Unterstützung für den Weg zur Innovation
Wissenschaftler der TU Chemnitz arbeiten gemeinsam mit Praktikern verschiedener Branchen an einem Innovationslabor für mittelständische Unternehmen
Die Experimentier- und Digitalfabrik der Fakultät für Maschinenbau dient den beteiligten Projektpartnern als praxisnahe Forschungsplattform. Im Bild: Prof. Dr. Egon Müller, Inhaber der Professur Fabrikplanung und Fabrikbetrieb der TU Chemnitz, erläutert zwei Studentinnen die Funktionsweise eines modular aufgebauten Montagesystems, das Bestandtteil der Experimentier- und Digitalfabrik ist. Foto: Bildarchiv der Pressestelle |
Wie kann die mittelständische Industrie dabei unterstützt werden, Innovationen, insbesondere für den Produktionsprozess und die zugehörige Logistik, hervorzubringen? Wie kommt der Mittelstand überhaupt an gute Ideen für Prozess- und Logistikinnovationen? Dies sind Fragen, denen sich Wissenschaftler der TU Chemnitz gemeinsam mit Praktikern aus verschiedenen Branchen widmen. Das Projekt wird im Rahmen des Innovationswettbewerbs "Wirtschaft trifft Wissenschaft" vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung gefördert und vom Projektträger Jülich betreut.
Aktuelle Untersuchungen, wie die gerade abgeschlossene Evaluationsstudie der Verbundinitiative Automobilzulieferer Sachsen (AMZ), zeigen, dass mittelständische Unternehmen sehr viel in neue Produkte investieren, jedoch häufig den Produktionsprozess vernachlässigen. Allerdings ist es insbesondere die Effizienz in Produktion und logistischen Abläufen, die ein Produkt konkurrenzfähig macht. An dieser Stelle setzt das Verbundprojekt "Innovationslabor Produktion und Logistik" an. "Betrachtet man Innovationsprozesse, so sind es weniger die Technologie oder das Projektmanagement, die Innovationen scheitern lassen, sondern vielmehr die mangelnde Berücksichtigung sozialer Faktoren wie unterschiedliche Interessen und mangelnde Fähigkeit, miteinander zu kommunizieren", erklärt Dr. Klaus-Peter Schulz von der beteiligten Professur Organisation und Arbeitswissenschaften. Dies gelte insbesondere für die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftlern und Unternehmensvertretern.
Im Rahmen des Verbundprojektes InnoLab-Pro arbeiten an der TU Chemnitz die Professuren Fabrikplanung und Fabrikbetrieb (Fakultät für Maschinenbau) sowie Organisation und Arbeitswissenschaften (Fakultät für Wirtschaftswissenschaften) zusammen. Direkt beteiligt sind die Pilotanwender Schnellecke Sachsen GmbH, Riedel Textil GmbH und die Siemens AG, Industry Sector - Industry Automation - Werk Chemnitz. Die Verbundinitiative AMZ unterstützt das Projekt als assoziierter Partner.
Ziel des Projektes ist eine Entwicklungs- und Reflexionsplattform für Innovationen im Logistik- und Produktionsbereich. "Mittels Planspiel- und Simulationssequenzen soll eine nachhaltig anwendbare Methodologie zur Entstehung von Prozessinnovationen geschaffen werden, die darauf abzielt, den sozialen Prozess der Innovationsentstehung zu fördern", so Dr. Ralph Riedel, Mitarbeiter der Professur Fabrikplanung und Fabrikbetrieb.
Weitere Informationen erteilen Dr. Ralph Riedel, Telefon 0371 531-35314, E-Mail ralph.riedel@mb.tu-chemnitz.de, und Dr. Klaus-Peter Schulz, Telefon 0371 531-35234, E-Mail klaus-peter.schulz@wirtschaft.tu-chemnitz.de
Katharina Thehos
18.12.2008