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Textile Leichtbauverbunde für Hochleistungsanwendungen

Stiftungsprofessur "Textile Kunststoffverbunde" an der TU Chemnitz wird am 20. Juni 2012 eingeweiht - Start eines InnoProfile-Transfer-Projektes

  • Die Stiftungsprofessur unter Leitung von Dr. Frank Helbig (r.) bringt das Themenfeld der textilen Leichtbaustrukturen auch in die Lehre an der TU Chemnitz ein. Foto: Bildarchiv der Pressestelle/Wolfgang Schmidt

Die Stiftungsprofessur "Textile Kunststoffverbunde" an der Technischen Universität Chemnitz hat am 1. April 2012 mit ihrer Forschungsarbeit begonnen. Am Mittwoch, den 20. Juni, findet nun die offizielle Einweihung der Stiftungsprofessur im Projekthaus METEOR im Universitätsteil Erfenschlager Straße statt. Nach Grußworten des Rektors der TU Chemnitz, Prof. Arnold van Zyl, und der Oberbürgermeisterin der Stadt Chemnitz, Barbara Ludwig, wird Prof. Dr. Lothar Kroll (Professur Strukturleichtbau und Kunststoffverarbeitung) über die Verknüpfung zwischen Textil- und Kunststofftechnik sprechen. Anschließend kommen drei der Stifter zu Wort. In ihren Vorträgen stehen Anlagen zur Kunststoffverarbeitung, Verfahren und Maschinen zur Textilverarbeitung und Leichtbautechnologien im Vordergrund. Außerdem stellt Dr. Frank Helbig die Stiftungsprofessur und das InnoProfile-Transfer-Projekt "Mehrkomponenten-Spritzgießprozesse für strukturvariable textilverstärkte Verbundbauteile" (PaFaTherm II) vor. Die in das Projekt eingebundenen Unternehmen der Textil- und Kunststofftechnik präsentieren sich im Rahmen einer Posterausstellung.

Das sechsköpfige interdisziplinäre Team der Stiftungsprofessur besteht aus Kunststofftechnikern, Textiltechnologen, Konstrukteuren, Mechanikern und Chemikern. "Wir erforschen die anwendungsgerechte Verknüpfung von textil- und kunststoffverarbeitenden Prozessen. Mit der Fokussierung auf den Mehrkomponenten-Spritzgießprozess als Endverarbeitungsstufe sollen hochautomatisierte Prozessketten zur Herstellung von textilverstärkten Kunststoffbauteilen entwickelt werden, die durch kurze Taktzeiten und Großserientauglichkeit gekennzeichnet sind", sagt Helbig, Leiter der neuen Stiftungsprofessur und des Forschungsprojekts. Besondere Schwerpunkte sind, neuartige, strukturell angepasste, textile Verstärkungsstrukturen und zugehörige Spritzgießprozesse. Die Stiftungsprofessur bringt ihre Kompetenz und ihr Netzwerk auch in den Exzellenzcluster "Technologiefusion für multifunktionale Leichtbaustrukturen" (MERGE) ein, bei dem Helbig zu den Antragstellern gehört. Der Cluster wird im Rahmen der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder mit bis zu 38,5 Millionen Euro gefördert.

"An der Finanzierung der Stiftungsprofessur beteiligen sich insgesamt zehn, mehrheitlich regionale kleine und mittlere Unternehmen, die als Konsortium mit ihren technologischen Kompetenzen das fachliche Spektrum der wissenschaftlich-technischen Forschungsarbeiten des Projektes widerspiegeln", berichtet Kroll, Direktor des Instituts für Strukturleichtbau der TU Chemnitz und Direktor des An-Institutes Cetex gemeinnützige GmbH. Die an der Finanzierung der Stiftungsprofessur beteiligten regionalen kleinen und mittleren Unternehmen sind: Lätzsch GmbH Kunststoffverarbeitung, Kitzscher; SKL Schwergewebekonfektion Lichtenstein GmbH, Oberlungwitz; ERMAFA Sondermaschinen- und Anlagenbau GmbH; FIBER-TECH Products GmbH, (beide Chemnitz); EAST-4D Carbon Technology GmbH, Dresden; GOEPFERT Werkzeug & Formenbau GmbH & Co. KG, Weimar; Albert Polenz GmbH & Co. KG, Döbeln; Spengler & Fürst GmbH Co. KG, Crimmitschau. Großunternehmen als Stifter sind ferner die führenden Maschinenbauunternehmen der Kunststoff- und Textiltechnik, KraussMaffei Technologies GmbH, München, bzw. KARL MAYER MALIMO Textilmaschinenfabrik GmbH, Chemnitz. Die Stiftungsprofessur ist in die Professur Strukturleichtbau und Kunststoffverarbeitung an der TU Chemnitz eingebunden und an eine fünfjährige Projektförderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Innovationsinitiative "Unternehmen Region" gekoppelt.

Im Anschluss an die Einweihungsveranstaltung findet das Kickoff-Treffen dieses InnoProfile-Transfer-Projektes statt. Das Projekt "Mehrkomponenten-Spritzgießprozesse für strukturvariable textilverstärkte Verbundbauteile" wird für fünf Jahre mit 2,8 Millionen Euro vom BMBF gefördert. "Projektziel ist es, die mechanischen Eigenschaften von thermoplastischen Faserverbundbauteilen belastungsgerecht einzustellen und damit Material und Masse einzusparen", so Helbig. Die Wissenschaftler betrachten dabei grundlegende Fragestellungen, die sich an den Bedarfen der kooperierenden Unternehmen orientieren. Außerdem bringt die Stiftungsprofessur über das Projekt das Themenfeld der textilen Leichtbaustrukturen in die Lehre an der TU Chemnitz ein. So wird beispielsweise der neue Master-Studiengang Leichtbau, der im Wintersemester starten soll, von den Forschungsergebnissen profitieren.

Weitere Informationen erteilt Susann Fischer, Telefon 0371 531-32583, E-Mail susann.fischer@mb....

(Autor: Ulrich Hertel, Professur Strukturleichtbau und Kunststoffverarbeitung)

Katharina Thehos
19.06.2012

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