Vom "Mobilen Reporter" bis zum intelligenten E-Bike
TV-Tipp: Forscher der TU Chemnitz präsentieren am 19. Juli 2012 um 20.15 Uhr in der 3sat-Dokumentation "Beschleunigte Welt" ihre Forschung zum Nutzen von Hochgeschwindigkeitsnetzen
Der technische und naturwissenschaftliche Fortschritt treibt das Tempo an. Zeit ist Geld. Und die Gesellschaft fordert Geschwindigkeit und Wachstum. Unablässig fließen Daten-, Waren- und Geldströme. Aber gewinnt man durch die technischen Möglichkeiten tatsächlich Zeit? Schnellere Verkehrsverbindungen ermöglichen längere Anfahrten zu Arbeit und Terminen. Statt wie früher ein, zwei Briefe am Tag, schreibt man heute Dutzende von E-Mails. Waren werden zwar nach Hause geliefert - dafür verbringt der Kunde mehr Zeit im Internet, um den besten Preis fürs gewünschte Produkt zu bekommen. Vor diesem Hintergrund widmet sich am 19. Juli 2012 um 20.15 Uhr eine 3sat-Wissenschaftssendung dem Thema "Beschleunigte Welt". Der Autor Christian Bock beobachtet in seiner Dokumentation, an welchen Stellen in den Bereichen Mobilität, Kommunikation und Konsum sich Zeit sparen lässt und was mit der gesparten Zeit passiert.
Der TV-Journalist besuchte dafür auch die Technische Universität Chemnitz. Daniel Kriesten von der Professur Schaltkreis- und Systementwurf erläuterte ihm unter anderem den "Mobilen Reporter", der mit einem Segway und einer 3D-Kamera unterwegs ist. Die Signale der Kamera werden im neuen Hochgeschwindigkeitsnetz LTE (Long Term Evolution) in Echtzeit zu den Nutzern übertragen. "Aktueller kann eine Berichterstattung kaum sein", meint Kriesten. Derartige Szenarien seien Bestandteil der Forschung an der TU Chemnitz. "Im modernen Hochgeschwindigkeitsnetz LTE, das künftig heutige Netze wie UMTS ablösen soll, untersuchen Forscher der Chemnitzer Universität fakultätsübergreifend gemeinsam mit Industriepartnern die Kundenbedürfnisse", so Kriesten.
Zudem zeigt der Wissenschaftler, wo LTE sinnvoll zum Einsatz kommt - beispielsweise bei der Energieverwaltung eines E-Bikes. Mit Hilfe eines GPS-fähigen Smartphones und einer speziellen "App" wird die Motorunterstützung des Elektrofahrrades angepasst. "In Abhängigkeit von der geplanten Fahrstrecke und deren Höhenprofil, der noch zur Verfügung stehenden Akkukapazität und dem Fahrerverhalten wird die Motorleistung dosiert. So wird vermieden, dass der Akku vor Erreichen des Fahrzieles leer ist", erläutert Kriesten. Dieser besondere Service für E-Bike-Nutzer werde erst durch die moderne Kommunikationstechnik ermöglicht.
Weitere Informationen erteilt Daniel Kriesten, Telefon 0371 531-33058, E-Mail sse@infotech.tu-chemnitz.de.
Nachtrag: Wer den TV-Beitrag verpasst hat, kann ihn in der Medieathek von 3sat hier abrufen.
Mario Steinebach
17.07.2012