Brücken zwischen Wissenschaft und Wirtschaft
Professur für Berufs- und Wirtschaftspädagogik startet neue Veranstaltungsreihe - erster Referent des Brückenkolloqiums ist am 28. Oktober 2010 der Personalchef des Spiegel-Verlags, Eike Mahlstedt
"Wissenschaft und Wirtschaft sind zwei Systeme, die ihre ganz eigenen Diskurse pflegen. Als Teile eines großen Ganzen aber sind sie aufeinander angewiesen", sagt Prof. Dr. Volker Bank, Inhaber der Professur Berufs- und Wirtschaftspädagogik an der TU Chemnitz, und ergänzt: "Wissenschaft schafft Wissen, das möglichst auch der wirtschaftlichen Wertschöpfung dienen können soll. Wissenschaft bildet auch Studenten aus, die als Bachelor, als Master, als Diplomer wie auch als Magister wirtschaftlich wirksam werden sollen. Wissenschaft ist aber auch ihrerseits auf die Wertschöpfungskraft der Wirtschaft angewiesen, denn wenn die ökonomischen Geld- und Güterströme zum Erliegen kommen, fehlen die Ressourcen in Forschung und Lehre." Die Professur Berufs- und Wirtschaftspädagogik startet eine neue Veranstaltungsreihe, mit der Brücken gebaut werden sollen, die den Austausch in beide Richtungen ermöglichen und Anlass zum wechselseitigen Gespräch geben - das Brückenkolloquium.
Bei der ersten Veranstaltung spricht der Personalchef des Spiegel-Verlages, Eike Mahlstedt, zum Thema "Handelslehrer in der Wirtschaft: Anforderungen an Fachwissen und Fähigkeiten". Der Vortrag beginnt am 28. Oktober 2010 um 19 Uhr im Hörsaalgebäude der TU Chemnitz an der Reichenhainer Straße 90, Raum N001. Die Professur Berufs- und Wirtschaftspädagogik bittet um Anmeldung unter bwp@phil.tu-chemnitz.de. Der Referent, Eike Mahlstedt, ist Diplom-Handelslehrer und Diplom-Kaufmann und nach unterschiedlichen Positionen im Personalmanagement des Kaffeerösters Jacobs und bei Reemtsma heute Personalchef im Hamburger Spiegel-Verlag, zu dem unter anderem der "Spiegel" und das "Manager Magazin" gehören.
"Handelslehrer sind in der Wirtschaft neben Kaufleuten und Volkswirten die dritte Größe im Management von Unternehmen. Weniger zahlreich, so spielen sie doch eine bedeutende Rolle, gerade im Personalmanagement", verrät Bank über den Inhalt des Vortrags und fügt hinzu: "Doch nicht nur da, auch in anderen Unternehmensbereichen haben sie sich durchgesetzt, denn man hat bislang stets darauf geachtet, dass die Handelslehrer vollwertig ausgebildete Wirtschaftswissenschaftler sind, die noch zusätzlich Schlüsselqualifikationen mitbringen, wie profunde Sprachkenntnisse, Mathematik- oder Informatikexpertise oder umfassende Kenntnisse politischer und historischer Zusammenhänge." Nachdem dieses Bildungskonzept zusammen mit der Marke "Diplom-Handelslehrer" mit der Bologna-Reform aufgegeben worden sei, müssten nach dem Willen der Kultusministerkonferenz die neuen Studiengänge auf verwertbare Qualifikationen abzielen. "Es wird interessant zu hören sein, welches Fachwissen und welche Fähigkeiten erforderlich sind, um die mit der Reform entstandene Lücke zu füllen", sagt Bank weiter und erklärt: "Die erste Veranstaltung am 28. Oktober bildet einen Auftakt für den neuen Masterstudiengang Berufs- und Wirtschaftspädagogik, der zum Wintersemester 2010/2011 an der TU Chemnitz gestartet ist. Dieser Masterstudiengang ist, aufbauend auf die Bachelorstudiengänge Wirtschaftswissenschaften und Wirtschaftsingenieurwesen, der Handelslehrerstudiengang des Bologna-Zeitalters."
In Zukunft soll das Brückenkolloquium regelmäßig stattfinden: "Wir werden jährlich bis semesterlich Referenten einladen, abwechselnd aus der Praxis, insbesondere dem Personal- und Schulmanagement, und aus der Wissenschaft, schwerpunktmäßig Berufs- und Wirtschaftspädagogen", gibt Bank einen Ausblick.
Weitere Informationen erteilt Prof. Dr. Volker Bank, Telefon 0371 531-32245, E-Mail bwp@phil.tu-chemnitz.de.
Katharina Thehos
21.10.2010