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Diese Professuren sind spitze im Einwerben von Drittmitteln

Wissenschaftler der TU Chemnitz warben 2011 zusätzlich etwa 62,7 Millionen Euro ein - Acht Professuren der Fakultät für Maschinenbau sind unter den Top Ten

  • Die Fakultät für Maschinenbau ist Spitzenreiter beim Einwerben von Drittmitteln. Am erfolgreichsten - sowohl absolut als auch bezogen auf dem Bundesdurchschnitt - ist die Professur Strukturleichtbau und Kunststoffverarbeitung unter Leitung von Prof. Dr. Lothar Kroll (2.v.r.). Foto: Wolfgang Thieme

Der Wettbewerb um zusätzliche Forschungsgelder wird von Jahr zu Jahr härter. Dennoch gelang es 2011 Wissenschaftlern der Technischen Universität Chemnitz, 62,7 Millionen Euro an Drittmitteln einzuwerben. Das sind 17 Prozent mehr als im Vorjahr. "Alle acht Fakultäten haben hier erneut eine beachtliche Leistung vollbracht - allen voran die Fakultät für Maschinenbau, auf die mit 32,7 Millionen Euro mehr als die Hälfte der Drittmittel der TU entfällt und die gegenüber dem Vorjahr sechs Millionen Euro mehr einwarb", sagt Prof. Dr. Dietrich R.T. Zahn, Prorektor für Forschung, wissenschaftlichen Nachwuchs und Gleichstellung der TU Chemnitz. Hier sei ganz besonders die Professur Strukturleichtbau und Kunststoffverarbeitung aktiv, die allein mehr als ein Drittel der Mittel dieser Fakultät akquirierte. Es folgen die Professur Werkzeugmaschinen und Umformtechnik mit 14 Prozent und die Professur Fördertechnik mit etwa acht Prozent der Fakultätsmittel.

Etwa 7,5 Millionen Euro - das sind knapp zwölf Prozent der TU-Drittmittel - wurden im vergangenen Jahr von Wissenschaftlern der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik akquiriert. Etwa 31 Prozent der Fakultätsmittel hat laut Zahn das Team des Zentrums für Mikrotechnologien eingeworben. Bezogen auf die Drittmittel der Fakultät waren auch die Professur Schaltkreis- und Systementwurf mit 15 Prozent und die Professur Leistungselektronik und elektromagnetische Verträglichkeit mit mehr als neun Prozent besonders erfolgreich.

"Mit 5,4 Millionen Euro ist die Fakultät für Naturwissenschaften an der TU-Bilanz beteiligt", sagt der Prorektor. Besonders aktiv war hier die Professur Halbleiterphysik, auf die 40 Prozent der Fakultätsmittel entfallen. Ebenfalls erfolgreich sind die Professuren Oberflächen- und Grenzflächenphysik sowie Polymerchemie mit jeweils etwa 13 Prozent der Drittmittel ihrer Fakultät sowie die Professuren Anorganische Chemie und Physik fester Körper, die sieben beziehungsweise fast fünf Prozent der Fakultätsmittel eingenommen haben.

Jeweils etwa vier Prozent der Drittmitteleinnahmen der TU Chemnitz entfallen laut Zahn auf die Fakultät für Human- und Sozialwissenschaften und auf die Fakultät für Wirtschaftswissenschaften mit jeweils rund 2,2 Millionen Euro. Hier führen in der Fakultät für Human- und Sozialwissenschaften die Professuren Allgemeine Soziologie I sowie Allgemeine Psychologie und Arbeitspsychologie mit 27 Prozent sowie Sportwissenschaft II (Bewegungswissenschaft) mit zehn Prozent die Drittmittelstatistik an. In der Statistik der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften sind es die Professuren Wirtschaftsinformatik II mit 21 Prozent, Unternehmensrechnung und Controlling mit 18 Prozent sowie die Professuren Marketing und Handelsbetriebslehre sowie Organisation und Arbeitswissenschaft - beide mit mehr als 16 Prozent.

