Hochkarätiger Zwölftonner für den Digitaldruck
Ein Gewinn für Studenten und Forscher: Institut für Print- und Medientechnik erhielt vom Druckmaschinenhersteller KBA eine Digital-Bogenoffsetmaschine der neuesten Generation
Druckerin Nicole Sülflow begutachtet mit KBA-Produktionsvorstand Dr. Frank Junker einen Druck der neuen Maschine. Foto: Christine Kornack |
Wissenschaftler und Studenten des Institutes für Print- und Medientechnik der Technischen Universität Chemnitz feierten am 5. Januar 2006 einen neuen Höhepunt der Zusammenarbeit ihres Institutes und der Koenig & Bauer AG (KBA). Der Grund: In der Laborhalle der Printmedientechniker wurde die neue Digital-Bogenoffsetmaschine "74 Karat" in Betrieb genommen. Übergeben wurde die zwölf Tonnen schwere Hightech-Maschine von Dr. Frank Junker, Vorstand Produktionstechnik der KBA, der übrigens Absolvent der TU Chemnitz ist.
"Diese Maschine ermöglicht dank der digitalen Bebilderung der Druckplatten für den Vierfarbendruck eine neue Qualität des Druckprozesses", versichert Institutsdirektor Prof. Dr. Arved Hübler. So sei diese Maschine als erste kommerzielle Bogenoffsetmaschine mit einem so genannten Anilox- oder Kurzfarbwerk ausgerüstet. Dies vermeidet Makulatur: Statt eines bisher üblichen Vorlaufs von bis zu 150 Papierbögen bis zum ersten "Gutdruck" gelingt dies mit der neuen Maschine nun bereits nach fünf Bögen.
"Diese hochwertige Farbwerkstechnologie bietet jedoch noch jede Menge Forschungspotenzial", so Hübler. Erfreulich für die Ausbildung sei, dass die Chemnitzer Maschinenbaustudenten nun auch auf der Basis dieser modernen Technologie studieren und an weit in die Zukunft weisenden Forschungsprojekten mitwirken können.
Davon wird auch KBA profitieren, denn das traditionsreiche Unternehmen betreut schon seit Jahren Studenten im Praktikum oder bei Studienabschlussarbeiten. Zudem stellt das Unternehmen jährlich ein Promotionsstipendium zur Verfügung. "Unsere Vorlaufforschung und -entwicklung wird bei KBA mittlerweile von vielen Chemnitzer TU-Absolventen realisiert", berichtet Dr. Junker. Seit 1990 wurden in seinem Unternehmen etwa 40 Absolventen der TU eingestellt, die Hälfte davon in Radebeul. "Beides spricht für die ausgezeichnete Qualität der studentischen Ausbildung in Chemnitz", so der KBA-Produktionsvorstand.
Stichwort: Koenig & Bauer AG - Werk Radebeul
Die Unternehmensgruppe Koenig & Bauer ist mit dem breitesten Produktprogramm der Branche einer der größten Druckmaschinenhersteller der Welt. Muttergesellschaft ist die 1817 gegründete Koenig & Bauer AG (KBA) mit den Werken Würzburg, Frankenthal, Radebeul und Trennfeld. Der Standort Radebeul ist heute mit etwa 2.200 Beschäftigten der größte Maschinenbaubetrieb in Ostdeutschland. Mittlerweile hat sich das KBA-Werk in Sachsen hinter Heidelberger Druckmaschinen zum weltweit zweitgrößten Lieferanten im Marktsegment Bogenoffsetdruck entwickelt. Weitere Informationen: http://www.kba-print.de
Mario Steinebach
06.01.2006