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Göttinger Gelehrten-Bibliothek zog nach Chemnitz

Neuer Schatz in der Uni-Bibo: Philosophische Fakultät schließt mit wertvollen Beständen aus der Privatbibliothek des Germanisten Prof. Dr. Karl Stackmann manche Lücke

Mit der Privatbibliothek des Göttinger Germanisten Prof. Dr. Karl Stackmann (geb. 1922) erhält die Philosophische Fakultät der Technischen Universität Chemnitz wertvolle Bestände, die nicht nur dem Institut für Germanistik und Kommunikation und dem Institut für Europäische Geschichte, sondern auch anderen Geistes- und Kulturwissenschaften zugute kommen. "Wir schließen dadurch insbesondere Lücken im Bereich der Forschung zwischen 1945 und 1990", so der Dekan der Philosophischen Fakultät, Professor Dr. Christoph Fasbender. "Dazu kommen die vielen gewichtigen Akademie-Abhandlungen, Fachzeitschriften, Lexika und etliche Bücher aus dem Ausland. Aber es sind auch einige sehr wertvolle Textausgaben dabei, die man heute kaum noch antiquarisch erhalten kann."

Fasbender, der selbst in Göttingen studierte, freut sich, dass sein akademischer Lehrer ein offenes Ohr für die Situation in Chemnitz hatte. Für den Zuwachs von etwa 35 Regalmetern legen er und seine Mitarbeiter auch gerne selbst Hand an und tragen die Bücherkisten, die der Fahrdienst der TU in Göttingen abgeholt hatte, in die Zentralbibliothek, wo sie jetzt zügig eingearbeitet werden. Auch Prof. Dr. Bernadette Malinowski, Inhaberin der Professur für Neuere Deutsche und Vergleichende Literaturwissenschaft, freut sich: "Die Bibliothek ist das Herz einer jeden Universität, und Schätze wie diese lassen es höher schlagen." Und für Prof. Dr. Stefan Pfeiffer vom Institut für Europäische Geschichte ist die Sache ebenfalls klar: "Unsere Universitätsbibliothek kann sich gerade in Zeiten knapper Gelder glücklich schätzen, dass es immer noch Forscherpersönlichkeiten gibt, die ihre über Jahrzehnte angesammelten Schätze so generös zur Verfügung stellen. Damit ist ein weiterer Schritt dazu getan, Chemnitz zu einem unabhängigen geisteswissenschaftlichen Forschungs- und Lehrstandort zu machen." Fasbender ergänzt: "Herr Professor Stackmann arbeitet weiterhin mit größtem Tatendrang am neuen Mittelhochdeutschen Wörterbuch. Ich bin ihm aber im Namen aller Kollegen für diese erste Rate außerordentlich dankbar, die sich mit Abschluss der Wörterbuch-Arbeit wohl noch einmal verdoppeln wird."

(Autorin: Dr. Gesine Mierke)

Mario Steinebach
23.04.2012

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