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Zeitreise durch eine Etappe der Uni-Geschichte

Im Rückblick: Festkolloquium "40 Jahre Informatik an der TU Chemnitz"

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Bild oben: Herbert Schreiter, Gründungsdekan der Fakultät für Informatik, blickte noch einmal 40 Jahre zurück. Bild unten: Die ersten Absolventen des Bachelorstudiengangs Angewandte Informatik Stefan Koch und René Queck erhielten vom Dekan Prof. Dr. Wolfram Hardt (v.l.) ihre Urkunden. Fotos: Christian Schenk

Am 30. Oktober 2009 lud die Fakultät für Informatik zu einem Festkolloquium anlässlich von 40 Jahren Informatik-Ausbildung an der TU Chemnitz ein. Das Programm der Veranstaltung bot interessante Rückblicke sowie Einblicke in die Forschungsschwerpunkte der Fakultät. "Vor vier Jahrzehnten wurde die erste Internetverbindung hergestellt, zur gleichen Zeit wurde die erste Informatiksektion an der TU Chemnitz gegründet", mit diesen Worten leitete Prof. Dr. Wolfram Hardt, Dekan der Fakultät für Informatik, die Festveranstaltung ein und begrüßte die zahlreich erschienenen Gäste, zu welchen Professoren und Mitarbeiter der Fakultät, Studierende und Absolventen, Wissenschaftler und Vertreter von Unternehmen zählten. Auch Prof. Dr. Klaus-Jürgen Matthes, Rektor der TU Chemnitz, sprach ein Grußwort und gab einen kurzen Abriss über die Geschichte der Informatik-Ausbildung an der Universität sowie der verschiedenen Einrichtungen. So wurden 1970 die ersten Informatikstudierenden immatrikuliert, ab 1981 konnte Informatik auch als Nebenfach belegt werden, 1992 wurde der Fachbereich Informatik mit zwölf Professuren neu strukturiert und 1993 schließlich die Fakultät für Informatik gegründet.

Ab 2006 begann an der Fakultät die Umstellung des Lehrangebots auf die Bachelor- und Masterstruktur. "Die Fakultät hat sich dieser Herausforderung gestellt und das Programm schrittweise erfolgreich umgesetzt", sagte Hardt. Die ersten Absolventen des Bachelorstudiengangs Angewandte Informatik sind René Queck und Stefan Koch, welche beim Festkolloquium im Alten Heizhaus geehrt wurden. "Mein Kompliment an die beiden Studierenden, die den Studiengang in der Regelstudienzeit absolviert haben", meinte der Dekan bei der Zeugnisübergabe. Anschließend hielt Patrick Kingsbury von der EADS, einem der weltweit führenden Luft- und Raumfahrtsunternehmen, einen Festvortrag zum Thema "Herausforderungen der Informatik in der Luftfahrt” und sprach über den Einsatz von Softwareentwicklungen und eingebetteten Systemen in der Flugzeugtechnik. "Ohne Software fliegt heute kein Flugzeug mehr", sagte Kingsbury und erklärte, dass die Informatik jedoch nicht nur im Bereich der Systemtechnologie, sondern auch bei der Kommunikation und dem Informationsaustausch eine wichtige Rolle spielt.

Bei einem Rundgang durch die Fakultät für Informatik bekamen die Gäste des Festkolloquiums einen Einblick in die Forschungsschwerpunkte der Fakultät. So wurden ihnen im Virtual Reality Labor der Professur Grafische Datenverarbeitung und Visualisierung beispielsweise Ergebnisse aus Forschungsprojekten, wie z.B. ein virtueller Stadtrundgang durch Chemnitz, virtuelles Tischtennisspiel und virtuelles Schuhdesign vorgestellt. Im Hardware/Software-Codesign-Labor der Professur Technische Informatik präsentierten Mitarbeiter ihre Ergebnisse zu "Realtime Embedded Systems" und zu selbstorganisierenden Netzwerken, wie z.B. Bluetooth-Netzwerken oder Indoor-Navigationssystemen. Weitere wichtige Stationen waren der Rechnerraum des Chemnitzer Hochleistungs Linux Clusters CHIC und das Labor der Professur Medieninformatik, in dem Projekte der Nachwuchsforschungsgruppe sachsMedia gezeigt wurden. Zu deren Arbeiten zählen beispielsweise Projekte zum Speichern und Wiederauffinden von TV-Beiträgen sowie zur digitalen Fernsehproduktion.

Nach dem Rundgang referierte Prof. Dr. Goerdt von der Professur Theoretische Informatik zum Thema "Algorithmen für harte Probleme" und legte dar, dass eine Formalisierung der Sprache notwendig ist, wenn man allgemeine Zusammenhänge mit Rechnerhilfe bearbeiten will. "Es hat sich herausgestellt, dass schon einfachste Fragen nur mit unrealistisch hoher Rechenlaufzeit zu bewältigen sind", sagte Prof. Dr. Andreas Goerdt und zeigte auf, wie sich diese hohe Rechenzeit bei einigen spezifischen Problemen verbessern lässt. Die anschließende Veranstaltung "Get together" begann mit einer Einführung von Prof. Dr. Herbert Schreiter, dem Gründungsdekan der Fakultät für Informatik. Danach hatten die Gäste des Festkolloquiums die Möglichkeit, Kontakte zu ehemaligen und derzeitigen Mitarbeitern der Fakultät, zu Vertretern aus der Wirtschaft sowie zu Mitarbeitern von anderen Fakultäten und wissenschaftlichen Einrichtungen zu knüpfen und sich über neue Entwicklungen auszutauschen.

(Autorin: Stefanie Michel)

Mario Steinebach
13.11.2009

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