Von der Uni direkt in den Beruf
TU-Absolvent Sven Morgner hat geschafft, was sich alle Studierenden nach dem Abschluss wünschen
Sven Morgner ist seit drei Jahren fester Mitarbeiter der BPS Bildungsportal Sachsen GmbH. Foto: privat |
Wenn Sven Morgner morgens mit dem Rad zur Arbeit fährt, führt ihn der Weg stets an der TU in der Straße der Nationen vorbei. Hier hat der Plauener von Oktober 2000 bis April 2007 Wirtschaftsinformatik studiert. Direkt nach Studienende konnte er seinen ersten Vollzeit-Arbeitsvertrag bei der BPS Bildungsportal Sachsen GmbH, eine Chemnitzer Firma, unterzeichnen. "Ich arbeite seit dem 1. August 2007 im Bereich Support bei der BPS GmbH. Aber erste Berührungspunkte gab es bereits 2001. Ich war zunächst als studentische Hilfskraft im Projekt Bildungsportal Sachsen an der TU Chemnitz angestellt. 2005 folgte ein Praktikum und im Wintersemester 2006/2007 schrieb ich meine Diplomarbeit im Unternehmen", erzählt Sven Morgner von seinem Einstieg ins Berufsleben. Die 2004 gegründete BPS Bildungsportal Sachsen GmbH ist der zentrale E-Learning-Dienstleister sächsischer Hochschulen und erschließt sich derzeit neue Märkte im privaten Bildungssektor.
Die Aufgaben des Wirtschaftsinformatikers sind vielfältig. Als Leiter des Bereichs Support ist er heute sowohl für Organisatorisches verantwortlich als auch für die direkte Kommunikation mit Kunden und solchen, die es werden wollen. "Darüber hinaus bin ich Produktmanager für OLAT und OPAL. Das heißt, ich kümmere mich um den Betrieb und die Weiterentwicklung der Lernplattform", so der 30-Jährige. Die zentrale sächsische Lernplattform OPAL (Online Plattform für akademisches Lehren und Lernen) wird gegenwärtig von über 70.000 Angehörigen zwölf sächsischer Hochschulen - darunter auch die TU Chemnitz - genutzt. Dabei bietet die Lernplattform vielfältige Möglichkeiten zur Unterstützung von Lehr-, Kommunikations- und Organisationsprozessen innerhalb des Bildungsalltages. OPAL basiert auf dem Lernmanagementsystem OLAT (Online Learning and Training) und ist speziell auf die Bedürfnisse von Hochschulen zugeschnitten. "Die TU Chemnitz ist nicht nur Kunde der BPS GmbH, sondern auch einer der Hauptgesellschafter des Unternehmens. Aber nicht nur beruflich fühle ich mich mit meiner Alma Mater verbunden. Noch heute pflege ich regelmäßig Kontakt zu ehemaligen Kommilitonen und Dozenten, aber auch zu den Mitarbeitern des Rechenzentrums. Viele meiner Freunde lehren und forschen mittlerweile an der Universität. Die räumliche Nähe der Firma zum Hauptgebäude an der Straße der Nationen lädt überdies zum täglichen Mittagessen in die Mensa ein", erklärt Sven Morgner sein Verhältnis zur TU.
Der Wirtschaftsinformatiker hat sich wohl gefühlt an der Universität: "Die Studienbedingungen waren exzellent. Es gab stets einen Ansprechpartner bei Fragen, kleine Übungsgruppen, die praxisorientierte Aufgaben anboten und auch methodisch war der Unterricht ideenreich umgesetzt. Ich hatte außerdem in den Semesterferien regelmäßig die Möglichkeit, Seminare zur Förderung meiner Soft-Skills zu besuchen." Die technische Ausstattung bot Morgner ideale Arbeitsbedingungen außerhalb der Seminare. "Das PC-Angebot an der Uni war immer ausreichend und die umfangreichen Dienste des Universitätsrechenzentrums, wie E-Mail, privater Online-Speicherplatz und Optionen zum Dateiaustausch mit Kommilitonen haben das Leben und Arbeiten als Student angenehm gestaltet."
Wer einen reibungslosen Wechsel von der Hochschule in den Beruf wünscht, sammelt bereits während des Studiums erste Praxiserfahrungen. So auch Sven Morgner. An der Professur für Wirtschaftsinformatik hat er an zahlreichen Übungen und Schulungen zu Projektmanagement und Geschäftsprozessoptimierung teilgenommen, die praxisnah angelegt waren. Zusätzlich konnte er als studentische Hilfskraft an verschiedenen Professuren und in der studentischen Projektgruppe "WI-R3LAB" (Ansprechpartner für Studierende in Fragen rund um die Software SAP/R3) Erfahrungen sammeln. "Ich wollte neben dem Universitätsbetrieb gern auch mal in die freie Wirtschaft hinein schnuppern und habe deshalb Praktika bei Daimler-Chrysler in Bremen und bei Crédit Agricole in Quimper in Frankreich absolviert", berichtet der Absolvent. Ein Jahr seiner Studienzeit hat er in Australien verbracht, wo er mit Hilfe eines "Work & Travel"-Visums seine Sprachkenntnisse und Sozialkompetenzen weiter verbessern konnte.
Trotz seiner Ausflüge in die weite Welt, zog es den Sachsen zurück nach Chemnitz. "Ich habe hier viele Freunde, singe leidenschaftlich im Kammerchor der Stadt und leite die Proben des Vocalensembles LaNoveCanta", sagt er. Ein Wegzug kam für ihn nach dem Studium deshalb kaum in Frage. "Chemnitz ist klein genug, um schnell von A nach B zu kommen und groß genug, um aus einem umfangreichem Kultur- und Freizeitangebot wählen zu können. Ich gehe zum Beispiel gern in die Oper oder das Theater, fahre gelegentlich aber auch zu größeren Events nach Leipzig, Dresden oder Berlin. Die Lage der Stadt ist einfach ideal. Und trotz ihrer Größe strahlt sie eine gewisse Ruhe aus. Als ich das Jobangebot der BPS GmbH bekam, musste ich nicht lange überlegen." Neben der Stadt hat den jungen Mann aber auch seine neue Arbeitsumgebung überzeugt: "Das Team der BPS GmbH ist modern, kreativ und leistungsstark. Zudem bot die Übernahme der Abteilung Support mir die Chance, mich nicht nur fachlich, sondern auch persönlich weiterzuentwickeln. Es ist ein Job mit Verantwortung. Das fordert und fördert mich gleichermaßen." Vorbereitet hat ihn das Studium an der TU jedenfalls bestens.
(Autorin: Jacqueline Rettschlag)
Katharina Thehos
29.07.2010