Verbindung von Leidenschaft und universitärer Ausbildung
Das interdisziplinäre Angebot der TU führte den Hessen Andreas Burkard nach Chemnitz
Seine Liebe zum Sport hat Volleyballer Andreas Burkard mit den Wirtschaftswissenschaften verknüpft. Foto: Heiko Kießling |
"Pack dein Studium. Am besten in Sachsen." lautet der Slogan der aktuellen Werbekampagne des sächsischen Wissenschaftsministeriums und der Hochschulen des Freistaates. Ziel: Mehr Abiturienten aus anderen Bundesländern sollen ihre Koffer und Kisten packen und zum Studium nach Sachsen kommen. Die TU Chemnitz zieht schon jetzt über die Bundeslandgrenze hinweg junge Menschen an. Was für ein Studium in der drittgrößten Stadt Sachsens spricht und wie man hier lebt, erzählen die Studierenden selbst - heute: Andreas Burkard aus Hessen
Während andere Studenten nach den Vorlesungen nach Hause fahren, bleibt Andreas Burkard oft noch auf dem Campus. Er trainiert die Volleyballerinnen der Universitätssportgemeinschaft und leitet die Uniauswahl, in der er selbst von Zeit zu Zeit mit trainiert. Mit der Herrenmannschaft der Uniauswahl errang er 2007 und 2008 den zweiten Platz der sächsischen Hochschulmeisterschaft. Außerdem ist er Mitglied der Fachgruppe Sportwissenschaft und sitzt im Fachschaftsrat der Philosophischen Fakultät. "Ich mag es, mich einzubringen und Dinge positiv zu beeinflussen. Ich will die Tätigkeitsfelder der studentischen Initiativen näher beleuchten, um mehr Studenten unsere Möglichkeiten aufzuzeigen", sagt er und fügt hinzu: "Ich will den anderen Studenten Informationen weitergeben und Ansprechpartner für Probleme und Fragen sein." Der Erfolg seiner Arbeit bestärkt ihn: "Beispielsweise wurde in der Sportwissenschaft letztes Jahr nur ein Seminar für 100 Studenten angeboten - auch durch unsere Bemühungen konnte dafür gesorgt werden, dass ein weiteres angeboten wurde. Zukünftig werden dann fünf Seminare eingerichtet. Das zeigt, dass die Probleme der Studenten gehört werden und dass es wichtig ist, sich als Student für Studenten zu engagieren."
Burkard ist leidenschaftlicher Sportler, spielt seit 16 Jahren Volleyball und ist seit über zehn Jahren auch Trainer. Zurzeit ist er aktiv beim Volleyball-Sport-Verein Oelsnitz in der Regionalliga. Nach dem Abitur war er drei Monate Praktikant bei der Deutschen Volleyball-Jugend in Frankfurt am Main. "So lag es nahe, nach dem Abitur Sport zu studieren", berichtet der 24-Jährige und fügt hinzu: "An anderen Universitäten wie Köln oder Bonn hätte ich nur reinen Sport studieren können, aber ich wollte meine Leidenschaft möglichst mit Betriebswirtschaftslehre kombinieren." Durch Internetrecherche hat er herausgefunden, dass an der Chemnitzer Universität genau dieses Kombinationsprofil angeboten wurde. Im Laufe seines Studiums hat er festgestellt, dass ihm der wirtschaftswissenschaftliche Bereich noch mehr liegt als die Sportwissenschaft und so immatrikulierte er sich zusätzlich im Bachelorstudiengang Wirtschaftswissenschaften. "Im Bachelorstudiengang wurden alle Leistungen aus dem Magisterstudium anerkannt", berichtet Burkard.
Obwohl er zwei Abschlüsse anstrebt, findet man den Studenten aus Hessen nicht nur im Hörsaal - er nutzt sehr oft auch die Sportstätten der TU Chemnitz. "Die Uni macht für die Sportwissenschaftler sehr viel, besonders gut sind die Tartanplätze, auf denen man Volley- oder Basketball spielen kann." Aber: "Die Ausstattung der Turnhalle", so kritisiert er, "ist zum Teil überholungsbedürftig. Und die Halle ist auf Grund der schlechten baulichen Substanz im Winter zu kalt." Neben sportlichen Aktivitäten nimmt Burkard das Angebot des Zentrums für Fremdsprachen wahr und belegt seit mehreren Semestern einen Spanisch-Kurs. Er denkt darüber nach, ein Auslandssemester in einem spanischsprachigen Land zu verbringen. "Die Sprachenausbildung an der TU Chemnitz ist sehr gut, dennoch halte ich es für wichtig, das Gelernte praktisch anzuwenden, und so kann ich meine Kenntnisse und Fertigkeiten weiter ausbauen", berichtet Burkard.
Neben der fachlichen Ausbildung an der TU gefällt dem Volleyballer die Atmosphäre an der Chemnitzer Universität: "Man lernt viele offene und umgängliche Leute kennen. Die Uni ist sehr persönlich, daher kann ich mich gut mit dem Studium an der TU Chemnitz identifizieren." Auch in der Stadt hat sich der Nordhesse eingelebt: "Es gibt viele Angebote, wie Bars und Diskotheken. Es ist für jeden Geschmack etwas dabei." Nach seinem Studium hätte er nichts dagegen, an der TU zu bleiben und zu promovieren. Sein ganz großes Ziel am Ende seiner Ausbildung ist die Planung von Sportgroßveranstaltungen oder die Arbeit im Verbandswesen.
(Autorin: Anett Stromer)
Katharina Thehos
01.04.2009