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Interdisziplinäre Forschung für immer ältere Beschäftigte

Informationstag am 13. November 2012 an der TU Chemnitz: Erfahrungsaustausch über Strategien und technische Lösungen für ein gesundes (Arbeits)leben

Anfang 2012 wurde an der Professur Fördertechnik der Technischen Universität Chemnitz die interfakultäre Arbeitsgruppe "Synergetische Interaktion von Mensch und Technik" (SIMT) gegründet. Beteiligt sind neben drei Mitarbeitern der Professur Fördertechnik (Fakultät für Maschinenbau) auch zwei Mitarbeiter der Juniorprofessur Forschungsmethoden und Analyseverfahren (Fakultät für Human- und Sozialwissenschaften). "Anlass für die Gründung waren in erster Linie verstärkte Anfragen von Industriepartnern zur Verbesserung der Mensch-Technik-Interaktion fördertechnischer Anlagen, um den Bedürfnissen alternder Belegschaften gerecht zu werden", sagt Dr. Tobias Mayer, der die Arbeitsgruppe koordiniert. Am 13. November 2012 wird die AG SIMT im Veranstaltungszentrum "Altes Heizhaus" der TU Chemnitz (Straße der Nationen 62) Unternehmen über ihre Forschungsansätze und potenzielle Lösungsstrategien informieren. "Durch den SIMT-Informationstag möchten wir unseren Ansatz regional bekannter machen und sowohl auf Anwender- als auch auf Entwicklungsebene neue Partner gewinnen. Das anschließende Get-together verspricht vielfältigen Input aus der Praxis", so Mayer.

"In den Bereichen Logistik, Intralogistik und Lagerhaltung gibt es bisher nur geringe Forschungsaktivitäten zur Optimierung der Arbeitsbedingungen", sagt Mayer und ergänzt: "Darüber hinaus ist für die Schädlichkeitsbeurteilung von Arbeitsplätzen, die Entwicklung technischer Hilfsmittel und die physiologische Verbesserung der Arbeitsplatzsituation festzustellen, dass Biomechaniker, Physiologen und Arbeitsmediziner als eigentliche Experten für menschliche Bewegung nur in sehr geringem Maß an aktueller Forschung beteiligt sind." In Folge dessen widersprächen zum Beispiel momentan verwendete Bewertungssysteme zur Schädlichkeitsbeurteilung von Arbeitsplätzen in Teilen physiologischen Erkenntnissen der vergangenen zehn Jahre. Ein weiteres Problem stelle häufig die Akzeptanz angebotener Hilfsmittel dar: "Viele Arbeitgeber stellen technische Hilfsmittel zur Verfügung, die aus verschiedenen Gründen nicht genutzt werden. Eine systematische wissenschaftliche Analyse dieses Phänomens erfolgt in der Regel nicht", so Mayer. Hier setze SIMT an: Die Arbeitsgruppe möchte aktuell vorhandene Forschungslücken schließen und die Entwicklung funktionaler technischer Hilfsmittel mit biomechanischem/physiologischem Know-how vorantreiben.

"Diese Ziele sind nur durch eine Integration biomechanisch/physiologischer, soziologischer, psychologischer und medizinischer Expertise im Forschungs- und Entwicklungsprozess zu erreichen", schätzt Mayer ein. Der Kern der AG SIMT setzt sich daher aus zwei Biomechanikern, zwei Ingenieuren und einem Soziologen zusammen. Darüber hinaus existiert ein Netzwerk aus assoziierten Partnern, die weitere Forschungsfelder besetzen. Beteiligt sind beispielsweise Psychologen der Universität Bamberg. "Das Tätigkeitsspektrum der AG SIMT hat sich inzwischen, durch Anfragen von Unternehmen, über die Logistik und Intralogistik hinaus ausgeweitet, zum Beispiel auf technische Hilfsmittel für Pflegeberufe oder für den Alltag alternder Menschen. Aktuell laufen mehrere Drittmittelprojekte, weitere Anträge sind gestellt", sagt Mayer.

Weitere Informationen gibt es unter http://www.tu-chemnitz.de/mb/FoerdTech und bei Dr. Tobias Mayer, Telefon 0371 531-36030, E-Mail tobias.mayer@mb.tu-chemnitz.de.

Katharina Thehos
12.11.2012

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