Das Internet der Dinge wächst in Chemnitz
Stiftung Industrieforschung fördert die Printmedientechnikerin Karin Weigelt an der TU Chemnitz bei der Herstellung "intelligenter Objekte"
Karin Weigelt mit auf Folie gedruckten Strukturen an einer Druckmaschine. Foto: Manuela Otto |
Kater Charlie kommt von seinem morgendlichen Revierrundgang zurück und obwohl niemand daheim ist, öffnet sich für ihn automatisch sein Katzentürchen. Möglich machen dies sein intelligentes Halsband und die Elektronik im Türrahmen, die drahtlos miteinander kommunizieren. Diese und viele andere intelligente Objekte können in Zukunft den Alltag erleichtern. Mit diesem Ziel hatte die Stiftung Industrieforschung in Köln Stipendien zum Schwerpunktbereich "Das Internet der Dinge - Erfolgsstrategien für den Mittelstand" ausgelobt. Karin Weigelt vom Institut für Print- und Medientechnik der TU Chemnitz erhielt zum 1. Januar 2007 ein solches Stipendium, welches ihre Stelle als wissenschaftliche Mitarbeiterin des Chemnitzer Institutes und ein jährliches Forschungsbudget von 5.000 Euro sichert.
In den nächsten drei Jahren wird die ehemalige Chemnitzer Studentin der Mikrotechnik/Mechatronik mit der Studienrichtung Print- und Medientechnik zum Thema "Smart Objects Production - Gedruckte Elektronik für die Herstellung von intelligenten Objekten" forschen. Wissenschaftlich begleitet wird sie dabei vom Institutsleiter Prof. Dr. Arved Hübler.
Das Ziel der Forschungsarbeiten besteht in der Technologieentwicklung zur kostengünstigen Herstellung von so genannten "Smart Objects" in hohen Stückzahlen. Gerade Massendruckverfahren bieten sich dabei für die Herstellung der elektronischen Strukturen an. Neben der Herstellung selbst sind auch die Integration der elektronischen Funktionen, wie beispielsweise Speicher, Sensorik oder Kommunikation, in Alltagsgegenstände und die Konzeption der Schnittstelle, mit der die gedruckten elektronischen Strukturen in die Kunststoffbauteile eingebettet werden, von besonderer Bedeutung.
Das Einsatzgebiet dieser Technologie ist breit gefächert, was durch die preiswerte Herstellungsmethode im Massendruckverfahren noch unterstützt wird. Durch die Entwicklung "intelligenter Alltagsgegenstände", wie Kater Charlies Halsband, können neue und schnell wachsende Märkte erschlossen werden. In Unternehmen können "intelligente Objekte" beispielsweise in der Produktion und Logistik Anwendung finden. So profitieren mittelständische Unternehmen nicht nur von der Herstellung dieser einfachen und kostengünstigen Produkte, sondern auch von deren Anwendung.
Stichwort: Stiftung Industrieforschung
Die 1974 gegründete Stiftung Industrieforschung ist eine Non-Profit-Organisation, die in den Bereichen Betriebswirtschaft, Organisation und Technik Forschungsprojekte, Initiativen und praxisnahe Veranstaltungen fördert, insofern sie für kleine und mittlere Firmen von Nutzen sind. Die Stiftung vergibt jährlich bis zu sechs Stipendien an besonders qualifizierte junge Hochschulabsolventinnen und -absolventen, die eine praxisnahe Forschungsarbeit in einem Schwerpunktbereich der Stiftung leisten. Die Ergebnisse der Forschungsarbeiten sollen vor allem Unternehmen des industriellen Mittelstandes zugutekommen.
Die Stiftung im Internet: http://www.stiftung-industrieforschung.de/seiten/hauptframe_neu.html
Weitere Informationen erteilt Karin Weigelt, Telefon (03 71) 5 31 - 35 095, E-Mail karin.weigelt@mb.tu-chemnitz.de.
(Autorin: Monique Pöhnitzsch)
Mario Steinebach
15.01.2007