen Landesausscheid die Nase vorn.
Hier gewann Roman Böttger im Fachgebiet Physik mit seinem “Demonstrationsobjekt zur Darstellung laufender und stehender Wellen“, welches vom Physikprofessor Dr. Peter Häussler der Technischen Universität Chemnitz unterstützt wurde. Zum Hintergrund: Wellen sind allgegenwärtig und ermöglichen zum Beispiel, dass wir Radio und Fernsehen durch die elektromagnetische Signale überhaupt wahrnehmen können. Dennoch sind sie nicht sichtbar und dies brachte Roman Böttger auf die Idee zu seinem Projekt. Sein Demonstrationsobjekt dient zur Visualisierung von verschiedenen Wellen, dafür benutzt er eine Wasserwanne in der speziell präparierte Styroporkugeln durch ein äußeres Magnetfeld zur Auf- und Abbewegung gebracht werden. Dadurch bilden sich in der Wanne sowohl laufende Wellen, wie wenn ein Stein ins Wasser geworfen wird, als auch stehende Wellen als Überlagerungsmuster zwischen den Styroporkugeln. Dieses Anschauungsobjekt könnte im Physikunterricht verwendet werden und somit den Schülern das Phänomen "Wellen" greifbar machen.
Jeremias Epperlein setzte sich im Fachgebiet Mathematik/Informatik mit dem Projekt “Compress the matrix. Kompressionsalgorithmen für die Ausgabedaten der Burrows-Wheeler-Transformation“ gegen die sächsische Konkurrenz durch. Sein Betreuer André Lanka, Mitarbeiter der Professur Theoretische Informatik an der TU Chemnitz, hatte ihm das Thema vorgeschlagen und Jeremias Epperlein entwickelte selbständig das Verfahren zur Datenverkleinerung. Kompression - ein Fachbegriff der Informatik - ist die Methode, bei der eine Software die Daten nach mehrfach vorhandenen Informationen durchforstet und die überschüssigen einfach weglässt. Digitale Dateien lassen sich zwar beliebig verkleinern, allerdings können dabei die Originaldaten nicht immer wieder komplett hergestellt werden. Jeremias Epperlein hat ein Kompressionsprogramm entworfen, dass unterschiedliche Dateitypen wie Texte, Bilder oder Programmcodes verlustfrei und effektiv verkleinert und in mancher Hinsicht sogar die gängige Kompressionssoftware übertrumpft, da es gute Kompressionsraten aufweist.
Insgesamt haben sich für das Bundesfinale “Jugend forscht“ 218 junge Wissenschaftler mit 120 Projekten qualifiziert. Die Sieger werden am 29. Mai 2005 in Anwesenheit des Bundespräsidenten Horst Köhler und der Ministerin für Bildung und Forschung Edelgard Bulmahn in einer Feierstunde ausgezeichnet. Stellvertretend für die Chemnitzer Universität wünschen Prof. Häussler und André Lanka den beiden Schützlingen der TU Chemnitz viel Glück und eine erfolgreiche Teilnahme am Finale.
Weitere Informationen erteilen Prof. Dr. Peter Häussler, Professor für Physik dünner Schichten der TU Chemnitz, Telefon (03 71) 5 31 - 31 09, E-Mail peter.haeussler@physik.tu-chemnitz.de und André Lanka, Mitarbeiter der Professur Theoretische Informatik an der TU Chemnitz, Telefon (03 71) 5 31 – 14 26, E-Mail lanka@informatik.tu-chemnitz.de .
"Jugend forscht" im Internet: http://www.jugend-forscht.de , http://www.jufo-sachsen.de
(Autorin: Daniela Müller, Praktikantin in der Pressestelle der TU Chemnitz)
Mario Steinebach
18.05.2005