Kopplung von Simulation und virtueller Realität
Partnerschaft in Forschung und Lehre: Institut für Mechatronik e. V. wird An-Institut der TU Chemnitz
Bild oben: TU-Rektor Prof. Dr. Klaus-Jürgen Matthes (r.) und Prof. Dr. Guido Brunnett unterzeichnen die Vereinbarung über die Anbindung des Instituts für Mechatronik als An-Institut. Foto: Mario Steinebach Bild unten: Norman Hofmann vom Institut für Mechatronik testet Sprungski von Nordischen Kombinierern auf ihre Schwingungseigenschaften. Foto: Falk Bittner |
Wenn bei den Olympischen Spielen in Vancouver die Skispringer abheben und die Eiskunstläufer zum Sprung ansetzen, steckt hinter ihrer sportlichen Leistung auch eine Menge Wissenschaft - erlaubtes Doping aus dem Rechner. Forscher des Chemnitzer Instituts für Mechatronik e.V. etwa entwickeln Simulationssoftware, die Trainingswissenschaftler auf der Suche nach dem optimalen Absprung sowohl für Skispringer als auch für Eiskunstläufer unterstützt. Seit dem 24. Februar 2010 vertieft das Institut für Mechatronik als An-Institut der TU Chemnitz seine Zusammenarbeit mit der Universität in Forschung und Lehre.
"Meine Vision ist es, die Simulationssoftware mit dem Forschungsschwerpunkt unserer Professur, der virtuellen Realität, zu koppeln", blickt Prof. Dr. Guido Brunnett in die Zukunft. Er ist Inhaber der Professur Graphische Datenverarbeitung und Visualisierung sowie Wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Mechatronik. "Das Institut für Mechatronik verfügt über hervorragende mathematische Kompetenz in der Dynamiksimulation von Mehrkörpersystemen. Mit der Anbindung als An-Institut der TU Chemnitz bietet sich die Möglichkeit, diese Kompetenz in die Entwicklung innovativer Softwareprodukte einfließen zu lassen. Erhebliches Potenzial besteht unter anderem auf dem Gebiet der Virtuellen Realität. Virtuelle Umgebungen wirken erst dann realitätsnah, wenn die dort vorhandenen Objekte, zum Beispiel Menschen, Maschinen oder Autos, sich wie reale Objekte verhalten", sagt Brunnett und ergänzt: "Hierzu ist es notwendig, die Dynamik der Objekte unter Echtzeitanforderungen zu simulieren. Durch die Integration hocheffizienter Simulationswerkzeuge und moderner Visualisierungssoftware lässt sich eine neue Generation von VR-Systemen begründen, die eine nie da gewesene Realitätsnähe besitzen." Die Forschungsschwerpunkte des Chemnitzer Instituts für Mechatronik liegen dabei einerseits auf der Biomechanik mit Anwendungen im Hochleistungssport, in der Reha, der Ergonomie und der Arbeitsprozessbewertung, andererseits auf Lastberechnungen, beispielsweise bei Windkraftanlagen oder so genannten fliegenden Bauten wie Achterbahnen und Karussells.
Bereits in der Vergangenheit gab es Kooperationen zwischen der Professur Graphische Datenverarbeitung und Visualisierung und dem Institut für Mechatronik, so etwa im Projekt eMAN, in dem die Forscher gemeinsam mit der Professur Arbeitswissenschaft der TU Chemnitz und dem Chemnitzer Unternehmen imk automotive Bewegungsmodelle des Menschen für die Digitale Fabrik entwickeln. Weitere Kooperationen bestehen bereits zwischen dem Institut für Mechatronik und Maschinenbauern, Informatikern sowie Sportwissenschaftlern der TU. Zudem haben Studenten die Möglichkeit, am Institut für Mechatronik Praktika zu absolvieren, Studienabschlussarbeiten zu verfassen und sich als studentische Hilfskräfte an Forschungs- und Entwicklungsprojekten zu beteiligen.
Das Institut für Mechatronik e. V. im Internet: http://www.tu-chemnitz.de/ifm
Weitere Informationen erteilt Prof. Dr. Guido Brunnett, Telefon 0371 531-31533, E-Mail guido.brunnett@informatik.tu-chemnitz.de.
Katharina Thehos
25.02.2010