Leistungsschub für energieeffiziente Kettenfördersysteme
DuPont Engineering Polymers in der Schweiz und die TU Chemnitz wollen Eigenschaftsprofile für Kunststoffketten in der Fördertechnik wesentlich verbessern
Die gemeinsame Arbeitsgruppe der TU Chemnitz und DuPont zur Entwicklung von Förderketten aus Hochleistungskunststoffen von DuPont (v.l.): Daniel Ayglon, Dr. Andreas K. Müller (beide DuPont), Prof. Dr. Klaus Nendel (TU Chemnitz), Ernst A. Poppe (DuPont), Dr. Jens Sumpf (TU Chemnitz), Karsten Faust (DuPont), Frank Rasch (TU Chemnitz) Foto: DuPont |
DuPont Technische Kunststoffe in Genf (Schweiz) und die Professur für Fördertechnik der Technischen Universität Chemnitz werden in den nächsten drei Jahren eng zusammenarbeiten. Ziel ist es, dreidimensional bewegliche Fördergleitketten aus Hochleistungskunststoffen von DuPont mit deutlich höheren Festigkeiten und Steifigkeiten sowie verbesserten tribologischen Eigenschaften zu entwickeln. Diese Förderketten sollen künftig in der Praxis größere Fördergeschwindigkeiten und Tragfähigkeiten ermöglichen, Energie einsparen und noch bessere Laufeigenschaften bieten. Fördereinrichtungen mit Bauteilen, z. B. aus dem Kunststoff Delrin von DuPont, sind bereits vielfach in der Getränke- und Elektroindustrie im Einsatz. Aufgrund des sehr günstigen Reibungs- und Verschleißverhaltens benötigen Teile wie Kettenglieder und Verbindungselemente aus diesem Material weniger oder gar keine Schmierung. Sie können darüber hinaus energiesparender, leiser und länger laufen als entsprechende Elemente aus Metall.
Die Chemnitzer Professur für Fördertechnik hat sich in der Forschung spezialisiert auf die Bereiche Tribologie der Gleitpaarung Zugmittel-Führungssysteme sowie neue Basiselemente für die Technische Logistik. Hierfür arbeitet das Team um Prof. Dr. Klaus Nendel in einem Technikum mit etwa 1.000 Quadratmetern Versuchsfeld und Laborfläche. Dort können an eigens entwickelten Prüfständen Reibungs- und Verschleißmessungen erfolgen, bei denen eine Korrelation der Messergebnisse zwischen Prüfkörper und nahezu realen Bedingungen auf dem Kettenprüfstand hergestellt wird.
"Die industrielle Umsetzung von Hochleistungsketten erfordert eine geometrische Anpassung des Kettendesigns sowie ein neues mechanisch und tribologisch optimiertes Werkstoffsystem", berichtet Nendel und ergänzt: "Wir freuen uns, mit DuPont einen Industriepartner gefunden zu haben, der unsere Forschungsansätze durch ein umfangreiches Angebot an Hochleistungskunststoffen unterstützt." Laut Aussage von Dr. Andreas K. Müller, verantwortlich für die Hochschulaktivitäten bei DuPont Technische Kunststoffe in Deutschland, bietet das gemeinsame Projekt mit der TU Chemnitz einen Kompetenzaustausch zwischen Forschung und Design auf Seiten der Universität sowie den Produktentwicklungen und der damit verbundenen Marktexpertise von DuPont. Dies ermögliche es dem Unternehmen, gezielt auch auf die neuen Anforderungen zugeschnittene Materialien zu entwickeln und Förderkettenherstellern neue Märkte und Anwendungen zu erschließen.
Weitere Informationen erteilt Prof. Dr. Klaus Nendel, Telefon 0371 531-32323, E-Mail klaus.nendel@mb.tu-chemnitz.de.
Mario Steinebach
16.10.2008