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Immer die richtigen Daten auf dem Display in der Hosentasche

Vom Ladezustand des Elektroautos bis zum Speiseplan der Mensa: Professur Schaltkreis- und Systementwurf entwickelt Anwendungen für das iPhone

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Michael Jüttner (l.) und Enrico Billich von der Professur Schaltkreis- und Systementwurf arbeiten an der Darstellung von Informationen auf dem Display des iPhones. Foto: André Froß

Hat die Batterie des Elektroautos noch ausreichend Power für die nächste Fahrt? Um das zu wissen, könnte dem Fahrer ein Blick auf sein iPhone genügen. Mitarbeiter der Professur Schaltkreis- und Systementwurf der TU Chemnitz entwickeln im Rahmen des "iPhone Developer University Program" von Apple mögliche Einsatzgebiete für das Smartphone. Erstes Ergebnis: eine Anwendung zur Anzeige des Ladezustandes von Elektrofahrzeugen auf dem Display des iPhones - sowohl für jede Batterie einzeln als auch für das gesamte Fahrzeug.

"Mit Hilfe der offiziellen Entwicklungswerkzeuge von Apple untersuchen Mitarbeiter und Studenten mögliche Einsatzgebiete für diese Embedded Plattform. Zunächst steht für uns die Integration in laufende Projekte unserer Professur im Vordergrund", erklärt Enrico Billich, Mitarbeiter der Professur Schaltkreis- und Systementwurf, und ergänzt: "Im InnoProfile-Projekt `Generalisierte Plattform zur Sensordatenverarbeitung GPSV´ wollen wir das iPhone als frei programmierbare Mensch-Maschine-Schnittstelle für unterschiedliche Systeme nutzen." Aktuell entwickelt die Professur eine Anzeige für Automobile und Elektroroller. Verbunden über die im Projekt entstandene GPSV-Box oder direkt mit dem Fahrzeug werden Zustandsinformationen ermittelt und angezeigt: beispielsweise die Geschwindigkeit, die Blinkertätigkeit, der Ölstand. "So kommen auch Besitzer von Fahrzeugen des unteren Preissegments in den Genuss einer hochwertigen Darstellung", sagt Billich.

Ein weiteres Arbeitsgebiet der Professur ist die Nutzung verschiedener Funknetze - etwa UMTS, WLAN und RFID - für Datenübertragung und Lokalisierung. Das iPhone wollen die Forscher hierbei einsetzen, um die Position des Benutzers zu ermitteln, Sensordaten abzufragen und Steuergeräte zu konfigurieren. So könnte das iPhone Begleiter für Radfahrer oder Wintersportler werden, die verschiedene Sensoren mitführen, deren Daten auf dem Telefon zwischengespeichert, ausgewertet und visualisiert werden. Bei Radsportlern würden dann beispielsweise die Umdrehungszahl und der Energieaufwand zur Leistungsüberwachung aufgezeichnet, bei Skispringern könnte der Winkelverlauf zwischen den Skiern und dem Sportler während eines Sprunges gemessen werden und zur nachträglichen Auswertung des Sprungs beitragen. Die Implementierung erfolgt in Kooperation mit der Juniorprofessur Sportgerätetechnik. Weitere Einsatzgebiete sehen die Chemnitzer Wissenschaftler in der Gesundheitsbranche - etwa zur Überwachung pflegebedürftiger Menschen.

Auch Chemnitzer Studenten beteiligen sich mit eigenen Projekten am "iPhone Developer University Program" - darunter unter anderem solche, die das Leben auf dem Campus erleichtern sollen. Ziel einer Anwendung ist beispielsweise, trotz der begrenzten Darstellungsfläche des iPhones eine Übersicht der aktuellen Speiseangebote der Mensa zu bieten. "Eine Zusammenarbeit mit dem Studentenwerk Chemnitz-Zwickau ist zwecks Zugriffs auf die Datenbank des offiziellen Speiseplans geplant", berichtet Billich.

Beim "iPhone Developer University Program" kann die Professur bis zu 200 Entwickler und iPhones registrieren. "Da wir davon nur einen geringen Anteil beanspruchen, sind Studenten, Mitarbeiter und andere Professuren eingeladen, sich ebenfalls zu registrieren, um für ihr eigenes iPhone oder iPod touch Anwendungen zu entwickeln und vorhandene Angebote wie die Mensa-Applikation zu installieren", lädt Billich ein. Kosten entstehen dabei keine, Voraussetzung sind ein Mac (ab OS X 10.5) und ein geeignetes Endgerät.

Das Projekt GPSV im Internet: http://www.gpsv.tu-chemnitz.de

Weitere Informationen erteilt Enrico Billich, Telefon 0371 531-37737, E-Mail enrico.billich@etit.tu-chemnitz.de.

Katharina Thehos
10.03.2010

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