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Von Zentralafrika nach Chemnitz

Kevin Farel Ndefo Kamga und Rostand Aime Djiadeu Woktha aus Kamerun forschen im Rahmen eines Praktikums an der Professur Schaltkreis- und Systementwurf der TU Chemnitz

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Kevin Farel Ndefo Kamga (l.) und Rostand Aime Djiadeu Woktha schätzen die gute Ausstattung der Professur Schaltkreis- und Systementwurf. Foto: Anett Stromer

Internationale Forschung und Lehre werden an vielen deutschen Universitäten groß geschrieben. So auch an der TU Chemnitz: Seit 17. Februar 2010 forschen an der Professur Schaltkreis- und Systementwurf zwei Gastwissenschaftler aus Kamerun. Kevin Farel Ndefo Kamga und Rostand Djiadeu Woktha werden noch bis Oktober 2010 durch ein Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes unterstützt. Die Professur Schaltkreis- und Systementwurf zahlt einen Aufstockbetrag; ab November 2010 übernimmt sie die Kosten vollständig. Die beiden absolvierten an ihrer Heimatuniversität in Yaoundé ein dem Master vergleichbares Studium im Bereich Telekommunikation. Der Kontakt zur TU Chemnitz wurde durch Prof. Dr. Christophe Bobda von der Universität Potsdam hergestellt, der in Kooperation mit dem Verein Afriscience Praktika an Studenten aus Afrika vermittelt. "In zunächst befristeten Arbeitsverträgen möchten wir den ausländischen Absolventen die Möglichkeit geben, durch die an der Professur vorhandene Ausstattung und unser Know-how in der Elektro- und Informationstechnik, eine gute wissenschaftliche Qualifizierung zu erlangen", erklärt Sebastian Schüppel, Mitarbeiter der Professur Schaltkreis- und Systementwurf, und fügt hinzu: "Darüber hinaus erhalten die beiden Gastwissenschaftler die Möglichkeit an ihrer Promotion zu arbeiten und absolvieren einen Deutschkurs."

"Das Praktikum in Chemnitz gibt mir die Chance, mein an der Universität in Kamerun erworbenes theoretisches Wissen zu erweitern und in der Praxis umzusetzen", freut sich Kamga und fügt hinzu: "Hier in Chemnitz habe ich einen viel besseren Zugang zu aktueller Ausrüstung. Um nur ein Beispiel zu nennen: In Kamerun hatten wir im Hardwarelabor nur zwei Hardware-Entwicklungsboards für 15 Studenten. Das Forschungsgebiet der eingebetteten Systeme, in dem ich hier arbeite, gibt es so gut wie nicht in Kamerun." Daher werde er versuchen, so viel wie möglich Wissen mit in sein Heimatland zu nehmen, da es dort in dem Bereich noch viel zu tun gibt. "Ich weiß es zu schätzen, dass ich die Chance habe, an einer Technischen Universität wie dieser zu arbeiten. Außerdem finde ich, dass Chemnitz eine ruhige und herzliche Stadt ist. Ich hoffe, dass auch in Zukunft andere nach mir die Möglichkeit haben, ein Praktikum hier zu machen", so Kamga weiter. Kamga beschäftigt sich in der Zeit seines Forschungsaufenthaltes mit der Erarbeitung von Schadenerkennungsalgorithmen auf Basis von Geräuschen im Material. Die Aufgabenstellung stammt aus dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) an der TU geförderten Forschungsvorhaben FiZ-E und dient zur Zustandsüberwachung von Rotorblättern an Windkraftanlagen.

"Das Hauptziel für mich bei diesem Praktikum ist es, mein erlerntes Wissen durch praktische Erfahrungen zu erweitern und zu vertiefen", berichtet Woktha und fügt hinzu: "Die Professur verfolgt viele innovative Projekte. Dies ermöglicht mir den Zugang zu den neuesten Forschungsmethoden und der aktuellsten Technik. Wenn ich Probleme habe bei den mir gestellten Aufgaben sind die Mitarbeiter immer freundlich und hilfsbereit." Auch für den Ausgleich vom Arbeitsalltag ist gesorgt: "Veranstaltungen wie der von der Professur organisierte Wandertag oder das Sportfest der Universität haben viel Spaß gemacht", so der Kameruner. Zusätzlich habe er die Chance genutzt, verschiedene Städte wie Dresden und Berlin zu besuchen und neue Freundschaften mit deutschen und anderen ausländischen Studierenden zu knüpfen. Wokthas Aufgabenstellung stammt aus dem vom BMBF geförderten Forschungsprojekt Generalisierte Plattform für Sensordatenverarbeitung (GPSV), in dem es um die Sensordatenverarbeitung in Fahrzeugen geht. Er erarbeitet Vernetzungskonzepte für Sensoren und Aktoren. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Untersuchung von Übertragungstechnologien mit Echtzeitcharakteristik, die für die Übertragung von zeitkritischen Daten - etwa in der Motorsteuerung - besonders geeignet sind. Aufgabe von Woktha ist dabei die Analyse und Bewertung der Echtzeitfähigkeiten verschiedener Standards wie dem Ethernet.

Weitere Informationen erteilen Sebastian Schüppel, Telefon 0371 531-38224, E-Mail sebastian.schueppel@etit.tu-chemnitz.de, und Dr. Erik Markert, Telefon 0371 531-35049, E-Mail erik.markert@etit.tu-chemnitz.de.

(Autorin: Anett Stromer)

Katharina Thehos
23.08.2010

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