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Das Erfolgsrezept lautet Teamarbeit

Studierende und Mitarbeiter der TU Chemnitz engagieren sich als Spieler und Trainer im Footballteam "Chemnitz Crusaders"

  • Runningback Stefan Kahl (Nummer 21) von den Chemnitz Crusaders auf dem Vormarsch gegen die Wernigerode Mountain Tigers. Foto: Steffen Thiele
  • Ralf Seidel (Nummer 74) auf der Jagd nach dem Quarterback der Berlin Bullets. Foto: Steffen Thiele
  • Center Martin Löpelt (Nummer 63) blockt den Weg frei. Foto: Steffen Thiele
  • Florian Taubert (Nummer 59) ist dran am Ballträger der Radebeul Suburbian Foxes. Foto: Steffen Thiele
  • Wide Receiver Vincent Kahle (Nummer 84) beim Passcheck. Foto: Steffen Thiele

Ob dick, dünn, groß oder klein - ein Chemnitz Crusader kann grundsätzlich jeder werden. So müssen Footballspieler entgegen der weit verbreiteten Meinung nicht zwangsläufig über einen hünenhaften Körperbau verfügen. Vielmehr variieren je nach Spielposition sowohl die körperlichen als auch die spielerischen Anforderungen. Gefragt sind daher insbesondere auch Footballer mit Wurf-, Fang- und Sprintstärke sowie einem ausgeprägten Sinn für Strategie.

Einer, der seiner Position nicht nur aus körperlicher Sicht mehr als gerecht wird, ist TU-Student Martin Löpelt. Der angehende Wirtschaftingenieur spielt bei den Chemnitz Crusaders in der "Offensive Line" und blockt dort das gegnerische Team, um dem eigenen "Quarterback" ausreichend Platz und Zeit für den Pass zu verschaffen. Seit 2007 ist Löpelt Vereinsmitglied und kann sich noch sehr gut an seine Anfänge beim Chemnitzer Footballteam erinnern: "Während des Abiturs hat mich ein damaliger Klassenkamerad überredet, einmal mit zum Training zu kommen. Ich wurde dann gleich so herzlich im Verein aufgenommen, dass ich bis heute dabei geblieben bin." Auch mit Beginn des Studiums hat die Begeisterung des Hobbyfootballers nicht nachgelassen. "Da das Training in der Woche immer abends stattfindet, ist es kein Problem, den Sport zeitlich mit dem Studium zu vereinbaren", so der 22-Jährige. Auch Löpelts Mannschaftkollege, Stefan Kahl, sieht kein Problem bei der Vereinbarkeit von seinem Informatikstudium an der TU Chemnitz und der Mitgliedschaft bei den Chemnitz Crusaders. Ganz im Gegenteil - der 28-jährige "Running Back" zeigt nicht nur sportliches Engagement im Footballverein. "Ich betreue außerdem noch unsere Homepage und erstelle Videos und Flyer als Werbematerial - alles auf ehrenamtlicher Basis natürlich." Letztlich profitiert von diesem Einsatz aber nicht nur der Verein, sondern auch Kahl selbst. "Ich hoffe, die Arbeit später einmal als Referenz nutzen zu können. Schließlich kann ich mir gut vorstellen, zukünftig einmal Webauftritte von Sportvereinen zu entwerfen."

In Hinblick auf sein anspruchsvolles Chemiestudium schätzt der 23-jährige Florian Taubert das wöchentliche Training nicht nur als "Ausgleichsventil". "Auch die Leute im Verein sind wirklich in Ordnung. Außerdem bin ich mit meiner Position in der Defensive Line mehr als zufrieden", erklärt Taubert, der das Team der Chemnitz Crusaders seit Oktober 2008 als Verteidiger unterstützt. Obwohl Vincent Kahle erst seit Anfang 2011 Mitglied der Mannschaft ist und das Team damit erst seit vergleichsweise kurzer Zeit unterstützt, bestätigt er den Zusammenhalt der Chemnitz Crusaders: "Das Team ist wirklich stark. Wir feuern uns alle gegenseitig an und treffen uns auch gern einmal nach dem Training, zum Beispiel zum gemeinsamen Essen." Der 20-jährige "Wide Receiver", der für das Fangen der langen Pässe seines Quarterbacks zuständig ist, schätzt außerdem die strategisch-taktische Ausrichtung beim Football. "Mir macht es natürlich auch besonders viel Spaß, Vollkontaktsport zu betreiben", so der Mathematikstudent, der zusätzlich wöchentlich Handball trainiert. "Relativ schnell ist mir aufgefallen, wie ich durch das Footballtraining sehr viel Selbstbewusstsein aufgebaut habe und mich damit auch beim Handball ganz anders auf dem Platz präsentiert habe."

