Sie wächst und wächst und wächst
Die EDC Electronic Design Chemnitz GmbH ist eine der erfolgreichsten Unternehmensausgründung aus der TU, die vom Gründernetzwerk SAXEED unterstützt wurde - Neuinvestition auf dem Smart Systems Campus
Dass sich ihr Unternehmen - EDC Electronic Design Chemnitz GmbH (EDC) - innerhalb weniger Jahre so gut entwickelt, hätten die beiden Geschäftsführer Dr. Steffen Heinz und André Lange Ende 2006 nicht gedacht. Heinz war damals noch wissenschaftlicher Mitarbeiter und Lange war Diplomand der Professur Elektronische Bauelemente der Mikro- und Nanotechnik der TU Chemnitz. Beide vereinte die Idee zur Gründung eines Elektronikunternehmens. Diese Vision wurde im Januar 2008 mit der Gründung der EDC unter dem Dach des Technologie Centrums Chemnitz Wirklichkeit. "Bereits im ersten Geschäftsjahr kamen drei neue Mitarbeiter hinzu, der Umsatz lag bei etwa 130.000 Euro. Das sind Daten, die nur wenige auf diesem Gebiet tätige Start-Ups aufweisen können", sagt Heinz zurückblickend. Ein Ergebnis, das nicht zuletzt auch der Unterstützung des Gründernetzwerkes SAXEED an der TU Chemnitz zu verdanken ist, das Existenzgründer aus den Hochschulen auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit begleitet. "Obwohl wir am Anfang skeptisch waren, da uns die SAXEED-Mitarbeiter mit unserem damals vorgelegten Konzept erst mal etwas bremsten, erhielten wir die perfekte Unterstützung", erklärt Lange und Heinz ergänzt: "Uns wurden damals nicht nur verschiedene neue Blickwinkel aufgezeigt, sondern wir erhielten auch unbürokratisch, flexibel und schnell eine ausgezeichnete Beratungsleistung, was im Nachhinein die beste Hilfe war, die man sich bei einer Unternehmensgründung wünschen kann."
"Unsere Kernkompetenz lag von Anfang an in der Entwicklung, Fertigung und Lieferung von spezialisierten kundenspezifischen mikroelektronischen Schaltungen für verschiedene Aufgabenbereiche", erklärt Heinz. Von besonderer Bedeutung sei hierbei das breite Leistungsprofil, das EDC bietet. Auf der Entwicklung anwendungsspezifischer integrierter Schaltkreise, die auf die speziellen Anforderungen der Kunden zugeschnitten sind und gegenüber diskreten Elektroniklösungen einen erheblichen Platz- und Energiegewinn bieten, liegt ebenso besonderes Augenmerk wie auf der Entwicklung ganzheitlicher Systemkonzepte, da Kunden meist nicht nur einzelne Schaltkreise kaufen wollen, sondern fertige Systeme. Zudem wird bei der EDC an der Neuentwicklung und Fertigung von mikro-elektro-mechanischen Systemen (MEMS) gearbeitet. Aktuelle Projekte reichen von der Entwicklung intelligenter Filtereinsätze für Absauganlagen bis hin zur Integration von Frequenzumrichtern direkt in Elektromotoren.
Mit zunehmender Auftragslage investierte das Unternehmen auch in moderne Messtechnik, um Produktionsendtests der Schaltungen und Schaltkreise selbst durchführen können. Aber auch neue Arbeitsplätze wurden geschaffen, wodurch im Juni 2009 ein Umzug vom Technologie Centrum Chemnitz in den neuen Smart Systems Campus notwendig wurde. "Im Start up-Gebäude bekamen wir nicht nur die ideale Umgebung für unsere innovative Technik sowie eine optimale technische Infrastruktur, sondern konnten auch von den Synergien und Kooperationsmöglichkeiten zu anderen jungen Technologieunternehmen, bedingt durch die räumliche Nähe, profitieren", berichtet Heinz. Mittlerweile sei das Unternehmen mit 20 fest angestellten Mitarbeitern - darunter 16 Absolventen der TU Chemnitz - sowie mehreren Werkstudenten, freien Mitarbeitern und Praktikanten weiter gewachsen und stoße damit im Start up-Gebäude an räumliche Grenzen. Außerdem ist auch der Entwicklungs- und Fertigungspartner TURCK duotec GmbH mit in die Räumlichkeiten von EDC eingezogen. "Aus diesen Gründen wollen wir einen Steinwurf entfernt auf dem Gelände des Smart Systems Campus ein eigenes Firmengebäude errichten und in Gebäude und Ausrüstung etwa 3,3 Millionen Euro investieren", sagt Lange. Der erste Spatenstich soll im August erfolgen.
Beide Geschäftsführer, wie auch die Mitarbeiter, sind fast alle entweder Absolventen der TU Chemnitz, oder ehemalige beziehungsweise noch Angehörige der Universität. So profitiert das Unternehmen vor allem von der langjährigen Erfahrung und umfangreiche Fachwissen. Durch die starke Bindung an die Professur Elektronische Bauelemente der Mikro- und Nanotechnik an der TU Chemnitz, kann EDC auch - gegenüber anderen Unternehmen am Markt - noch notwendige Forschungsarbeit bewältigen, die bei spezifischen Kundenanforderungen unerlässlich ist. Aber auch Synergien zum Zentrum für Mikrotechnologien der TU und zu den benachbarten Fraunhofer-Instituten werden seit der Unternehmensgründung genutzt und stetig ausgebaut. "Zudem sind die Nähe zum Ausbildungsort der Nachwuchsingenieure aus den Bereichen der Mikroelektronik und Mikrosystemtechnik, aber auch die Informatik und Leistungselektronik, von enormer Bedeutung und der direkte Kontakt zu den Absolventen ein einmaliger Standortvorteil", sagt Heinz, der in punkto Unternehmenswachstum optimistisch in die Zukunft blickt.
Weitere Informationen erteilen Dr. Steffen Heinz und André Lange, EDC Electronic Design Chemnitz GmbH, Telefon 0371 5347-830, E-Mail info@ed-chemnitz.de, http://www.ed-chemnitz.de
Mario Steinebach
31.05.2012