Fast drei Prozent der TU-Drittmitteleinnahmen - das sind 1,8 Millionen Euro - verbucht die Fakultät für Informatik. "Hier waren 2011 insbesondere die Professuren Medieninformatik, Graphische Datenverarbeitung und Visualisierung, Technische Informatik und Praktische Informatik beim Einwerben zusätzlicher Mittel erfolgreich, die zusammen 80 Prozent der Fakultätsdrittmittel akquiriert haben", sagt der Prorektor.

"Die Fakultät für Mathematik und die Philosophische Fakultät steuern jeweils etwa eine Million Euro - also zwei Prozent - zum Drittmittelhaushalt 2011 der TU Chemnitz bei", berichtet Zahn. Hier waren an der Fakultät für Mathematik die Professuren Numerische Mathematik (Numerische Analysis) mit 19 Prozent, Algorithmische und Diskrete Mathematik sowie Angewandte Funktionalanalysis mit jeweils 15 Prozent im fakultätsinternen Vergleich die erfolgreichsten Antragsteller. An der Philosophischen Fakultät waren insbesondere die Professuren Sozial- und Wirtschaftsgeographie mit 35 Prozent, Medienkommunikation mit elf Prozent sowie Wirtschafts- und Sozialgeschichte mit acht Prozent der Fakultätsdrittmittel sehr aktiv.

Im absoluten Drittmittel-Ranking über alle Professuren der TU Chemnitz führen 2011 die Forschungsteams der Professoren Lothar Kroll, Reimund Neugebauer, Klaus Nendel und Bernhard Wielage - alle aus der Fakultät für Maschinenbau - die Top Ten an. Auf den weiteren Plätzen folgen Prof. Dr. Thomas Geßner (Zentrum für Mikrotechnologien), Prof. Dr. Dietrich R.T. Zahn (Physik), sowie ebenfalls aus der Fakultät für Maschinenbau Prof. Dr. Birgit Spanner-Ulmer, Prof. Dr. Egon Müller, Prof. Dr. Arved Carl Hübler und Prof. Dr. Peter Mayr. Vergleicht man die Drittmitteleinnahmen mit dem Bundesdurchschnitt sind die Wissenschaftler um den Maschinenbauprofessor Kroll elfmal besser sowie die Wissenschaftler um den Soziologen Prof. Dr. Bernhard Nauck und den Physiker Prof. Dr. Dietrich R.T. Zahn etwa acht- beziehungsweise siebenmal besser als der Bundesdurchschnitt des jeweiligen Fachgebietes.

"Insgesamt wurden von den Wissenschaftlern unserer Universität im vergangenen Jahr mehr als 1.200 Projekte bearbeitet", erläutert Zahn und fügt hinzu: "Die meisten Gelder - konkret sind es 20,8 Millionen Euro - kamen vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, vom Bundeswirtschaftsministerium sowie von den sonstigen Bundesministerien an die TU. Einen erneuten Zuwachs verzeichnete die TU Chemnitz im vergangenen Jahr bei Projekten, die von der Europäischen Union finanziert wurden: "Heute sind es fast 15 Millionen Euro, die von Wissenschaftlern der TU Chemnitz akquiriert wurden", ergänzt Zahn. Ähnlich erfolgreich sei die Universität bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft, die im vergangenen Jahr ähnlich wie 2010 Projekte im Gesamtvolumen von 12,6 Millionen Euro bewilligte. Eine Steigerung gab es bei den Zuwendungen aus der Wirtschaft. "Gemeinsam mit der Wirtschaft wurden Projekte im Gesamtumfang von 8,7 Millionen Euro bearbeitet - das sind 1,6 Millionen Euro mehr als im Vorjahr", bilanziert der Prorektor abschließend.

Stichwort: Drittmittel

Als Drittmittel bezeichnet man an Hochschulen die Anteile an der Finanzierung von Forschungsvorhaben, welche nicht aus dem Etat der vom zuständigen Wissenschaftsministerium bereitgestellten Mittel stammen, und im Wettbewerb mit anderen Hochschulen und Forschungseinrichtungen eingeworben werden.

Weitere Informationen erteilt Prof. Dr. Dietrich R.T. Zahn, Prorektor für Forschung, wissenschaftlichen Nachwuchs und Gleichstellung der TU Chemnitz, Telefon 0371 531-10031, E-Mail prorektor.forschung@tu-chemnitz.de

Mario Steinebach
18.04.2012

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