Eine solche positive Veränderung der eigenen Persönlichkeit während des regelmäßigen Footballtrainings ist keine Seltenheit, wie Diplom-Ingenieur Ralf Seidel als Spieler in der Herrenauswahl und Trainer in der A-Jugend bestätigt: "Schon oft konnte ich in der Vergangenheit bei verschiedenen Spielern beobachten, welchen positiven Einfluss das Training auf deren Persönlichkeit hatte. Die Arroganten holt der Sport von ihrem hohen Ross und die Schüchternen entwickeln auf einmal enormes Selbstbewusstsein. Das liegt hauptsächlich daran, dass Football Respekt vermittelt - Respekt vor den Gegnern, aber auch Respekt vor den eigenen Mitspielern." Vor allem aus pädagogischer Sicht hält der Wissenschaftliche Mitarbeiter der Professur Elektronische Bauelemente der Mikro- und Nanotechnik seinen ehrenamtlichen Einsatz als Trainer daher für äußerst relevant und nimmt den zusätzlichen Arbeitsaufwand dabei gern in Kauf: "Es lohnt sich vor allem, um den Jugendlichen zu zeigen, dass durch die Zusammenarbeit im Team persönliche Höchstleistungen erzielt werden können. Diese Erfolgserlebnisse nehmen sie dann mit in die Schule und können auch dort ihre Leistungen verbessern."

Ebenfalls positive Erfahrungen ziehen Hanne Delling, Sebastian Zimmer und Matthias Böhlmann aus ihrem Trainerjob bei den Chemnitz Crusaders. Die drei Studenten des Masterstudienganges Präventions-, Rehabilitations- und Fitnessport unterstützen die Chemnitzer Footballer ehrenamtlich vor allem bei deren Konditionstraining. "Dabei genießen wir viele Freiheiten. So können wir zum Beispiel die Trainingseinheiten vollkommen nach unseren Vorstellungen ausrichten und auch vieles, was wir im Studium an Theorie gelernt haben, praktisch ausprobieren. Es geht beim Training ja nicht nur darum die Spieler fit zu machen, sondern auch darum, das Verletzungsrisiko auf dem Platz zu minimieren. Da haben wir zum Teil sehr lehrreiche Erfahrungen machen können", sagt Sebastian Zimmer und Hanne Delling ergänzt: "Außerdem ist es auch sehr interessant, mit so vielen verschiedenen Menschentypen zu arbeiten. Vor allem die Herausforderung, für jeden Mitspieler die richtige Motivation zu finden, sodass auch wirklich alle bei der Sache bleiben, gefällt mir gut." Nach ihrem Studium kann sich die 23-Jährige daher sehr gut vorstellen, auch weiterhin als Trainerin zu arbeiten - jedoch aus finanzieller Sicht eher im Tanzbereich.

Wie viel Arbeit auf die Jungtrainer bei der Saisonvorbereitung in den Wintermonaten zukommt, wird sich am 22. November 2012 zeigen. An diesem Tag findet das sogenannte "Tryout" in der Leichtathletikhalle des Chemnitzer Sportforums statt, an dem alle interessierten Footballliebhaber teilnehmen können. "Das Tryout dient dazu, die Leistungsfähigkeit unserer Spieler und der möglichen Neuzugänge zu prüfen. Es muss aber niemand Angst haben. Es handelt sich dabei um einfache Sporttests, wie Sprinten, Bankdrücken und Beweglichkeitsübungen. Daher ist es vollkommen ausreichend, wenn man ganz normale Sportsachen mitbringt", erklärt Ralf Seidel und fügt hinzu: "Wir freuen uns immer über Neuzugänge. Keiner braucht zu befürchten, dass er nach dem Test einfach wieder nach Hause geschickt wird. Wir geben jedem eine Chance - auch wenn die Fitness am Anfang vielleicht noch nicht ganz stimmt. Dafür haben wir ja noch den ganzen Winter Zeit."

Weitere Informationen und Kontakt zum Verein: http://www.chemnitz-crusaders.de

(Autorin: Ina Huke)

Katharina Thehos
20.11.2012

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