Im Nanokosmos von Chemnitz nach Japan
Chemnitzer Forscher zeigen vom 17. bis zum 19. Februar 2010 auf der Messe nano tech in Tokio erste Ergebnisse einer deutsch-japanischen Forschungskooperation
Mikro-Abformung von metallischem Glas: Die japanische Forschergruppe um Prof. Dr. Thomas Geßner untersucht Einsatzmöglichkeiten dieses neuartigen Materials in Mikrosystemen. Abbildung: WPI-AIMR |
Wissenschaftler der TU Chemnitz und der Fraunhofer-Einrichtung für Elektronische Nanosysteme ENAS präsentieren gemeinsam mit der japanischen Forschungsgruppe von Prof. Dr. Thomas Geßner im Rahmen des "World Premier International Research Center - Advanced Institute for Material Research" (kurz: WPI-AIMR) erste wissenschaftliche Ergebnisse dieser deutsch-japanischen Kooperation auf der nano tech 2010. Diese Messe im japanischen Tokio findet vom 17. bis zum 19. Februar 2010 statt.
Prof. Geßner, Direktor des Zentrums für Mikrotechnologien der TU Chemnitz und Leiter der Fraunhofer ENAS, arbeitet im Rahmen des WPI-AIMR der Tohoku University als Principal Investigator. Seine Forschergruppe wird von Prof. Dr. Yu-Ching Lin geleitet. Die Forschergruppe besteht aus vier Mitarbeitern und einem Austauschstudenten der TU Chemnitz. Sie konzentriert sich auf die Verbindungstechnik des Bondens mittels Nanostrukturen und metallischem Glas sowie auf mikro-elektro-mechanische Systeme (MEMS) mit neuen funktionalen Materialien. Die Forscher untersuchten zum Beispiel Einsatzmöglichkeiten von metallischem Glas in Mikrosystemen. Metallisches Glas bringt dafür entscheidende Eigenschaften mit, wie hohe Belastbarkeit, gute Abriebfestigkeit und elektrische Leitfähigkeit. Erste Beispiele für geeignete Bearbeitungsstadien dieses neuartigen Materials zur Verwendung in Mikrosystemen zeigt die deutsch-japanische Forschungskooperation auf der nano tech.
Daneben demonstrieren die Wissenschaftler Anwendungsmöglichkeiten der gedruckten Batterie, die an der Fraunhofer ENAS gemeinsam mit dem Institut für Print- und Medientechnik der TU Chemnitz und der Menippos GmbH entwickelte wurde. Diese kleine, besonders flache und umweltfreundliche Batterie kann unter anderem zum Betrieb von kleinen Displays eingesetzt werden. 2009 kürte das New York Times Magazine die gedruckte Batterie zu einer der besten Ideen des Jahres in der Kategorie Technologie.
Stichwort: World Premier International Research Center
Die Tohoku Universität in der Millionenstadt Sendai gehört zu den fünf in Japan ausgewählten World Premier International Research Centers (kurz: WPI). Das WPI ist ein Projekt ähnlich dem deutschen Exzellenzuniversitäten-Programm und wird durch das japanische Ministerium für Bildung, Kultur, Sport, Wissenschaft und Technologie gefördert. Das im Oktober 2007 gestartete WPI-AIMR in Sendai spezialisiert sich auf die fakultätsübergreifende Entwicklung neuer Materialien und Funktionsprinzipien.
Weitere Informationen im Internet unter http://www.wpi-aimr.tohoku.ac.jp/gessner_labo und bei Dr. Martina Vogel, Telefon 0371 531-36458, E-Mail martina.vogel@enas.fraunhofer.de.
Katharina Thehos
16.02.2010