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Erfolgreiche Netzwerkarbeit - so geht´s
Wissenschaftler vom Institut für Betriebswissenschaften und Fabriksysteme untersuchten die Arbeit der sächsischen Automobilzulieferinitiative AMZ und bieten nun Anregungen, die über die Branche hinausgehen
Begriffe wie Netzwerk, Verbund oder Cluster werden immer häufiger gebraucht. Doch wann ist ein Netzwerk wirklich ein Netzwerk? Unter welchen Voraussetzungen sind solche Zusammenschlüsse überhaupt erfolgreich? Welche Spielräume brauchen sie? Woran können und müssen ihre Wirkungen gemessen werden? Antworten auf diese Fragen suchten Prof. Dr. Egon Müller und Dr. Ralph Riedel vom Institut für Betriebswissenschaften und Fabriksysteme der TU Chemnitz. Sie analysierten drei Jahre lang Anspruch, Arbeitsweise und Resultate der Verbundinitiative Automobilzulieferer Sachsen (AMZ).
Ein wesentliches Fazit der Untersuchungen der TU-Wissenschaftler lautet: "Netzwerke sind umso erfolgreicher, je innovativer ihr Gegenstand ist, je zielkunden- und ergebnisorientierter sie arbeiten", berichtet Müller. AMZ praktiziert dieses Vorgehen seit der Gründung im Jahr 1999 und hat bis Juni 2008 242 Projekte mit 949 beteiligten sächsischen Zulieferern, Ausrüstern sowie weiteren Dienstleistern für die Automobilindustrie ins Leben gerufen. Deren Erfolg ist messbar an steigenden Mitarbeiter- und Umsatzzahlen für die beteiligten Unternehmen. Die Mitwirkung in Netzwerken wird als ein Indikator für die positive Entwicklung identifiziert. Mehr als 90 Prozent der in der Evaluierung befragten Firmen gaben an, dass die Projektarbeit in der Verbundinitiative einen mittleren bis starken Nutzen für sie besitzt.
Alle Ergebnisse ihrer Untersuchungen haben die Wissenschaftler im Buch "Automobile Netzwerkkompetenz - Evaluierung der Verbundinitiative Automobilzulieferer Sachsen 2003 bis 2006" zusammengefasst. Das 234-seitige Nachschlagewerk beinhaltet umfangreiches Zahlen- und Tabellenmaterial zur Automobilindustrie allgemein, zur Situation in Sachsen sowie zur Tätigkeit von AMZ. Es vermittelt aber auch Anregungen, die über die Automotive-Branche hinausgehen. Wer erfolgreiche Netzwerkarbeit leisten möchte, sollte also zu diesem Buch greifen. Es ist erhältlich über das Institut für Betriebswissenschaften und Fabriksysteme der TU Chemnitz, Telefon 0371 531 23220, sowie über die Verbundinitiative AMZ, Telefon 0371-5347344.
Bibliographische Angaben: Egon Müller/Ralph Riedel: Automobile Netzwerkkompetenz - Evaluierung der Verbundinitiative Automobilzulieferer Sachsen 2003 bis 2006, 1. Auflage 2008, 234 Seiten, ISBN 978-3-00-024508-4, 25 Euro
Weitere Informationen zur Studie erteilt Prof. Dr. Egon Müller, Telefon 0371 531 35309, E-Mail egon.mueller@mb.tu-chemnitz.de.
Stichwort: Verbundinitiative Automobilzulieferer Sachsen (AMZ)
Die Verbundinitiative wurde 1999 vom Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft und Arbeit mit dem Ziel ins Leben gerufen, die Wettbewerbsfähigkeit der kleinen und mittelständischen sächsischen Automobilzulieferer nachhaltig zu verbessern. AMZ hat unter Projektverantwortung der RKW Sachsen GmbH seit 1999 bis heute etwa 250 Projekte initiiert. Daraus resultieren beträchtliche Umsatz- und Arbeitsplatzpotenziale. So werden die beteiligten 949 Unternehmen mittelfristig zusätzlich rund zwei Milliarden Euro Umsatz erwirtschaften. Das sind etwa 15 Prozent der heute von der sächsischen Automobilindustrie erreichten Jahresleistung. Damit geht die Schaffung von etwa 4.000 neuen Arbeitsplätzen bis 2010 einher. In der jetzigen Phase konzentriert sich AMZ insbesondere auf die Themen Innovation, Personal und Märkte.
Weitere Informationen zur Verbundinitiative Automobilzulieferer Sachsen erteilt AMZ-Projektmanagerin Dr. Claudia Scholta, Telefon 0371 5347344.
Mario Steinebach
12.09.2008