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Auszeichnung für herausragende Habilitation in der Bewegungswissenschaft

Deutscher Olympischer Sportbund verleiht seinen Wissenschaftspreis an Dr. Freddy Sichting für dessen wegweisende Habilitation – Erstmalig geht der Preis damit an die TU Chemnitz

Dr. Freddy Sichting, Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Privatdozent an der Professur Bewegungswissenschaft der Technischen Universität Chemnitz, wurde am 31. Januar 2025 mit der Silbermedaille des Wissenschaftspreises 2023/2024 des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) ausgezeichnet. Dieser gilt als die wichtigste Auszeichnung der deutschen Sportwissenschaft und wurde den insgesamt sechs Preisträgerinnen und Preisträgern für ihre jeweiligen Arbeiten im Deutschen Haus des Sports in Frankfurt am Main im Rahmen einer Festakademie verliehen.

Die Auszeichnung würdigt die hohe Qualität der Habilitationsschrift von Sichting zu Thema „Genes, environments, and lifestyles - How an evolutionary perspective can help better understand the human locomotor system and its vulnerability to diseases“. Sie befasst sich mit dem menschlichen Bewegungsapparat im Spannungsfeld von Genetik, Umwelt und Lebensstil. „Die Arbeit zeigt, wie wichtig es ist, die evolutionäre Entwicklung und Anpassung des Menschen und seiner Bewegung zu betrachten, um die Herausforderungen an den Bewegungsapparat im heutigen Alltag und Sport besser zu verstehen. Insbesondere vor dem Hintergrund einer sich rasant verändernden Arbeits- und Lebenskultur sind diese Themen von besonderer Relevanz – nicht zuletzt auch für Chemnitz im Jahr der Europäischen Kulturhauptstadt 2025“, so Sichting.

In seiner Forschung interessiert sich der Sportwissenschaftler besonders dafür, wie sich alltägliche Gewohnheiten auf unseren Körper auswirken. Was zum Beispiel passiert, wenn wir den ganzen Tag viel sitzen? Welche Folgen hat es, wenn wir unser Leben lang Schuhe tragen - oft noch bevor wir laufen gelernt haben? Oder wie passt sich der Körper langfristig an sportliche Belastungen an? Um diese Fragen zu beantworten, betrachtet Sichting den Menschen aus einer evolutionären Perspektive und nutzt dabei unter anderem biomechanische Messmethoden. Diese Ansätze ermöglichen es ihm, Einblicke in die Belastung von Muskeln, Sehnen, Bändern und Gelenken zu gewinnen. Der Blick in unsere evolutionäre Vergangenheit hilft, unsere Gegenwart besser zu verstehen und einen Ausblick auf eine gesunde Zukunft zu wagen.

Preisträger Dr. Freddy Sichting zeigt sich über die Auszeichnung sehr angetan und sagt: „Ich freue mich sehr über die Silbermedaille und vor allem darüber, dass der renommierte Preis zum ersten Mal an unser Institut für Angewandte Bewegungswissenschaften vergeben wurde. Mein besonderer Dank gilt Professor Thomas Milani für seine langjährige Unterstützung – nicht zuletzt auch im Rahmen eines Forschungsaustausches am Department of Human Evolutionary Biology der Harvard University in den USA.“ Als besonders prägend für Sichting sei in den USA die Zusammenarbeit mit Prof. Daniel E. Lieberman gewesen, der die wissenschaftlichen Ansätze und Ideen der Arbeit maßgeblich beeinflusst hat. „Es ist erfreulich, dass der Mehrwert evolutionsbiologischer Ansätze für die Sportwissenschaft in der Form gewürdigt wird“, betont Sichting und ergänzt: „Nicht zuletzt profitieren auch unsere Studierenden in den Bereichen Präventions-, Rehabilitations- und Fitnesssport in ihrem Studium von diesen Perspektiven.“

Hintergrund: Wissenschaftspreis des Deutschen Olympischen Sportbundes

Der Wissenschaftspreis des Deutschen Olympischen Sportbundes zeichnet herausragende sportwissenschaftliche Qualifikationsarbeiten von besonderer thematischer und methodischer Exzellenz aus. Der Preis wird seit über sieben Jahrzehnten alle zwei Jahre vom Deutschen Olympischen Sportbund verliehen und gilt als wichtigste Auszeichnung in der deutschen Sportwissenschaft. Er zeichnet Forschende aus, die in ihren Dissertationen oder Habilitationsschriften maßgebliche Erkenntnisse für Theorie und Praxis liefern und damit eine wichtige Brücke zwischen Wissenschaft und organisiertem Sport in Deutschland schlagen. Zum Wettbewerb 2023/2024 wurden zehn Habilitationsschriften und 32 Dissertationen eingereicht – so viele wie nie zuvor. Das Preiskuratorium unter der Leitung von Prof. Dr. Oliver Höner wählte daraus sechs Arbeiten aus, die mit einem Preisgeld von insgesamt 12.000 Euro prämiert wurden.

Weitere Informationen erteilt Dr. Freddy Sichting, Telefon +49 (0)371 531-38823, E-Mail freddy.sichting@hsw.tu-chemnitz.de

Mario Steinebach
03.02.2025

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